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a strange vibration

      People in motion

      There's a whole generation

      With a new explanation

      People in motion

       © 2019 by Stefan Koenig

       Für den Inhalt verantwortlich: Stefan Koenig

       Verlag Pegasus Bücher

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      Vorbemerkung

      Bunte Zeiten – ja, bunt waren die Zeiten durchweg, aber die Achtziger schienen mir bunter zu sein, als die Zeiten davor und danach. Aber, liebe Leser, das ist und bleibt Ansichtssache. Vieles, worüber in meiner Zeitreise-Serie berichtet wird, entspringt meiner ganz individuellen Betrachtung. Es wäre vermessen, meine Reiseberichte durch die verschiedenartigen Zeitabschnitte als „objektive Berichterstattung“ auszugeben. Nein, das wäre unredlich, denn jeder von uns empfindet anders, ordnet seine Erlebnisse ganz individuell ein. Dennoch gibt es über das individuelle Empfinden weit hinausgehende Gefühle und herausragende Ereignisse, die von großen Mehrheiten gemeinsam als die „wahre Erinnerung“ empfunden werden. Auch das ist normal. Denn sonst wäre der Begriff vom „Zeitgeist“ völlig überflüssig. Es gibt ihn freilich, den Zeitgeist – und ich versuche, ihn jeweils so treffend wie möglich in unser aller Erinnerung zu rufen.

      Eine Frage, die gelegentlich aufkam, möchte ich noch einmal wie bereits im ersten Band der Zeitreise-Serie »Sexy Zeiten – 1968 etc.« beantworten: Personen der Zeitgeschichte habe ich mit ihrem Klarnamen benannt. In anderen Fällen wurden die Namen verfremdet. Und in diesem Zusammenhang noch eine Bitte: Lassen Sie sich nicht von den vielen Namen, über das Ihr Gehirn im Laufe des Romans stolpert, verwirren. Ihr Gehirn ist klüger als Sie denken. Anders als Sie, ist es in der Lage, sich auch noch im nächsten und übernächsten Zeitreise-Band an eine Episode zu erinnern, der Sie beim ersten Lesen keinerlei Bedeutung beigemessen haben.

      Nehmen wir einmal an, ich würde hier in diesem Band ganz kurz von einem Günni, der zum Felix wird und der ein Faible für Gedichte und für das Romanschreiben hat, berichten. Werden Sie dann bitte nicht nervös und denken Sie nicht, Sie hätten etwas versäumt. Lehnen Sie sich entspannt zurück und vertrauen Sie Ihrem Gehirn, es wird sich zur gegebenen Zeit an ihn und seine Vorliebe erinnern. Und dann – in der Story, Jahre später – werden Sie verstehen, warum diese Person in diesem oder jenem Abschnitt meiner über fünfzig jährigen Geschichte, die ich erzähle, vorkommt.

      Jeden einzelnen Band meiner Zeitreise-Serie habe ich versucht so zu konstruieren, dass man ihn für sich genommen lesen kann. Warum? Weil ich bei den vorherigen Bänden auf die Meinung nicht weniger Zeitreise-Interessenten gestoßen bin, die sagten: „Ach, die Sechziger! Ach, die Siebziger – sehr schön, aber das war nicht meine Zeit. Ich bin ein Kind der Achtziger Jahre.“

      „Ach“, antworte ich dann, „Sie lesen also auch nur Krimis, wo Sie beim Mord und der Aufklärung persönlich dabei waren?“ Viele verstehen diese Anspielung, lachen und geben mir Recht: „Ja, die Zeit davor könnte mich schon interessieren.“

      Einige aber verstehen meine Anspielung nicht, selbst wenn ich sie bis zum Grund des San Andreas Graben vertiefte. Immerhin ist der 30 bis 45 Kilometer tief. Sie wollen auf Teufel komm‘ raus nur über „ihre“ Zeit lesen. Am liebsten wäre es ihnen, sie kämen persönlich darin vor. Aber das kann ich dann doch nicht bieten.

      In diesem Sommer, im Juni 2019, besuchte ich zwei Hippie-Festivals. Das erste war das World Music Festival der Klangfreunde in Loshausen. Dort verteilte ich am ersten Tag meine Werbeflyer für die Bücher. Am zweiten Tag schlug ich meinen Stand auf und eine junge Frau, Mitte Zwanzig, kam zu mir.

       „Hast du auch ein Buch, das meiner Altersgruppe am nächsten kommt?“, fragte sie mich.

      „Das Buch, das du dir wünschst, erscheint erst im Juli 2021. Es heißt »Zeitlose Zeiten – 2000 etc.«. Kannst du denn so lange warten?“

      Sie lachte. „Natürlich nicht. Aber selbst »Crazy Zeiten«, dieser Mittsiebziger-Band, ist ja noch so schrecklich weit von mir entfernt.“

      Jetzt war ich am Lachen. „Das Erstaunliche ist: Je älter du wirst, desto mehr schmelzen die Zeitspannen zusammen – und in spätestens zwei Jahrzehnten wirst du merken, dass die Siebziger Jahre nicht himmelweit weg sind.“ Sie schaute mich sehr kritisch an, und da wurde mir bewusst, dass für sie natürlich auch die vor ihr liegenden, von mir gerade erwähnten zwanzig Jahre eine Ewigkeit bedeuteten.

      Jedenfalls kaufte sie die »Crazy Zeiten«.

      Drei Tage später, am letzten Festivaltag, kam sie an den Stand gerannt. „Hast du noch den zweiten Band, »Wilde Zeiten«? Jetzt interessiert mich doch, was davor geschah und wie alles war.“

      Sie nahm ihn mit. Vier Tage später begann das Burg Herzberg-Festival, wo ich wieder meinen Stand hatte. Diese vielen lieben Hippie-Leutchen, Althippies, Neohippies, Möchtegernhippies und Liebhaber der alten wie neuen Hippie-Songs und viele andere zogen an mir vorüber. 12.000 Besucher zählte das Festival. Viele blieben stehen und nahmen die Flyer mit, ohne dass ich diese – wie auf der letzten Buchmesse in Frankfurt – wie Sauerbier anbieten und nur in mürrische Gesichter schauen musste.

      Da erblickte mich die Mittzwanzigerin aus Loshausen und kam strahlend an den Stand.

      „Und jetzt hätte ich gerne den ersten Band »Sexy Zeiten«. Es ist ja so spannend. Und das Lesen auf der Zeitschiene klappt auch in umgekehrter Rückwärtsfolge.“

      Na, das war ja beruhigend. „Kannst du auch etwas an Geschichtswissen aus meinen Büchern mitnehmen?“, fragte ich.

      „Und ob! Ganz viel Interessantes, was ich noch gar nicht oder nur ganz anders wusste.“

      Ja, so ist es. Die Jugend muss die Geschichte kennen.

      Und wir müssen die Geschichte erzählen.

      Wer, wenn nicht wir?

      I.

      Denk‘ nicht nur an dich allein

      Denk‘ nicht nur an deine Familie

      Denk‘ an alle

      Denk‘ an die ganze große Menschheitsfamilie

      Du gehörst zu ihr

      II.

      Glück ist,

      wenn der Verstand tanzt,

      das Herz atmet

      und die Augen lieben

      Für Aurelia, Viviane und Desiree

      1979 – San Francisco – People in motion

      Das grauenhafte Grollen draußen vor meinem Zimmerfenster ließ mich ans Fenster stürzen. Normalerweise hatte ich von hier aus einen herrlichen Ausblick auf San Franciscos Polk Street.

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