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so daß es euch nicht schwerfallen wird, das Gesagte zu verstehen.“

      3„Wie ferner in der Natur unter Einwirkung der Wärme und unter Wolkenbildung sich starke Kraftströme entwickeln, die in der Form des Blitzes sichtbar werden, so vermag auch die Geisterwelt mit Hilfe des Od sehr starke Kraftströme zu erzeugen, heiße und kalte. Ihr sprecht ja auch beim Blitz von heißen Schlägen, unter denen alles schmilzt, und von kalten Schlägen, die nicht zünden, sondern bloß durch ihren ungeheuren Druck wirken.“

      4„Wärme dehnt aus und löst auf - Kälte zieht zusammen und verdichtet. Das ist ein Gesetz, das nicht bloß in der materiellen Welt Geltung hat, sondern auch in der geistigen Schöpfung.“

      5„Wie ihr mit Hilfe großer Hitze Materie in Dampf verwandeln und sogar in einen für das leibliche Auge unsichtbaren Zustand versetzen könnt, so vermag auch die Geisterwelt Materie vollständig aufzulösen. Auch sie bedient sich dazu heißer Kraftströme, durch die sie die Materie in einen odähnlichen, also vergeistigten Zustand versetzt. Denn alle Materie ist, wie ich dir bereits erklärt habe, nichts anderes als verkörpertes Od, das in geistiges Od aufgelöst werden kann. Die in Od verwandelte Materie durchdringt wie jedes andere Od alles Materielle ohne Widerstand und kann an beliebige Orte gebracht und dort wieder zu Materie verdichtet werden.“

      6„Das Auflösen der Materie nennt ihr 'Dematerialisieren' und das Verdichten des Od zu Materie bezeichnet ihr mit dem Ausdruck 'Materialisieren'.“

      7„Während die Geisterwelt die Auflösung der Materie durch heiße Starkströme des Od herbeiführt, verwendet sie zur Verdichtung des Od kalte Ströme entsprechend den allgemein gültigen Naturgesetzen. Und wie ihr bei Anwendung starker irdischer Kraftströme große Vorsicht walten lasset, um keinen Schaden zu erleiden, so geht die Geisterwelt bei Anwendung der Kraftströme mit derselben Vorsicht zu Werke. Ihr wendet bei Berührung von Hochspannungsdrähten sogenannte 'Isolatoren' an. Ihr sprecht von 'Kurzschluß' und ähnlichen Zwischenfällen. Auch bei den Odströmen, die zum Zwecke der 'Dematerialisation' im Beisein von irdischen Lebewesen verwendet werden, müssen die Geister dieselbe Vorsicht gebrauchen, damit eine Schädigung dieser Wesen vermieden und die erstrebte Auflösung oder Verdichtung der Materie erreicht wird.“

      8„So kann ein unvorhergesehenes Eingreifen der Teilnehmer einer spiritistischen Sitzung in die Arbeit der Geisterwelt eine Gefahr für das Medium, das als Kraftquelle dient, oder auch für die Teilnehmer sein und das Gelingen der Phänomene erschweren oder ganz vereiteln. Denn auch bei dieser Arbeit kann es 'Kurzschluß' geben, wenn nicht rechtzeitig die notwendigen 'Isolierungen' vorgenommen werden.“

      9„Das klingt euch alles zu menschlich. Aber ich kann dich nicht oft genug darauf hinweisen, daß alles, was ihr in der irdischen Welt in materieller Form habt, auch in der Geisterwelt in geistiger Form existiert, und zwar ohne jede Ausnahme. Es ist für euch nicht leicht, dies zu verstehen. Denn alle Begriffe eures Denkens sind der materiellen Welt entnommen. Und es fällt euch sehr schwer, diese Begriffe auf das Geistige zu übertragen.“

      10„Das Od, mit dem euer eigener Geist in eurem materiellen Körper arbeitet, hat eine gewisse Verdichtung nötig, wie ich dir bereits dargetan habe. Denn es muß ein bestimmter Ausgleich zwischen Geist und Materie geschaffen werden. Aus demselben Grunde muß auch die Geisterwelt bei ihrer Arbeit an materiellen Wesen das dazu erforderliche irdische Od bis zu einem ihrem Zwecke entsprechenden Grad verdichten. Große Hemmnisse bilden bei solchen Odverdichtungen die Wärme und das Licht. Daß Wärme dabei hinderlich ist, wird dir ohne weiteres klar sein. Denn Wärme dehnt aus und löst auf. Daß auch das Licht bei der Odverdichtung ein Hindernis bilden kann, vermagst du wenigstens zu ahnen, wenn ich dich an die Dunkelkammer erinnere, die ihr für die Entwicklung eurer fotografischen Platten benötigt.“

      11„Eine Odverdichtung bei Wärme und hellem Tageslicht ist zwar nicht unmöglich, aber sie erfordert eine so große Odmenge, wie sie nur in den allerseltensten Fällen der Geisterwelt zur Verfügung steht, um den Menschen Mitteilungen zu machen. Sonst für die Schöpfung und zur Ausführung eines besonderen Auftrages Gottes steht der guten Geisterwelt die Odkraft in unbeschränkter Menge und Stärke zur Verfügung.“

      12„Es ist daher sehr töricht und ein Zeichen eurer großen Unwissenheit in diesen Dingen, wenn ihr darüber spottet, daß manche spiritistischen Phänomene nur im Dunkeln gelingen. Auch viele eurer Gelehrten behaupten, die Dunkelheit werde nur deswegen gewählt, damit man die 'spiritistischen Betrügereien' nicht so leicht sehen könne. Mit demselben Recht müßte man auch von dem Fotografen verlangen, daß er seine Platten bei hellem Tageslicht anstatt in der Dunkelkammer entwickelt, und ihn für einen Betrüger halten, wenn er die Entwicklung der fotografischen Platten nur im Dunkeln fertigbringt. Daß die Arbeit der Geisterwelt nach denselben Gesetzen vor sich geht, die für euer irdisches Handeln gelten, ist leider fast allen unbekannt.“

       2.3.0 Unsichtbare Nahrungszufuhr (Odspeisung)

      1„Auf dem Wege der Auflösung und Wiederverdichtung der Materie erfolgt auch die dem leiblichen Auge unsichtbare und eurem menschlichen Verstand so unbegreiflich erscheinende Nahrungszufuhr, die man 'Odspeisung' nennen könnte.“

      2„Es hat nämlich zu allen Zeiten Menschen gegeben, die keine Nahrung zu sich nahmen und doch am Leben blieben. Bei ihnen wird die Nahrungsaufnahme auf geistigem Wege bewirkt. Die Geisterwelt löst Speise in Od auf und bringt sie in diesem Odzustand in die Verdauungsorgane. Dort wird die Odspeise zur materiellen Nahrung verdichtet und verdaut. Darum haben auch jene Personen, von denen ihr meint, sie seien ohne jede Nahrung, ganz normale Körperentleerungen, als wenn sie materielle Speise zu sich nähmen. Diese Art der Ernährung tritt bei den betreffenden Personen stets im Zusammenhang mit anderen Wirkungen der Geisterwelt auf. Sie ist nicht Selbstzweck, sondern ein Glied in der Kette von Geschehnissen, die einem höheren Zweck dienen sollen.“

       2.3.1 Quellen des Od für den Geisterverkehr

      1„Aus dem, was ich dir bis jetzt erklärt habe, wirst du von selbst den Schluß ziehen können, daß eine hinreichende Odkraft die Vorbedingung für jede Arbeit ist, die von geistigen Wesen an irdischen Geschöpfen in einer für eure Sinne wahrnehmbaren Weise geleistet wird. Die Odkraft ist der Betriebsstoff in der ganzen Schöpfung Gottes, - auch in der irdischen Werkstätte der Geister.“

      2„Nun erhebt sich von selbst die Frage: Woher nehmen die Geistwesen die Odkraft, die sie für ihren Verkehr mit den irdischen Geschöpfen benötigen?“

      3„Zunächst könntest du auf den Gedanken kommen, es genüge den Geistern, die eigene Odkraft für ihre Arbeit an der Materie. Das ist jedoch nicht der Fall. Denn die Geistwesen haben ihre Odkraft für die eigenen Lebensfunktionen und ihre in der Geisterwelt zu leistende Arbeit nötig. Vor allem aber ist das Od der höheren Geisterwelt viel zu fein und rein, als daß es mit dem ganz anders gearteten Od der irdischen Wesen eine Verbindung eingehen könnte. So habt ja auch ihr manche feinen Stoffe, die ihr nicht mit gröberen Stoffen zu einer einheitlichen Mischung vereinigen könnt.“

      4„Daraus folgt, daß die Geisterwelt zu ihrer irdischen Arbeit dasjenige Od nehmen muß, das zu dem irdischen Od paßt. Und das findet sie in der Regel bei den irdischen Wesen, in deren Bereich sie ihre Arbeit zu leisten hat. Menschen, Tiere, Pflanzen, Mineralien sind daher die Odquellen, denen die Geister den erforderlichen Betriebsstoff entnehmen. Diese Lieferanten des Od bezeichnet ihr mit dem Namen 'Medien'. Irdische Wesen, die genügend Odkraft abgeben können, werden 'medial' genannt.“

      5„In geringem Maße sind alle materiellen Geschöpfe medial. Denn alle besitzen Odkraft und vermögen auch etwas davon abzugeben. Aber bei den meisten ist die Abgabefähigkeit so gering, daß sie als Odquelle für die Betätigung der Geisterwelt nicht in Frage kommen.“

      6„Doch auch die an und für sich ausreichende Odkraft der 'Medien' ist in vielen Fällen nicht sofort verwendbar. Sie muß in allen Fällen, in denen sie der 'höheren Geisterwelt' als Betriebsstoff dienen soll, vorher gereinigt, gewissermaßen 'filtriert' werden. Auch bei euren irdischen Stoffen ist nicht

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