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und Kräuterkur. Sobald die ersten Symptome erscheinen, nehme man ein Fußbad in warmem Wasser, dem ein wenig Saleratus oder Asche beigefügt ist. Dies sollte 2 bis 3 Mal des Tages wiederholt werden. Mache kalte Wasserumschläge auf Gesicht, Kopf und Nacken und öffne die Eingeweide mit einer Mischung aus gleichen Theilen von Alraunwurzel (Mandrake root) und (Cremor tartari) mit ein wenig Gewürznelken (Cloves). Sollte Alraunwurzel ohne Wirkung bleiben, so kann auch Jalappenwurzel (Jalap) mit Cremor tartari gegeben werden. Dies sollte, jeden Morgen und Abend eine Dosis, so lange fortgesetzt werden, bis der Kranke außer Gefahr ist. Senfpflaster sind auf Kreuz, Nacken und über den Magen aufzulegen.

      Um Schweiß hervorzurufen, bediene man sich gleicher Theile der Lobelia, Blutwurzel (Blood root) und des Weins der Brechwurz (Wine of Ipecac) in gleichen Dosen, einmal in einer Stunde. Wenn die Tincturen nicht beschafft werden können, mögen diese drei Sachen auch in Pulvern, und zwar in Dosen von 6 bis 10 Granen gegeben werden. Ist das Kopfweh stark, sollten warme erweichende Umschläge von Hopfen mit Essig vermischt aufgelegt werden, und wenn der Kranke unruhig ist und nicht schlafen kann, lasse man ihn unbeschränkt Hopfenthee trinken.

      Befindet sich der Kranke in einem betäubten Zustande, und ist nur mit Schwierigkeit aus diesem zu erwecken, mag ihm in ein wenig Porter oder Ale kohlensaures Ammoniak (Carbonate of ammonia), dem ein Viertel-Gran Calomel und ein halbes Gran schwefelsaures Chinin (Sulphate of Quinine) beigefügt wird, gegeben und kann, so oft als erforderlich, wiederholt werden. Man lasse den Patienten Limonade, mit Cremor tartari säuerlich gemachtes Wasser oder grünen Münzthee (Spearmint), mit ein wenig süßem Salpeter-Spiritus (Sweet spirits of nitre) darin, trinken.

      Diese Krankheit ähnelt dem Intermittirenden- oder Wechselfieber und entspringt in der Regel aus denselben Ursachen. Beim Wechselfieber aber kehren die Anfälle zu bestimmten Zeiten wieder und lassen den Kranken während der Zwischenzeit frei von allen Symptomen, während bei dem Gallenfieber das Fieber nur nachläßt und bezüglich seines Erscheinens unregelmäßig ist.

      Ursachen. Es wird ohne Zweifel durch Malaria (einen giftigen Dunst, welcher von verwesenden thierischen und Pflanzenstoffen aufsteigt — Sumpfluft) verursacht; befällt mehrentheils Personen von schwacher Verdauung, oder solche, die sich der Unmäßigkeit hingeben. Ueberladen des Magens, Zorn, Furcht oder Aerger können ebenfalls Ursachen werden.

      Symptome. Gewöhnlich gehen Schwäche, Niedergeschlagenheit, sich Dehnen, Appetitlosigkeit, mehr oder weniger Schmerz im Kopfe, fliegende Hitze oder Kälte voraus. Diese Symptome können mehrere Tage dauern, ehe sich die Krankheit vollkommen entwickelt. Die Kälte nimmt stufenweise zu, bis sie in einen kennbaren Frost übergeht. Diesem Frost folgt eine fliegende Hitze, und nach Verlauf von 2 bis 3 Stunden wird die ganze Oberfläche des Körpers heiß. Der Kranke klagt über Schmerz und ein Gefühl von Vollsein und Schwere im Kopfe, Schmerz in dem Rückgrat und Gliedern, besonders in den Waden, große Schwäche, beschleunigtes und schwieriges Athmen, flammendes Gesicht, Hitze und Trockenheit der Haut, Uebelkeit, Erbrechen und Durst. Der Puls ist voll und dessen Schlag erhöht, die Eingeweide verstopft und die Zunge mit einem weißen Schleim belegt.

      Das Fieber kann 8 bis 12, ja sogar 24 Stunden anhalten, dann wird die Haut feucht, der Puls sinkt und der Kranke fällt in einen erquickenden Schlaf.

      Bei harten Fällen aber bleibt die Haut heiß und trocken, der Patient wird sehr unruhig und das Fieber stellt sich nach Verlauf von wenigen Stunden von Neuem ein.

      Einer der eigenthümlichsten Züge dieser Krankheit ist die gelbliche Haut und das Weiße des Auges. Dies stellt sich zwischen dem dritten und fünften Tage der Krankheit, zuweilen auch gleich bei dem Beginn ein. Der gelbe Eiter kann auf die Oberfläche getrieben werden, so daß ein weißes Taschentuch, wenn man damit auf die Haut reibt, gelbe Flecke bekommt.

      Die Krankheit kann einige Tage lang oder zwei bis drei Wochen anhalten und schließlich in ein wirkliches Wechsel- oder Nervenfieber übergehen, wenn der Kranke nicht wieder genesen sollte. Ungefähr um die Zeit der Wiedergenesung erscheint ein Ausschlag auf den Lippen, der als ein günstiges Zeichen angenommen wird.

       Behandlung.

      Allgemeine. Die Kost muß, wie Haferschleim, leichtes Brod, schwarzer Thee und geröstetes Brod, Kaffee ohne Milch oder Zucker, von der leichtesten Art sein. Der Kranke mag ein Stück Eis in den Mund nehmen und Limonade, Aepfel, Wasser oder Wasser mit Corinthen- (Current) oder mit Brombeer- (Blackberry) Saft schmackhaft gemacht, trinken. Ein zuweilen sehr zuträglicher Trank wird aus schwachem Molasses, Wasser, ein wenig Citronensaft, ein Stück Zwieback (Toast) und Eis gemacht.

      Dauert die Krankheit fort, kann man Gummi-Arabicumwasser oder Gerstenschleim gebrauchen.

      Wenn der Kranke sehr schwach wird und es zeigen sich typhöse Symptome, mögen Brühe von Rindfleisch, Milchpunsch oder Wein mit Eiern gestattet werden.

      Während der Wiedergenesung erlaube man dem Patienten Brod und Butter, Zwieback, gekochten Reis, Fleischbrühen, weich gesottene Eier, Austern, gekochtes Huhn oder anderes Geflügel. Das Zimmer muß kühl und lichtfrei gehalten werden. Das Bettzeug ist öfters zu wechseln, das Zimmer muß täglich gelüftet und die verdorbene Luft durch Verbrennen von Zucker, Besprengen des Zimmers mit Lavendelwasser (Lavender), aromatischen Essig (Aromatic vin.) und anderen derartigen Mitteln gereinigt werden.

      Allöopathisch. Ehe sich das Fieber vollständig entwickelt hat, ist es gut, folgendes Brechmittel zu geben:

Pulverisirte Brechwurz (Ipecac) 1 Skrupel.
Pulverisirter Cayenne-Pfeffer (Cayenne) 10 Grane.
Wasser 2 Unzen.

      Mische es und nimm es auf einmal.

      Oder auch:

Brechweinstein (Tartar emetic) 1 Gran.
Brechwurzpulver (Ipecac powder) 1 Skrupel.
Syrup 1 Drachme.
Quellwasser 10 Drachmen.

      Mische es und nimm es auf einmal.

      Lasse diesem Brechmittel nachstehendes Abführmittel folgen:

Rochelle-Salz (Rochelle salt) 2 Drachmen.
Doppeltkohlensaure Soda (Bicarbonate of soda) 2 Skrupel.
Wasser ½ Pint.

      Mische es und füge 25 Tropfen Weinstein-Säure (Tartaric acid) bei. Das Ganze ist während des Aufbrausens zu nehmen.

      Oder:

Gepulverte Sennesblätter (Powdered Senna) ½ Unze.
„Jalappenwurzel (Powdered Jalap) 10 Grane.

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