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Erzählen-AG: 366 Kindergeschichten. Andreas Dietrich
Читать онлайн.Название Erzählen-AG: 366 Kindergeschichten
Год выпуска 0
isbn 9783748536840
Автор произведения Andreas Dietrich
Жанр Языкознание
Издательство Bookwire
Da der Zoobesuch Eintritt kostete und Stellas Eltern davon nichts vergeuden wollten, ging es immer früh in den Zoo. Zuhause wurde nur kurz gefrühstückt. Dann wurde etwas Essen eingepackt, dass meist im Zug gegessen wurde. Einiges wurde auf der Hinfahrt gehessen, das andere auf der Rückfahrt. Mittags wurde immer im Zoo gespeist. Es war nicht viel, es war nicht Teures. Doch es reichte, um satt zu werden.
Am späten Nachmittag ging es dann nach Hause. Während der Zugfahrt wurde meistens gegessen. So kam der Zeitplan des Tages nicht durcheinander. Spätestens um halb Neun abends ging Stella ins Bett. Dann konnte sie von den Zootieren träumen. Und wenn Stella nicht gestorben ist, dann liebt sie noch immer Tiere und geht weiterhin gerne in den Zoo.
Achter Februar
Es war einmal ein Junge, der Tim genannt wurde. Tim hatte blondes Haar und blaue Augen. Seit einem halben Jahr ging Tim zur Schule. Tim war in der ersten Klasse.
Tim spielte immer nach der Schule. Fast immer. Manchmal hatte er keine Zeit. Er hatte einen Arzttermin oder musste mit seinen Eltern mit. Ziemlich oft spielte Tim mit Freunden draußen. Wenn es regnete oder so wie heute schneite, spielte Tim drinnen. Er hatte ein eigenes Zimmer und viel Spielzeug.
Wenn das Wetter draußen schlecht war, holte Tim sein Spielzeug aus seiner Spielzeugkiste. Dort gab es viele Autos. Kleine und große. Gelbe und violette. Rote und grüne. Blaue und orange. Unter den Autos waren auch einige Busse. Es gab einen schwarz-gelben und einen rot-blauen Bus. Tim hatte einen violett-gelben und einen weiß-roten Bus. Allesamt waren einfache Busse. Tim hatte aber auch drei Gelenkbusse. Diese waren alle dunkelblau.
Unter den Autos waren auch einige Lastkraftwagen. Es gab einen gelben LKW, der einen violetten Hänger besaß. Auf diesem Hänger kamen zwei große Container. Tim hatte auch einen Betonmischer und drei Tieflader. Ein Tieflader transportierte eine Tankstelle in Einzelteilen. Wenn Tim eine Tankstelle brauchte, musste er sie immer aufbauen, denn nach jedem Spielenachmittag baute er sie wieder ab. Auf dem zweiten Tieflader stand ein gelber Hubschrauber, auf dem dritten ein gelb-schwarzer Bagger.
Tim hatte nicht nur den gelb-schwarzen Bagger. Er besaß noch einen zweiten Bagger in orange. Dann gab es noch einen blauen Bagger mit einer Seilwinde und einen schwarzen Löffelbagger. Zwei Radlader durften nicht fehlen. Der eine war rot-grün und der andere gelb-rot. Auch passende LKWs gab es. Es gab einen großen schwarzen Kipper und ein kleineres oranges Baustellenfahrzeug. Auf diesem waren beim Kauf einige Verkehrsschilder platziert. "Achtung, Baustelle", "Vorfahrt beachten" und "Links vorbei" waren nur einige davon.
Haltestellenschilder gab es nicht. Doch das war kein großes Problem. Tim malte sie sich selbst. Seine Mutter schnitt sie aus und klebte sie an einen Strohhalm. Dieser wurde von Tims Vater in die Hülle von einem halben Überraschungsei gesteckt. Dazu bohrte Tims Vater ein Loch. Nachdem der Strohhalm platziert war, rührte Tims Vater Gips an und befüllte von unten das halbe Überraschungsei.
Tim stellte seine Haltestellenschilder auf, wenn er mit seinen Bussen spielen wollte. Der Sinn eines Busses ist, Menschen zu transportieren. Das erkannte auch Tim. So dachte er sich Personen aus, die auf den Bus warteten. Manchmal nutzte er auch Figuren seiner Legosammlung. Die Legofiguren passten zwar in den Bus. Sie wieder heraus zubekommen war aber nicht so leicht. Tim musste immer die Türen des Busses entfernen. Nur so gelang er an die Legofiguren im Bus. Ein Bus ist dadurch schon kaputt gegangen. Besser gesagt die Türen des Busses. Tim hatte sie so oft rausgenommen, dass sie abgenutzt waren und von alleine heraus fielen. Ab diesem Tag nahm Tim nur noch selten seine Legofiguren, wenn er Passagiere für seine Busse benötigte. Sie durften im Höchstfall nur noch an der Haltestelle stehen. In den Bus kamen sie nicht mehr.
Tim spielte oft allein mit seinem Spielzeug, wenn er Zuhause war. Manchmal spielte auch seine Mutter mit. Seltener spielte sein Vater mit. Dafür spielte Tims Vater eher draußen mit Tim. Fußball oder Tischtennis wurden oft draußen gespielt. Natürlich nur, wenn es gutes Wetter war und Tims Freunde keine Zeit hatten. Also in der Regel im Sommer, wenn es nicht schneite, so wie heute.
Neunter Februar
Es war einmal ein kleines Mädchen, das Tamara genannt wurde. Tamara ging noch in den Kindergarten und wartete sehnsüchtig auf die Faschingszeit. Diese sollte in den nächsten Tagen folgen.
Jedes Jahr wurde im Kindergarten Fasching gefeiert. Alle Kinder mussten sich verkleiden. Alle? Natürlich nicht alle. Im Kindergarten gab es Kinder ab dem ersten Lebensjahr. Die Kleinen mussten sich natürlich nicht verkleiden. Dies hätte keinen Sinn gemacht.
Nur die großen Kinder verkleideten sich. Auch deren Erzieher verkleideten sich. Einige gingen als Pirat, andere gingen als Bauarbeiter. Die Mädchen im Kindergarten waren größtenteils Feen, Bienen oder Marienkäfer. Tamara liebte es, eine Prinzessin zu sein. Während die anderen Kinder ihr Kostüm in der Regel jedes Jahr wechselten, war dies bei Tamara nicht der Fall. Sie ging jedes Jahr als Prinzessin. Jedes Jahr verkleidete sich Tamara als Prinzessin, wenn Fasching gefeiert wurde.
Tamara besaß ein rosanes Kleid. Dazu hatte sie zur Faschingszeit immer goldene Schuhe an. Eine Krone durfte natürlich nicht fehlen. Was war eine Prinzessin ohne Krone? Nichts. In Tamaras Kindergartengruppe war sie die einzige Prinzessin. Doch sie war nicht der einzige königliche Vertreter. Es gab noch einen Prinzen und einen König. Auch ein Ritter sollte dieses Jahr zu Besuch sein.
Tamara träumte oft von einem Leben als Prinzessin. Jedes Jahr gäbe es ein kleines Fest ihr zu Ehren. Jedes Jahr kämen die Ritter aus dem ganzen Königreich. Jeder Ritter, der etwas auf sich hielt, wäre anwesend. Es würde einige Turniere geben. Am Ende würde ein Sieger feststehen. Dieser würde Ruhm erlangen.
Manchmal träumte Tamara, dass sie schon erwachsen ist. Sie wäre im heiratsfähigen Alter. Sie könnte jetzt einen Prinzen heiraten. Damit Tamara den richtigen finden würde, gäbe es eine Veranstaltung wie aus ihren Träumen. Die Ritter würden am Turnier teilnehmen. Sie würden gegeneinander kämpfen. Einer gegen einen. Mit einer Lanze auf einem Pferd aufeinander zu reiten. Versuchen, den anderen Ritter vom Pferd zu stoßen. Der Sieger würde im Turnier eine Runde weiter kommen. Der Verlierer würde ausscheiden.
Am Ende des Turniers gäbe es einen Sieger. Es wäre ein Ritter, der nie vom Pferd abstieg. Ein Ritter, der anschließend um die Hand der Prinzessin anhalten würde. In manchen Träumen sagte Tamara ja, in anderen nicht.
Ein Prinz sollte sich gut benehmen. Er sollte nichts Böses tun. In vielen Träumen von Tamara war es auch so. In einigen aber nicht. Manchmal wollte ein Ritter Tamaras Nein nicht akzeptieren. Er holte sein Schwert heraus und bedrohte den König. Manchmal wurde sogar die Königin bedroht. Wenn der böse Ritter die Prinzessin nicht haben könne, müsse der König oder die Königin dran glauben.
In allen Träumen von Tamara, in denen der Ritter böse war, wendete sich aber alles zum Guten. Der böse Ritter wurde daran erinnert, wer er war. Welche Eigenschaften ein Ritter hatte. Wer jetzt sein Schwert nicht einsteckte, der wurde von den Wachen des Königs überwältigt. Manchmal waren auch die einfachen Bürger behilflich. Sie schlichen sich von hinten an den bösen Ritter an. Die einfachen Bürger brachten den Ritter zu Fall und die königlichen Wachen nahmen den Ritter fest. Der Ritter kam in den Kerker und durfte darüber nachdenken, was er getan hatte. Dazu wurde ihm trockenes Brot und Wasser gereicht.
Ja und wenn der Ritter sich nicht entschuldigte, wenn er nicht begnadigt wurde, dann sitzt dieser Ritter noch immer im Kerker von Tamaras Träumen fest und nimmt Brot und Wasser zu sich. Guten Appetit.
Zehnter Februar
Es war einmal ein Junge mit schwarzen Haaren. Dieser Junge wurde von seinen Eltern Ulrich genannt. Ulrich ging in die dritte Klasse und wurde immer wieder gehänselt. Seine Mitschüler fanden seinen Vornamen alt. Der Vorname der anderen war schöner. Das meinten seine Mitschüler.
Ulrich wurde nicht gern