Скачать книгу

noch mal hinter ihm her, aber durch dieses Geld konnte ich Maya und Toby eine Woche Urlaub mit ihren Freunden gönnen.<<

      >> Und wann machst du mal was für dich?<<

      >> Ich brauche nichts.<<

      >> Du hättest es am meisten nötig.<<

      Wir schwiegen daraufhin für eine Weile und fuhren die letzten Kilometer schweigend zum Club. Ich beobachtete die Regentropfen und dachte sofort daran, dass heute Nacht eventuell viele Unfälle hereinkommen würden, wenn die Autofahrer schlechte Sicht hätten. Doch bevor ich weiter darüber nachdenken konnte, hielt Charly schon vor dem Club und stieg aus. Gemeinsam gingen wir hinein, wo ich direkt in der Umkleide verschwand und mich schminkte.

      >> Du hast gestern wirklich was verpasst.<< sagte Debbie, die neben mir saß und sich ebenfalls fertig machte.

      >> Wirklich? Was habt ihr denn gemacht?<<

      >> Wir sind noch für zwei Stunden in diesen neuen Club gegangen, der vor ein paar Wochen in Seattle aufgemacht hat.<<

      >> Ins JoeHoe.<< half ihr Lisa auf die Sprünge, woraufhin ich anerkennend nickte.

      >> Und wie ist der Club?<<

      >> Total cool. So etwas hast du noch nicht gesehen. Ich dachte da wäre um vier Uhr schon voll die Luft raus, aber da war noch richtig Stimmung und die Typen. Zum Anbeißen sag ich dir!<<

      Ich lächelte nur und legte Rouge auf, während Debbie weiter schwärmte und alle im Raum unterhielt.

      >> Da wäre bestimmt auch was für dich dabei gewesen. Ist ja auch schon ne Weile her bei dir, oder? Hast bestimmt schon Spinnenweben da unten.<<

      >> Na danke!<< antwortete ich empört, wobei sie eigentlich Recht hatte. Es war wirklich schon Ewigkeiten her, dass ich mit einem Mann intim geworden war, was vielleicht auch ein Grund dafür war, warum ich so viel an diesen Blake dachte. Allein beim Gedanken an ihn spürte ich ein leichtes Ziehen im Unterleib, was ich besser nicht spüren sollte.

      >> Ist doch so. Nächstes Mal kommst du mit und wenn wir dich an deinen schönen blonden Locken dahinziehen müssen!<<

      >> Mal sehen. Wenn ich Zeit habe, komme ich mit.<<

      >> Nicht vielleicht. Du kommst ganz sicher mit.<<

      Ich sagte nichts mehr, da es eh nichts brachte. Sie wussten nicht, dass ich pro Woche etwa 100 Stunden im Krankenhaus verbrachte und nur nebenbei hier tanzte. Diese drei Abende pro Woche waren auch noch mal an die 20 Stunden. Da blieb keine Zeit zum Feiern.

      Als wir uns gerade anzogen und ich in meine High-Heels schlüpfte, kam Ed herein, um mich auf die Bühne zu schicken. Ich hasste es, als erste auf die Bühne zu gehen, da die Typen noch nicht richtig in Stimmung waren und es sowieso noch ziemlich leer war. Umso mehr war ich überrascht, als er mich zusammen mit Ida hinausschickte. Anscheinend war es doch schon voller, da es Samstag war und wir sie zusammen aufheizen sollten.

      Als die Musik schließlich erklang, traten wir durch den Vorhang und tanzten auf der Bühne, wobei jeder erst einmal auf seiner Seite blieb. Doch nach einem kurzen Blickkontakt mit Ida ging ich zu ihr hinüber und tanzte eng an ihr, berührte sie immer wieder, streichelte sie, verführte sie und zog sie aufreizend aus, was dem Publikum gefiel, sodass der Club schnell kochte. Wir zogen das die gesamte Nummer durch, weshalb ich viel Geld einsammelte und mich freute.

      Nach dreißig Minuten holte Ed uns von der Bühne und kündigte die nächsten Tänzerinnen an.

      Als wir gerade durch den Vorhang gingen, sah ich eine wütende Lisa, gefolgt von einer noch wütenderen Debbie.

      >> Wegen euch müssen wir jetzt auch so ne Lesbennummer durchziehen. Vielen Dank!<< keifte Debbie uns an, woraufhin ich grinsen musste.

      >> Jetzt stell dich doch nicht so an. Hab mal ein bisschen Spaß! Da kann ich ja mit meiner Oma noch mehr anstellen.<< rief ich ihr hinterher, weil ich es mir einfach nicht verkneifen konnte, nachdem sie mich gestern so heruntergeputzt hatte.

      Als Ida und ich gerade unser Geld verstauten, kam Ed auf mich zu und sah mich nachdenklich an.

      >> Dein zweiter Auftritt ist gestrichen.<< sagte er, weshalb ich ihn entgeistert ansah.

      >> Was? Wieso denn? Nur wegen der Nummer gerade? Ed... ich wollte doch nur Stimmung in den Laden bringen.<< verteidigte ich mich, woraufhin er breit zu grinsen anfing.

      >> Nein Süße, deswegen nicht. Das war vollkommen ok. Das könnt ihr gerne immer machen. Auch gerne nur für mich.<< sagte er mit einem breiten Lächeln auf dem Gesicht, weshalb ich ihm meine Faust spielerisch in die Brust rammte.

      >> Nein, im Ernst. Dich hat jemand für eine private Nummer gebucht und das für die nächsten zwei Stunden und dann hast du Feierabend.<<

      >> Für zwei Stunden? Was soll ich denn da alles tanzen?<<

      >> Lass dir etwas einfallen. Du kriegst auf jeden Fall einen Zuschlag von mir. Komm danach einfach zu mir.<<

      >> Mach ich.<< seufzte ich und dachte fieberhaft darüber nach, was ich zwei Stunden lang zeigen sollte.

      >> Also Raum zwei in fünf Minuten.<<

      Ich nickte und trank einen Schluck Wasser, wobei ich Ida panisch ansah, doch die zuckte auch nur mit den Schultern und verschwand schnell. Eilig zog ich mir etwas Neues an und ging schließlich in den Raum, als mich auch schon der Schlag traf.

      Vor mir saß ein grinsender, selbstgefälliger und arroganter Blake. Mein Krieger der Moderne. Sein markantes Gesicht blickte mich abschätzend an, während er wieder zurückgelehnt im Sessel saß und sich unablässig über die Lippen strich. Sein Äußeres faszinierte mich immer mehr, da es so männlich und finster wirkte, wie ein Eigenbrötler, der allein in einem Wald lebte, keinen Kontakt zu Menschen besaß und auf die Jagd ging.

      Doch bevor ich weiter darüber nachdenken konnte, wie er auf mich wirkte und wie gern ich ihm beim Holzhacken zusehen würde, riss er mich plötzlich aus meinen Gedanken.

      >> Ich hab ja gesagt, dass ich wiederkommen werde.<< sagte er selbstgefällig und nickte mir zur Begrüßung zu.

      Ich stand einige Sekunden unter Schock und starrte ihn einfach nur an, bis ich mich schließlich fasste, nickte und meinen ganzen Ärger und all meine Wut auf diesen Kerl herunterschluckte.

      >> Dann tanz mal für mich Lexy und sieh mir dabei in die Augen. Die ganze Zeit, als würde es nur mich in deinem Leben geben.<<

      Seine Worte verwirrten mich, weswegen es einige Sekunden dauerte, ehe ich zur Stange ging und anfing. Ich tanzte eine gute Stunde lasziv für ihn, fing immer wieder seinen Blick ein, der mir durch Mark und Bein ging, weshalb mir seine Bitte von vorhin nicht schwer fiel.

      Nur zu gern stellte ich mir vor, dass er der Mann in meinem Leben war, nach dem ich mich sehnte, auf den ich vertrauen konnte, der mich beschützen und aufbauen würde und den ich anbetete, auch wenn das nur Wunschdenken war. Dennoch verflog die Zeit dadurch wie im Flug und ich genoss den Striptease, da mein Magen währenddessen Purzelbäume schlug.

      Schließlich holte er mich mit einer Lockbewegung herunter, der ich sofort folgte, immerhin war er der Kunde.

      >> Setz dich auf meinen Schoß und mach weiter, so wie gestern.<< hauchte er, als ich ihm schon ziemlich nah war und wir uns wieder tief in die Augen sahen. In mir kribbelte es gewaltig, während sein unvergleichlicher Duft in meine Nase stieg und mich gänzlich verrückt machte. Zunächst fuhr ich in Wellen über seinen Schritt, bis ich mich schließlich auf ihn setzte und mich nach hinten bog.

      >> Du hast so wunderschöne blonde Locken wie ein Engel und dazu deine blauen Augen. Da haben wir schon mal was gemeinsam.<<

      Ich ging nicht auf seine Worte ein, auch wenn ich zugeben musste, dass sie mir gefielen. Besonders gefiel mir jedoch

Скачать книгу