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ist er gefährlich. Er ist manipulativ, und so stark Sie sich auch in einem Moment fühlen mögen, so schnell wird er sie wieder verwandeln in das willenlose Wesen, das er aus Ihnen gemacht hat. Die hilflose Puppe, die ihm zur Verfügung steht, wann er will und die sich ihm sexuell öffnet, wie es ihm beliebt.« Er atmet schwer. Offenbar haben ihre Erzählungen auch ihn nachhaltig beeindruckt.

      »Ich kann nicht«, antwortet sie. »Ich werde ihn nicht wegschicken können. Noch nicht. Wenn er zu mir kommt, würde ich mich sofort bereitwillig für ihn hinwerfen, mich öffnen und mich spreizen, wie er es will. Schon der bloße Gedanke an ihn erregt mich körperlich, mein Körper reagiert ganz eigenwillig auf ihn. Ich habe nicht das Gefühl, dass ich meine Reaktionen kontrollieren kann, und das macht mich wütend.« Sie schnieft.

      Dr. Sterling nickt langsam. »Sie müssen sich Ihre Situation vorstellen wie die eines Drogensüchtigen«, erklärt er in ruhigem Ton. »Auch der ist nicht in der Lage, im Entzug seine körperlichen Reaktionen zu kontrollieren. In Ihrem Fall handelt es sich um körpereigene Drogen. Endorphine, Adrenalin, Oxytocin ... Und bei seinem Anblick rasen diese unkontrolliert durch Ihren Körper und lassen Sie Dinge tun, die sich die meisten von uns gar nicht vorstellen können.«

      Rebecca seufzt und richtet sich auf dem Sofa auf. »Drogen, ja? Vielleicht kann ich meinen Entzug mit stärkerer Chemie lindern.« Hoffnungsvoll lächelt sie den Arzt an.

      Doch der schüttelt mitleidig den Kopf. »Ich würde Ihnen keinen Gefallen tun, wenn ich Ihnen noch stärkere Medikamente aufschriebe«, sagt er. »Sie werden das auch so schaffen, da bin ich mir sicher. Die Zeit heilt in diesem Fall die schlimmsten Wunden. Je mehr Abstand Sie von den Geschehnissen bekommen, umso einfacher wird es für Sie werden. Die vermeintlichen Drogen werden sich verflüchtigen und irgendwann werden Sie ihm sogar reaktionslos gegenüberstehen können. Glauben Sie mir.«

      Sie rümpft die Nase. Es ist schwer zu glauben, denn schließlich hat schon die Erinnerung, ausgelöst durch das Gespräch mit ihrem Therapeuten, sie wieder feucht werden lassen. Wie Blitze zucken Erinnerungsfetzen vor ihrem geistigen Auge auf. Die Peepshow, in die er sie genötigt hat und in der sie sich für ihn, vor ihm und vor anderen Männern entblößt hat. Das Pornokino, dessen intensiver Pheromongeruch jetzt wieder in ihrer Nase kribbelt, wenn sie daran zurückdenkt. Die lustvolle Vereinigung mit ihm in seiner Wohnung, die so elegant und katzenhaft ist wie er selbst. Allein die Erinnerung an seinen Schwanz lässt sie innerlich erschauern.

      Für sie hat er den schönsten Schwanz der Welt. Er ist perfekt, gerade, und er passt in ihre Möse hinein wie kein zweiter. Er ist für sie gemacht, dessen ist sie sich sicher. Erregt presst sie die Beine zusammen, als die Erinnerungen sie wieder überkommen. Sie will das nicht, sie will ihren Körper unter Kontrolle haben, aber das funktioniert noch nicht. Alles in ihr verzehrt sich nach ihm, sie will von ihm gefickt werden, will ihre Beine für ihn öffnen, und sogar der Gedanke an das letzte Treffen, das so schmerzhaft endete, lässt ihren Schoß heftig pulsieren. Tief ist er in ihren Anus eingedrungen, es tat weh, doch jeder Stoß bahnte sich seinen Weg direkt in ihr Lustzentrum und löste einen Schauer nach dem anderen aus. Mit leichtem Druck der Oberschenkel massiert sie ihre klopfende Klit. Dr. Sterling wird es sehen, schließlich liegt sie wie so oft in den letzten Monaten direkt vor ihm auf diesem Sofa. Sie denkt an die Chaiselongue in Marcs Wohnung, auf der sie sich hingegeben hat für ihn. Er hat sie geküsst und in den Nacken gebissen, an diese Stelle, die schon den Frauen in der Urzeit der Menschheit Paarungswilligkeit signalisieren sollte und daher nie ihr Ziel verfehlte. Wie eine Katze hatte sie sich unter seinen Zähnen geschüttelt und es genossen, wie er in sie eingedrungen war, nicht einfach nur mit seinem Schwanz, sondern mit seinem ganzen Körper, seiner ganzen Person. Er war so tief in ihr gewesen wie noch kein Mensch zuvor, und sie hatte ihm ihre Seele geöffnet, nicht nur ihren Schoß.

      Das Blut jagt so heiß durch ihren Unterleib, dass sie sich nicht länger beherrschen kann. Vergessen ist der Arzt, der doch direkt neben ihr sitzt, vergessen sind die Schmerzen, die Marc ihr zugefügt hat, zu groß ist die Erregung der Erinnerungen, die sich jetzt Platz verschafft. Und dann drückt sie schnell und kräftig die Schenkel immer wieder fest zusammen, spürt die harte und groß gewordene Perle dazwischen, die keine Ruhe geben will, denkt an ihn und seinen Schwanz, das prächtige Schwert, das sie lutscht und saugt und mit dem er sie anschließend durchstößt, in sie eindringt und sie so egoistisch und vehement vögelt wie noch niemand vor ihm. Sie kneift die Augen zu und unterdrückt ein leises Stöhnen, als der Höhepunkt sie durchzuckt und ihren Leib schüttelt, kaum merklich, kaum sichtbar.

      Vorsichtig öffnet sie die Augen wieder und blinzelt zu dem Arzt, der stumm neben ihr gesessen hat. Er räuspert sich und schlägt verlegen die Beine übereinander, um seine Erregung zu verstecken, aber sie hat sie gesehen, die Beule in seiner Hose. Plötzlich schämt sie sich. Ihr ist heiß, und zwischen ihren Beinen zeugt die Feuchtigkeit eindeutig von der Lust, die sie allein beim Gedanken an Marc erlebt hat.

      Konditioniert sei sie, hatte Dr. Sterling erklärt, und sie fragt sich, ob er sein Wissen ihr gegenüber wohl ausnutzen würde, um mit ihr zu schlafen. Sie ist schließlich eine attraktive Frau, das weiß sie, und er ist ein nicht unattraktiver Mann, nur wenige Jahre älter als sie. Er weiß so viel von ihr, so intime Dinge, die sie nie jemandem erzählen wollte und für die sie sich im Nachhinein selbst schämt. Aber ihm hat sie sich geöffnet, ihn hat sie reingelassen in ihre Mördergrube.

      Würde sie mit ihm schlafen wollen? Vielleicht könnte er den Schmerz ein wenig lindern, den sie so tief in sich spürt? Vielleicht wäre er in der Lage, mit seinem Schwanz seine Spuren auszumerzen? Sie könnte sich langsam entblättern vor ihm, er würde dem Anblick ihrer Brüste sicher nicht widerstehen können, und dann würde sie mit ihm auf das graue Sofa sinken, das ihr in den letzten Wochen beinahe ein Zuhause geworden ist.

      »Woran haben Sie gedacht?« Dr. Sterling zwinkert neugierig und schiebt seine Brille auf die Nase zurück, als wolle er einen Schutzschild aufrüsten und eine transparente Barriere schaffen. Schließlich sollte er gemerkt haben, was sie gerade eben vor seiner Nase getan hat.

      Rebecca lächelt verlegen. »Nichts Besonderes«, erwidert sie und lässt ihren Blick über seinen Schoß schweifen, doch die Beule scheint schon wieder verschwunden zu sein. Schade.

      »Wir sehen uns morgen wieder«, sagt Raphael Sterling und steht auf. Die schwarze Kladde, in die er sich ständig Notizen macht, legt er auf den Schreibtisch. Rebecca erhebt sich ebenfalls vom Sofa und zupft den schwarzen Rock zurecht. Seit der letzten Nacht mit Marc legt sie nicht mehr so großen Wert auf ihr Äußeres, schminkt sich kaum und greift morgens lustlos in den Kleiderschrank, um irgendetwas herauszuziehen, das ihr noch passt. Sie hat ein wenig abgenommen, und die meisten Kleider aus ihrem Schrank rutschen nun unelegant an ihrem Körper herum.

      »Was werden Sie heute noch machen?«, fragt Dr. Sterling in der Haustür und hält ihre Hand fest, die er zum Abschied ergriffen hat. Sie lässt den Druck zu, der stark und kräftig ist und irgendwie beschützend wirkt.

      »Ich weiß nicht«, murmelt sie. »Vielleicht gehe ich einkaufen ... Ich brauche neue Sachen.« Sie deutet mit dem Kopf auf ihren Rock, der sich mal wieder über ihren Hüften verschoben hat. Dr. Sterling lächelt zustimmend. »Das ist eine gute Idee. Versuchen Sie, sich zu entspannen. Bis morgen, Rebecca.«

      Sie geht die wenigen Stufen zur Straße hinunter und verlässt die schützende Umgebung der Praxis. Freiwild in der Stadt, die um sie herum lebendig pocht und pulsiert. Es ist mitten am Tag, und die Menschen eilen von der Mittagspause in ihre Büros zurück.

      Wie von einer unsichtbaren Hand gezogen, findet sie zu Fuß den Weg durch die Straßen. Ihr schwarzer Mercedes parkt am Rand, direkt gegenüber von Dr. Sterlings Haus, aber sie will jetzt nicht damit fahren, will keine weiteren Erinnerungen an ihn, die sogar mit ihrem Auto verknüpft sind, wie so viele Dinge ihres Lebens unwiderruflich mit ihm verbunden zu sein scheinen. Zwischen ihren Beinen stört der feucht gewordene Slip. Vielleicht sollte sie ihn einfach ausziehen?

      Sie durchquert den kleinen Park, in dem Mütter Kinderwagen über den feinen, roten Kies schieben und Menschen mit kleinen oder großen Hunden unterwegs sind. Die Luft ist kühl und feucht, ein feiner Nebel liegt über allem und kräuselt ihre Haare, die sie heute Morgen nur gebürstet hat, ohne sich weiter darum zu kümmern.

      Das

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