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      Februar

      Erster Februar

      Es war einmal ein Prinz, der Peter hieß. Peter ritt gerne aus. Auf einem seiner Ausritte lernte er eine Prinzessin kennen, die sich Linda nannte. Peter verliebte sich sofort in sie und wollte Linda bei sich haben. Für immer sollte Linda bei ihm sein. Über einige Umwege gelang es Peter, dass Linda in sein Schloss kam. Mit Linda kamen auch sieben Zwerge ins Schloss.

      Linda hatte eine böse Stiefmutter, die Linda nach dem Leben trachtete. Linda sollte sterben. Peter bot seine Hilfe an, dieses Problem zu lösen. Am heutigen Tag war es soweit. Über Nacht entwickelte Peter einen Plan. Bei diesem Plan half ihm eine Bedienstete namens Paula.

      Paula meinte, die böse Stiefmutter würde bestimmt Schuhe mögen. Wenn sie heiße Schuhe tragen würde, könnte man sie besiegen. Heiße Schuhe hätten eine Magie, dass durch sie jeder zum Guten bekehrt würde. Allerdings würde dies nur bei Frauen und Mädchen funktionieren, die Schuhe mögen, und auch nur in magischen Ländern. Bei Männern hingegen funktioniert es nicht. Extra für Sie gebe es deswegen die Kerker in jeder Burg.

      So gut der Plan von Paula klang, er hatte einen kleinen Fehler. Wie sollte die böse Stiefmutter freiwillig die Schuhe anziehen? Wie könnte jemand ihr diese Schuhe unterjubeln?

      Der Prinz hatte eine Idee. Doch um diese Idee in die Tat umzusetzen, musste er erst einmal in die Schatzkammer. Dort angekommen, suchte Peter einen Ring. Einen goldenen Ring mit einem Diamanten. Mit diesem Ring ging er zu Linda. Er kniete vor ihr und hielt um ihre Hand an. Linda konnte es kaum glauben, ein Prinz wollte sie heiraten. Linda war nicht abgeneigt. Sie mochte Peter und sagte dementsprechend Ja.

      Nun war der erste Teil von Peters Plan erfüllt. Mit Linda stimmte er sich ab, dass die Hochzeit schnellstmöglich stattfinden sollte. Linda sollte sich dabei hinter einem Schleier verstecken. Die böse Stiefmutter sollte auch eingeladen werden. Wenn diese dem Brautpaar gratulieren werde, sollte sich Linda zu erkennen geben und die böse Stiefmutter heiße Schuhe anziehen.

      So lautete der Plan und so geschah es auch. Die böse Stiefmutter erhielt eine Einladung zur Hochzeit. Wahrscheinlich hätte sie abgesagt, wenn dort nicht gestanden hätte "Prinz Peter heiratet die schönste Frau auf Erden". Die Stiefmutter war neugierig und machte sich auf zur Hochzeit. Dabei nahm sie einen kleinen Spiegel mit, der als Geschenk dienen sollte.

      Die Stiefmutter erkannte die Braut nicht. Erst als die Stiefmutter vor dem Brautpaar stand und diesem gratulierte, erkannte es die Stiefmutter. Linda war noch immer nicht tot. Sie heiratete Peter, den Prinzen! Die Stiefmutter war erbost und wollte den Festsaal verlassen, doch die königlichen Wachen hielten sie auf. Die Stiefmutter wurde genötigt, neue Schuhe anzuziehen. Sie schrie, als ihre Füße mit den heißen Schuhen in Kontakt kamen. Kurze Zeit später war der Spuk vorbei. Die böse Stiefmutter entsagte dem Bösen und war von diesem Tag zu jedem lieb und nett. Dies galt erst Recht zu Mädchen und Frauen, die schöner waren als Sie.

      Nun konnte die Hochzeit von Linda und Peter gefeiert werden. Anwesend waren nicht nur die gute Stiefmutter, sondern auch die Eltern von Peter. König und Königin hatten auch ein Geschenk für das Brautpaar. Am heutigen Tag dankten König und Königin ab. Peter und Linda wurden nun zu dem Königspaar, welches das Land regieren sollte. Peter und Linda konnten es kaum glauben. Glücklich und mit Tränen in den Augen bedankten sie sich für das Geschenk.

      Auch bei den sieben Zwergen bedankten sich Peter und Linda. Ohne sie wäre es zur Hochzeit gar nicht gekommen. Die Beiden boten den sieben Zwergen an, im Schloss zu bleiben. Doch sie verneinten. Die Zwerge bräuchten eine Aufgabe. Ihre Aufgabe war es in den Minen zu graben. So verabschiedeten sie sich kurz nach der Hochzeit und gingen wieder nach Hause.

      Peter, Linda, die sieben Zwerge, die gute Stiefmutter und das alte Königspaar lebten von da an glücklich bis an ihr Lebensende. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute irgendwo auf dieser Welt in einem magischen Land.

      Zweiter Februar

      Es war einmal ein kleiner Junge. Dieser Junge hatte den außergewöhnlichen Namen Quarts. Quarts lebte mit seiner Mutter in einem Mehrfamilienhaus. Er und seine Mutter waren alleine, seitdem Quarts Vater gestorben war. Quarts hatte seinen Vater nur in jungen Jahren gesehen, als er noch nicht einmal drei Jahre alt war. Quarts konnte sich so an seinen Vater kaum erinnern. So früh war er gestorben.

      Quarts und seine Mutter machten das Beste aus dieser Situation. Es war nicht leicht für seine Mutter, doch gemeinsam schafften sie es. Gemeinsam überstanden die Beiden Tage und Nächte. Gemeinsam überstanden sie Frühling und Herbst, Sommer und Winter.

      Quarts Mutter hatte kein Auto. Wenn es irgendwohin ging, fuhr sie mit dem Rad oder dem öffentlichen Nahverkehr. Ein kleines Problem wäre der wöchentliche Einkauf gewesen. Vor allem die Getränke waren schwer und nicht leicht zu transportieren. Doch zum Glück für die Beiden gab es nur knapp zwei Kilometer entfernt ein Einkaufszentrum.

      Quarts Mutter fuhr im Sommer mehrmals in der Woche mit ihrem Fahrrad zum Einkaufszentrum. Für ihr Fahrrad gab es zwei Körbe. Einer war hinten befestigt und der zweite direkt am Lenker. In dem vorderen Korb passten fünf große Getränkeflaschen. Diese reichten für einige Tage. In dem hinteren Korb waren dann Brot, Brötchen, Marmelade oder Gemüse.

      Quarts Mutter schaffte es natürlich nicht, mit einem Einkauf die ganze Woche abzudecken, deswegen fuhr sie ja mehrmals. Wie oft war unterschiedlich. Wenn sie etwas brauchte fuhr sie los. Wenn das Wetter schlecht war, fuhr sie oft mit dem Bus. Dann stopfte sie ihre Taschen randvoll mit Brot, Marmelade, Obst und Gemüse.

      An manchen Tagen fuhr Quarts Mutter nicht mit dem Rad. Sie nahm auch nicht den Bus. Quarts Mutter lief. So wie am heutigen zweiten Februar.

      In den letzten Stunden hatte es geschneit. Es gab einige Zentimeter Neuschnee. Auf dem Radweg liegt bestimmt noch Schnee, dachte sich Quarts Mutter. So war klar, dass das Fahrrad zu Hause blieb. Mit dem Bus wollte sie auch nicht fahren. Quarts Mutter wollte etwas frische Luft schnappen und ging zu Fuß. Quarts musste mit.

      Beide zogen sich ihre dicke Winterjacke an, denn draußen war es kalt. Mütze, Schal und Handschuhe kamen ebenfalls mit. Während Quarts einen Rücksack mit sich führte, hatte seine Mutter ihre Handtasche dabei. In der Handtasche waren ein paar Tüten, die nach dem Einkauf genutzt werden sollten.

      Quarts und seine Mutter gingen dick eingepackt hinaus in die Winterkälte. Anders als von Quarts Mutter gedacht, war der Radweg gemacht. Nicht ein einziges Schneekorn war zu sehen. An einigen Stellen gab es etwas Schneematsch, doch der war selten. Quarts und seine Mutter benötigten knapp dreißig Minuten bis zum Einkaufszentrum.

      Im Einkaufszentrum gab es viele Geschäfte, aber nur einen Supermarkt. Diesen steuerten Quarts und seine Mutter an. Kurz vor dem Eingang holte Quarts einen Einkaufswagen. Dann ging es zuerst in die Obst- und Gemüseabteilung. Nachdem das Obst und Gemüse im Einkaufswagen lag, ging es in die Molkereiabteilung. Dort packte Quarts einige Joghurts und seine Mutter zwei Milchkartons ein.

      Im weiteren Verlauf füllte sich der Einkaufswagen mit Fleisch, Marmelade und Brot. Auch drei Getränkeflaschen durften nicht fehlen. Nachdem Quartz Mutter bezahlt hatte, verstauten die Beiden das Eingekaufte in ihren Taschen und im Rucksack. Dann ging es wieder hinaus in die Kälte.

      Nach knapp dreißig Minuten waren sie wieder zu Hause. Dort packten sie alles aus und wärmten sich auf. Der nächste Einkauf konnte kommen. Irgendwann, aber nicht mehr heute. Heute hatten die Beiden genug eingekauft. Heute wurde von dem genascht, was heute gekauft wurde.

      Dritter Februar

      Es war einmal ein kleines Mädchen, das den außergewöhnlichen Namen Quendresa trug. Quendresa träumte oft. Meist träumte sie in der Nacht. Manchmal träumte Quendresa auch während des Mittagsschlafes. In vielen Fällen konnte sie sich nach dem Aufwachen noch an ihren Traum erinnern.

      Eines Tages träumte Quendresa von einer Prinzessin. Diese Prinzessin trug schwarzes Haar. Es war so schwarz wie die Nacht, wenn keine Lichter am Himmel zu sehen waren. Ihre Augen waren so blau wie

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