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Apotheker seine Ware an. „Den könnt Ihr ganz bedenkenlos verwenden.“ Lene benutzte ein Parfum, so dass sie immer gut roch, Wasser nahm sie nur für den Notfall. „Der Kurfürst und sämtliche Edelleute mögen ja die Badehäuser aufsuchen. Lene, wir können uns das nicht leisten. Edgar, dieser reiche Sack, der sein Geld hortet durch die vielen Verkäufe auf den Markttagen, hat sogar ein Badezimmer in seinem Haus.“ Franz wirkte müde. Derweil schnitt Lene eine Zwiebel in kleine Würfel, während in dem Eisenkessel über dem züngelnden Feuer eine Speckschwarte dampfte. Fett bildete sich in dem großen Topf. Langsam ließ Lene die Zwiebelstücke in eine kleine Tonschale fallen, drehte sich zum Kessel um und warf sie hinein. Sie viertelte dann noch die Pilze und warf sie hinterher. Die kleinen Brotfladen aus Wasser und Mehl garten im Feuer. Lene schabte mit einem hölzernen Löffel die Pilze aus dem Kessel und füllte eine kleine Tonschüssel damit, die sie in die Mitte des Tisches stellte. Danach nahm sie noch die Brote aus dem Feuer. Vater und Tochter setzten sich mit hungrigen Mägen an den Tisch und aßen die Pilze mit dem Brot, das sie brachen. Dazu schlürften sie Wasser aus hölzernen Bechern. „Was ist das denn für ein Ungetüm?“ Franz verschluckte sich an dem Wasser und hustete tüchtig, als er vor der offenstehenden Türe ein seltsames Gefährt entdeckte. „So etwas habe ich noch nie gesehen.“ „Vorne kleine Räder mit Speichen, hinten hohe und dazwischen eine aufgesetzte Behausung, die von Pferden gezogen wird, das sieht sehr seltsam aus, Vater“, sprach Lene. Die Räder holperten über Lehm und Steine, ratterten weiter Richtung Schloss. „Da sitzen ja noch Leute drin und sehen aus den kleinen Fenstern!“ Erstaunt blickte Franz immer noch nach draußen. Nebelschwaden stiegen in diesen Novembertagen auf und der erste Reif bedeckte das Gras. Moos überzog die knorrigen Äste der Bäume des Soonwaldes, an deren Zweige kein einziges Blatt mehr hing. „Bezaubernd schön ist es im Frühjahr und im Sommer am Soonwaldsteig, Lene, wenn Ihr dort einen Blick auf Blickenstein auf den Donnersberg werft, doch in diesen Tagen friert es bitterlich.“ Franz schüttelte sich. „Ja, Vater, Ihr habt Recht. Wenn es die Zeit der Wärme zuließe, hielt ich mich bei den Quarziten auf und bei den Blockmeeren. Ich finde diesen Anblick sehr bizarr.“ Lene zog sich den wollenen Schal fester um ihre Schultern. „Der Winter naht, er steht bereits vor unserer Türe. Ich hole Holz und mache ein Feuer. Das wird uns wärmen. Die Ziege füttere ich und dann gehe ich noch zum Brunnen, um Wasser für unsere Kuh im Stall zu holen.“ Lene lächelte ihren Vater an und rieb sich ihre Augen.

      Das Malteser Hospital

      „Auf Männer, ob jung oder alt, reich oder arm!“ rief der preußische König Friedrich aus. „Wie kann nur eine Frau ein Volk regieren? So etwas hat es doch noch nie gegeben. Dem setze ich sofort ein Ende!“ posaunte der König seinem engsten Berater zu. „Die Macht lasse ich mir von Maria Theresia von Österreich ganz sicher nicht entreißen!“

      So tobte bereits seit vielen Jahren der Krieg, der seine Opfer forderte. Auf ihren Rössern ritten die Soldaten mit Hellebarden, Musketen und Kanonen ihren Feinden entgegen. Die Sättel der Gäule trugen das Wappen des Königs von Preußen. Männer fielen, von dem Schrot der Musketen oder den Spitzen der Hellebarden getroffen. „Bringt die Verletzten in das Malteser Hospitalgut!“ schrie einer der Reiter. Hurtig eilte das Fußvolk herbei, hob die Verletzten vom Schlachtfeld auf. Schnell schafften sie die Getroffenen hinweg zu den steinernen Mauern des Städtchens Bad Sobernheim. Ganz nah am Dorf gelegen umschloss die Stadtmauer die Hütten und stolzen Patrizierhäuser. Inmitten dessen erhob sich das Malteser Hospitalgut mit einem zweistöckigen Giebeldach. Die dunkelgrauen Schieferplatten im unteren Bereich vereinigten sich mit dem oberen Teil des Hauses. Ein langer Anbau mit einer dahinter gelegenen Scheune schloss sich mit einem großen runden Tor an, an dem ein Wappen prangte. Gleich dahinter thronte der Donnersberg. Die Ritter des Ordens kamen einst aus Malta. Einer der Männer hieb mit seiner wuchtigen Faust gegen die Pforte aus Eichenholz. Jemand öffnete. Die Malteser kamen mit Tragen, die sie auf die Bretter auf dem Boden stellten. Die Verletzten stöhnten vor Schmerzen. Blut lief ihnen aus den Wunden. Schmerzverzerrt legte sich die Haut ihrer Gesichter in Falten.Einer nach dem anderen verschwanden im Inneren des Hauses. Aus der Ferne hallten die Hufen eines Pferdes, nach und nach zerbrach die Eisschicht auf den Pfützen auf dem Lehm. Die Helfer der Malteser schauten auf. Der Förster in seiner grünen Jacke sah nach dem Rechten. „Jakob“, sprach er einen der Helfer an, „braucht Ihr Nahrung oder Verbandszeug?“ Utsch stieg von seinem Gaul ab und band den Riemen an einem schmalen Balken fest. „Ich bringe Euch Gemüse und jede Menge Speck und Eier. Kümmert Euch gut um die Kranken. Aus der Satteltasche holte der Förster noch Essig zum Desinfizieren der Hände und der Wunden, ebenso Tücher aus Leinenstoff. „Nehmt diese Verbände, benutzt sie immer wieder. Wascht Ihr sie gründlich aus, bleiben sie sauber. Was mir noch wichtig erscheint: Seid immer ein freundlicher und zuvorkommender Gastgeber für die Menschen, die Eurer Hilfe bedürfen. Es ist mein Haus und ich lege sehr großen Wert darauf.“ Utsch wandte sich der Pforte zu und schlenderte gemeinsam mit Jakob zu den Kranken. Sie lagen auf Pritschen, dünn nur mit Stroh ausgelegt mit einem sauberen Laken darüber. Emsig huschten die Malteser, wischten dem einen den Schweiß von der Stirn, sie legten neue Verbände an, flößten den Schreienden Alkohol ein, damit sie die Schmerzen leichter ertrugen und vielleicht sogar schliefen. „Einen Korb Schlehen lasse ich Euch noch hier. Daraus könnt Ihr Tee kochen oder auch ein Öl bereiten.“ Utsch schaute Jakob unentwegt an. „Ja, mein Herr. Dieser Tee ist gut gegen Fieber, sollten die Verwundeten Wundbrand bekommen. Habt Dank und bringt uns bitte noch Kartoffeln bei nächster Gelegenheit. Ich will, dass die Soldaten wieder auf die Füße kommen und eine gute Mahlzeit hilft dabei.“ Rund um das Amt Bad Sobernheim reihten sich noch Langenlonsheim, Rüdesheim und Rheinböllen, Ingelheim und Stromberg.

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