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Bork. Sollte ich leugnen, dass Gunda den Sigi kannte, oder wussten zu viele Menschen von ihrem früheren Verhältnis? Was war mit Peter Schröder? Na ja, Gunda begann zu kramen, holte alte Bilder aus einer Schublade und Urkunden, die ich noch nie gesehen hatte.“

      „Wo sind diese Papiere und Bilder?“

      „Ich habe alles, was sie mir geben wollte, in eine große Papiertüte gesteckt, und die habe ich vergessen, als ich ging. Kurz vor fünf wurde Gunda nämlich unruhig. Ich müsse jetzt gehen, ihr Bekannter könne jeden Moment klingeln. Ich durfte mir gerade noch im Bad die Haare richten. Also bin ich abgezogen. Ich war noch auf der Treppe, als ich es bei Gunda klingeln hörte, und dann sagte Gunda – ziemlich enttäuscht – wie mir schien: ‚Ach, du bist es. Eigentlich habe ich jetzt keine Zeit‘.“

      „Wer war der Besucher?“, wollte Lisa wissen.

      „Das weiß ich nicht, ich habe ihn oder sie nicht gesehen.“

      „Und weiter!“

      „Ich bin dann zu meinem Auto gegangen.“

      „Wo stand das?“

      „Direkt an der damaligen Bushaltestelle Kuehnstraße Ost gibt es einen kleinen Parkplatz. Da stand ich.“

      „Gibt es Zeugen dafür, dass Sie von dort mit dem Auto fortgefahren sind?“

      „Wieso Zeugen?“

      Entweder war sie so naiv oder doch eine kleine gerissene Heuchlerin.

      „Wir stellen die Fragen“, fauchte Lisa sie an. Und Kati antwortete eingeschüchtert.

      „Ja, da schlängelte sich ein Mann mit einem Kuchentablett und einer Schachtel Pralinen unter dem Arm durch die abgestellten Autos. Den habe ich aus Versehen ganz leicht angefahren. Er hat den Kuchen und die Pralinen fallen lassen und war ziemlich sauer.“

      „Kannten Sie den Mann?“

      „Ja, er war ein Kunde aus Sigis – hm – Restaurant und hat sich für mich – na ja – interessiert. Deshalb wurde er auch schnell wieder freundlich und meinte, ich sollte ruhig losfahren. Ihm sei ja nichts passiert.“

      Lisa und Ringel schauten sich an und holten wie auf Befehl tief Luft. Das Kuchen-Pralinen-Intermezzo konnte Kati nur wissen, wenn sie tatsächlich mit Werner Funke zu einem Zeitpunkt zusammengestoßen war, als Gunda einen Besucher – oder genauer: eine Besucherin – in ihrer Wohnung hatte.

      Kati murrte, weil sie eigentlich schon was anderes vorhatte, ließ sich aber mit Bitten und Einschüchterungen dazu bringen, Ringel in die Kantine zu begleiten, während Lisa ein Protokoll anfertigte, das Kati Holl anstandslos unterschrieb.

      „Haben Sie Lust, Ihren Vater kennenzulernen?“, fragte Lisa. „Ihren gesetzlichen Vater, meine ich, Ihr Erzeuger ist schon vor Jahren gestorben.“

      25

      Es wurde eine sehr dramatische Begegnung zwischen Werner Funke und Kati Holl, und nach vielen Tränen, langen Reden und verworrenen Erklärungen und Entschuldigungen rief Kati über Handy den Journalisten an und kündigte das Projekt einer Artikelserie auf.

      Staatsanwältin Saling staunte: „Was es nicht alles gibt! Liebe Frau Koschwitz, ich hätte sozusagen noch eine private Frage, nicht für die Akte. Warum hat sie das Kind ausgetragen? Eine Familie mit so viel Geld und solchen Beziehungen hätte doch immer eine Möglichkeit für eine illegale, aber medizinisch ordentliche Abtreibung gefunden?“

      „Das hat Kati auch gefragt. Gunda hoffte, nach der Geburt würde ihr Vater Bodo sie in Ruhe lassen. Was sich als Irrtum herausstellte.“

      „Und die Mutter?“

      „Die hat systematisch weggeschaut.“

      „Tja, was der Geschlechtstrieb so an Unheil anrichten kann“, murmelte Heike Saling, und eine Sekunde lang befürchtete die Hauptkommissarin, die Staatsanwältin wisse, dass Kommissar Kai Ringel auf seine Chefin wartete – und hoffentlich schon den Rotwein bereitgestellt hatte.

      Epilog

      Wochen nach dem Prozess vor dem Landgericht lud Peter Schröder Lisa zum Essen in ein Restaurant in Rahlstedt ein. Und zwischen Dessert und Mokka gestand er, dass er bisher etwas verschwiegen habe, – nämlich die Erklärung, die ihm Gunda für ihre Kamerasucht gegeben hatte: „Vater Harsfeld hat mich immer vor den anderen Leuten versteckt; wenn wir Besuch bekamen, musste ich stets in meinem Zimmer bleiben. Dem habe ich es dann gegeben. So oft wie möglich im Fernsehen – nicht als Gunda Funke, sondern als Gunda Harsfeld. Am liebsten in skandalösen Posen und Kleidern. Er sollte sich seines Namens schämen, so wie er sich immer seiner missratenen Tochter geschämt hat.“

      „Wieso missraten, sie war doch missbraucht worden und zwar von ihm.“

      „Das hat er nie einsehen – geschweigen denn zugeben – wollen.“

      „Arme Gunda“, seufzte Lisa und Schröder antwortete sofort:

      „Ist dir eigentlich aufgefallen, dass Gunda auf dem besten Wege war, ihrer Tochter etwas Ähnliches anzutun?“

      Sie deutete auf die Kirche schräg gegenüber auf der anderen Straßenseite. „Bis ins wievielte Glied verfolgen uns die Sünden der Väter?“

      Schröder betrachtete sie heiter: „Das weiß ich nicht. Diesen Film habe ich noch nicht gedreht.“

       ENDE

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