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      C. S. Lewis

      Überrascht von Freude

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      Titel der englischen Ausgabe

      „Surprised by Joy. The shape of my early life“

      © C. S. Lewis Pte 1955

      Aus dem Englischen neu übersetzt von

      Christian Rendel

      © der deutschen Ausgabe:

      R. Brockhaus Verlag, Wuppertal und Zürich

      Basierend auf Taschenbuch-Lizenzausgabe Brunnen Verlag GmbH, Gießen

      © der Übersetzung:

      1992 Brunnen Verlag GmbH, Gießen

      Umschlaggestaltung: Jonathan Maul

      Satz: DTP Brunnen

      ISBN Buch 978-3-7655-3455-3

      ISBN E-Book 978-3-7655-7151-0

      Für Dom Bede Griffith, O. S. B.

      Der Übersetzer dankt Herrn Dr. Gisbert Kranz, Aachen, für die Übersetzung der den Kapiteln 1, 4, 8 und 10 vorangestellten Motti.

      INHALT

       Vorwort

       Die ersten Jahre

       Konzentrationslager

       Mountbracken und Campbell

       Ich erweitere meinen Horizont

       Renaissance

       Bloodery

       Licht und Schatten

       Befreiung

       Der große Knock

       Fortunas Lächeln

       Schach

       Gewehre und gute Kameradschaft

       Der New Look

       Schachmatt

       Der Beginn

      VORWORT

      Ich habe dieses Buch zum einen geschrieben, um dem Wunsch nachzukommen, ich möge berichten, wie ich vom Atheismus zum Christentum gekommen bin, zum anderen, um einige falsche Vorstellungen zu korrigieren, die offenbar in Umlauf geraten sind. Inwieweit diese Geschichte irgendjemandem außer mir selbst etwas zu sagen hat, hängt davon ab, in welchem Maße andere das erlebt haben, was ich „Freude“ nenne. Falls dieses Erlebnis auch nur einigermaßen verbreitet sein sollte, so wäre es sicherlich von Nutzen, sich etwas eingehender damit zu befassen, als es meines Wissens bisher versucht wurde. Ich habe den Mut gefasst, darüber zu schreiben, weil mir aufgefallen ist, dass selten ein Mensch über die Dinge spricht, die er für seine ureigensten Empfindungen hält, ohne dass zumindest einer (meist mehrere) der Anwesenden antwortet: „Was? Dieses Gefühl kennen Sie auch? Ich dachte immer, ich wäre der Einzige.“

      Das Buch soll die Geschichte meiner Bekehrung berichten; es stellt keine Autobiografie im herkömmlichen Sinn dar und schon gar keine „Bekenntnisse“ wie etwa die von Augustinus oder Rousseau. In der Praxis bedeutet das, dass es dem, was man im Allgemeinen von einer Autobiografie erwartet, immer weniger entspricht, je weiter man liest. In den ersten Kapiteln muss das Netz ziemlich weit ausgespannt werden, damit der Leser später, wenn es um den eigentlichen geistlichen Umbruch geht, verstehen möge, wie meine Persönlichkeit durch meine Kindheit und Jugend geformt wurde. Sobald dieses Fundament gelegt ist, beschränke ich mich strikt auf das Wesentliche und übergehe alles, was in diesem Stadium irrelevant erscheint (so wichtig es nach gewöhnlichen biografischen Maßstäben auch sein mag). Ich glaube nicht, dass dem Leser dabei viel entgeht; ich habe noch niemals eine Autobiografie gelesen, in der nicht die Teile, die sich mit den frühen Jahren befassten, die bei Weitem interessantesten gewesen wären.

      Die Geschichte ist, fürchte ich, erdrückend subjektiv; ich habe dergleichen noch nie zuvor geschrieben und werde es wahrscheinlich auch nie wieder schreiben. Ich habe versucht, das erste Kapitel so abzufassen, dass diejenigen Leser, die eine solche Geschichte nicht ertragen können, sofort merken, was auf sie zukommt, und das Buch zuklappen können, ohne mehr Zeit daran zu verschwenden als irgend nötig.

      Clive Stapleton Lewis

      ERSTES KAPITEL

      Die ersten Jahre

      Glücklich, doch für solch Glück zu schlecht geschützt.

       Milton

      Ich wurde im Winter 1898 in Belfast als Sohn eines Rechtsanwalts und einer Pfarrerstochter geboren. Meine Eltern hatten nur zwei Kinder, beides Söhne, und ich war der um drei Jahre jüngere.

      Unsere Prägung war von zwei sehr verschiedenen Zügen bestimmt. Mein Vater gehörte zur ersten Generation in seiner Familie, die den akademischen Stand erreichte. Sein Großvater war ein walisischer Bauer gewesen; sein Vater, ein Selfmademan, hatte als Arbeiter angefangen, war dann nach Irland ausgewandert und wurde schließlich Teilhaber der Firma Macilwaine und Lewis, „Kesselmacher, Ingenieure und Eisenschiffsbauer“.

      Meine Mutter war eine Hamilton und hatte viele Generationen von Pfarrern, Anwälten, Seeleuten und dergleichen hinter sich; mütterlicherseits, durch die Warrens, ging ihre Linie bis auf einen normannischen Ritter zurück, dessen Gebeine in der Battie Abbey liegen.

      Dem Temperament nach waren die beiden Familien, von denen ich abstamme, ebenso verschieden voneinander wie nach ihrem Ursprung. Die Verwandten meines Vaters waren echte Waliser, sentimental, leidenschaftlich und wortgewaltig, zu Zorn und Milde gleichermaßen leicht zu bewegen; Menschen, die viel lachten und viel weinten und nicht viel Talent zum Glücklichsein besaßen.

      Die Hamiltons waren von kühlerer Art. Ihr Denken war von Urteilsvermögen und Sinn für Ironie geprägt, und das Talent zum Glücklichsein hatten sie in reichem Maß – sie gingen geradewegs darauf zu wie erfahrene Reisende auf die besten Plätze in einem Zug.

      Schon in meinen ersten Lebensjahren war ich mir des lebhaften Gegensatzes zwischen der heiteren und gelassenen Zuneigung meiner Mutter und den Höhen und Tiefen im Gefühlsleben meines Vaters bewusst, und dies erzeugte in mir, lange bevor ich alt genug war, dem einen Namen zu geben, ein gewisses Misstrauen oder eine Abneigung gegen Emotionen als etwas Unangenehmes, Peinliches, ja Gefährliches.

      Nach den Maßstäben jener Zeit und Gegend waren meine Eltern beide belesene oder „kluge“ Leute. Meine Mutter war in ihrer Jugend eine vielversprechende Mathematikerin

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