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oder Fluchtpläne zu

       schmieden. Außerdem konnte der Wärter, wenn er seinen Hals reckte,

       Phillip im Garten beobachten.

       Schwester Maria Renata kniete sich an das Beet neben dem von Phillip und

       begann die Radieschen in einen Korb zu legen, die Phillip bereits

       geerntet hatte. "Guten Morgen Phillip" grüßte sie ihn nun fröhlich.

       "Guten Morgen Schwester Renata" gab Phillip höflich zurück, "Wie geht

       es Ihnen heute Morgen ?" "Sehr gut, die Morgenandacht war wieder sehr

       anregend." "Um was ging es denn heute ?" fragte Phillip wirklich

       interessiert. "Unsere Priorin sprach heute über die Nächstenliebe und

       das Miteinander in unserer Gesellschaft, das immer mehr verkümmert."

       "Das stimmt, jeder denkt nur noch an sich selbst und sucht seinen

       eigenen Vorteil. Das ist ja auch der Grund warum ich hier bin." "Aber

       bereust du, was du getan hast ?" fragte Renata. "Hmm, ich glaube schon.

       Aber dann hätte ich Sie ja nicht getroffen", antwortete er und lächelte

       die Schwester an. Sie sah nur kurz zur Seite und er sah, dass sie etwas

       rot wurde. Es passte zu der kleinen roten Haarlocke, die sich durch den

       Schleier gemogelt hatte. Renata bemerkte es und steckte sie schnell

       wieder zurück. Phillip hatte sie aber schon gesehen.

       Sie arbeiteten weiter und Phillip sah immer wieder zu ihr hinüber, da

       sie nun am anderen Ende der Beete beim Harken war. Er mochte sie

       wirklich, da sie ihn als Mensch sah und nicht als Knacki und

       Vorbestrafter wie die anderen in seiner Umgebung. Er hatte ja

       schließlich niemanden umgebracht. Es war doch nur Geld und seine Strafe

       verbüßte er ja auch dafür.

       Auch Renata mochte Phillip und freute sich immer auf die Gespräche mit

       ihm. Als er einmal nicht bei den Männern aus dem Gefängnis war hatte

       sie schon befürchtet, er käme nicht mehr oder es wäre ihm was passiert,

       aber der Wärter sagte ihr dann, dass er nur eine Grippe hatte und

       nächstes Mal wieder dabei wäre. Sie war allerdings erschrocken darüber,

       wie sehr sie sich darüber freute, als Phillip wieder da war.

       Der Wächter saß nun wieder auf der Holzbank und las Zeitung. Phillip

       beendete die Arbeit an dem Beet vor sich und wischte sich den Schweiß

       von der Stirn. Er sah wieder zu Renata, die einen Korb zur Küche trug.

       Er folgte ihr und wollte etwas trinken. Der Wächter sah nur kurz von

       seiner Zeitung auf um dann gleich wieder darin vertieft zu sein. Er war

       in den Fünfzigern und lies nur noch selten Stress aufkommen, wenn er

       sich vermeiden lies. Phillip betrat die Küche und außer Schwester

       Renata war nur noch die Köchin da. Sie war eine Weltliche und auch

       schon eine halbe Ewigkeit im Kloster beschäftigt. Sie kümmerte sich nur

       um ihr Essen und beachtete die Neuankömmlinge gar nicht.

       Renata stellte den Korb mit den Zucchini auf den Tisch und leerte ihn

       auf ein Tuch. Sie sah Phillip und fragte ihn ob er etwas trinken

       möchte. Er wischte sich mit der schmutzigen Hand über die Stirn und

       nickte. Dabei hinterließ er einen dunklen Streifen Dreck auf seinem

       Kopf. Die Hände waren voller Erde. Er trat an das Waschbecken und wusch

       sich notdürftig die Hände, da sie ja gleich wieder schmutzig werden

       würden. Schwester Renata hatte ein Glas mit Wasser gefüllt und stand

       nun bei Phillip. Er dankte ihr und trank zügig. Sie sah ihm dabei zu

       und als sie seine erdige Stirn sah, nahm sie ein Spültuch und

       befeuchtete es ein wenig. "Warte mal," sagte sie und er drehte sich zu

       ihr um.

       Sie nahm das Tuch und wischte vorsichtig über seine Stirn. Er stand

       dicht vor ihr und sah ihr dabei in ihre grünen und klaren Augen. Sie

       bemerkte erst jetzt wie dich sie zusammenstanden und trat sofort

       verlegen einen Schritt zurück. "Ich denke den Rest schaffst du alleine"

       sagte sie rasch und gab ihm das Tuch. Er ging zum Spiegel über dem

       Becken und wischte schnell die Erde ab. "Danke" rief er beim

       Hinausgehen Renata zu, "für das Wasser und die Reinigung". Bevor er

       ganz draußen war, sah er sich noch einmal um. Auch Renata sag ihm nach,

       aber da die Sonne nun stark schien, verschwamm Phillips Silhouette mit

       der Umgebung und konnte nicht sehen, wie auch Phillip knallrot

       angelaufen war.

       Beim Abendgebet war Renata verwirrt und konnte sich nicht konzentrieren.

       Immer wieder kam ihr Phillips Gesicht in den Sinn. Seine blauen Augen

       und die blonden Haare, sein immer fröhliches Wesen. Wütend über sich

       selbst und die ständigen Ablenkungen knallte sie ihr Brevier zu hart

       auf die Kirchenbank. Ihre Mitschwestern straften sie für diese Störung

       mit tadelnden Blicken. Ihr eigener bat die anderen schweigend um

       Verzeihung und sie versank wieder rasch im Gebet.

       "Bedrückt dich etwas ?" fragte eine bekannte Stimme, als Maria Renata

       die kleine Kapelle verlies. Renata drehte sich um und blickte in das

       gütige Gesicht der Priorin. "Mutter Oberin, es tut mir leid wenn ich

       das Gebet gestört habe. Ich war nur in Gedanken." Renata senkte demütig

       den Blick. "Gräme Dich nicht, es ist gut wenn Du Deinen Gefühlen

       gestattest sich Luft zu verschaffen." Sie lächelte Renata an." Auch

       wenn mal das Buch unseres Herrn darunter leiden muss."

       Jetzt sah Renata wieder auf und ihre Mundwinkel zeigten auch ein

       lachendes Gesicht. "Es soll Dir nur nichts auf der Seele lasten, mein

       Kind. Wenn Du das Bedürfnis zu Reden hast, dann scheue Dich nicht mich

       aufzusuchen. Meine Kammer steht Dir jederzeit offen." "Ja Mutter

       Oberin, das weis ich. Ich danke Dir.", antwortete Schwester Maria

       Renata. Sie deutete eine Verbeugung an und Die Äbtissin legte ihr die

       Hand auf den Kopf. "Geh nun zu den anderen und hilf den Novizinnen den

       Tisch zum Abendessen zu bereiten." "Ja gern, Mutter Oberin."

       Zwei Tage später war Phillip wieder da und arbeitete hart. Eine Wurzel

       musste entfernt werden, da sie drohte zwei anliegenden Beeten die

       Lebensgrundlage zu entziehen. Es war wieder sehr warm geworden, obwohl

       es noch nicht einmal Mittag war und Phillip war mit der großen Axt zu

      

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