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Keine Entspannung möglich - 116 Seiten. JENNY NIEWÖHNER
Читать онлайн.Название Keine Entspannung möglich - 116 Seiten
Год выпуска 0
isbn 9783752901597
Автор произведения JENNY NIEWÖHNER
Жанр Языкознание
Издательство Bookwire
rutschten, diese zärtlich und doch resolut weit öffneten, um mit einem
irren Stoß ihr das Gefühl zu vermitteln, sein Schwanz berühre beinahe
ihre Mandeln. Diesen Dreier und den mit vertauschten Rollen
praktizierten sie an diesem Abend fast ein Dutzend Mal. Nina fickte,
blies, schluckte, leckte, was das Zeug hielt. Und wurde selbst auch
nach allen Regeln der Kunst verwöhnt. Durfte sich aussuchen, wer beim
nächsten Mal was machen sollte. Und sagte auf dem Heimweg zu mir: "Du
bist ein Wahnsinnstyp. Wenn du mir das vorher alles gesagt hättest -
ich wäre nie mitgegangen. Aber in der Realität war es herrlich. Du
verstehst eben was von Frauen." Ich fragte sie, ob sie denn vielleicht
noch Durst auf ein Schlückchen Sperma hätte. "Ab heute", sagte sie
grinsend, "glaube ich: immer."
2. Etablissement
Fünf Strafgefangene aus der örtlichen Vollzugsanstalt wurden drei Mal
pro Woche gut bewacht abgestellt, um den Schwestern des Klosters St.
Vincent bei den körperlichen Arbeiten im Garten und den klostereigenen
Feldern zu helfen. Es waren immer Häftlinge, die keine Gewaltverbrechen
verübt haben und schon gar keine Kapitalverbrechen oder Sexualdelikte.
Seit acht Monaten gehörte Phillip auch zu den Auserwählten, die für acht
Stunden pro Einsatz den grauen Mauern der Anstalt entkommen konnten um
sie gegen die weißen Mauern des Klosters einzutauschen. Er war Gast in
diesem graugemauerten Etablissement für ein Jahr und sieben Monate
wegen Scheckbetrug, Steuerhinterziehung und Urkundenfälschung.
Jeden Montag, Mittwoch und Freitag kam der Wärter um 6 Uhr morgens in
den Block C und holte Phillip und die anderen beiden ab um sie an der
Kleiderausgabe mit extra Jacken und Arbeitsschuhen mit Stahlkappen
ausgerüstet zu versorgen. Robuste Handschuhe für jeden lagen auf dem
bereitstehenden LKW, der wie gewohnt auf das Gründlichste durchsucht
wurde, sowohl beim Verlassen, als auch bei der Rückkehr zur Anstalt.
Phillip hatte ein Händchen für Pflanzen, was die Schwestern sehr bald
bemerkten und deswegen hatte er das Privileg, die leichtere Arbeit im
Klostergarten zu bekommen. Die anderen mussten auf den Feldern
schuften, was Phillip nicht gerade beliebter machte. Ihre Blicke
sprachen Bände und er sah zu, dass er nie mit den anderen allein war.
Keiner der Gefangenen war zwar ein Gewaltverbrecher, aber eine gewisse
Härte eignete sich jeder im Laufe der Zeit an. Phillip war nicht gerade
der Kräftigste und so legte er es sicher nicht darauf an mit den
anderen ein Tänzchen zu wagen. Er war clever genug sich aus Prügeleien
herauszuhalten und auch sonst war er nicht auf den Kopf gefallen. Nicht
umsonst hatte es fünf Jahre gedauert, bis sie ihn durch einen dummen
Zufall gefasst hatten.
Bei einen weiteren Scheckbetrug kannte der Bankangestellte zufällig
denjenigen, dessen Unterschrift Phillip gefälscht hatte und wusste
dummerweise, dass der Kontoinhaber keinesfalls gestern einen Scheck
ausgestellt haben konnte, da dieser seit zwei Wochen einen Gips an
seiner Hand trug und gar nicht schreiben konnte. So flog alles auf und
bei den intensiven Ermittlungen kamen insgesamt 17 weitere Vergehen zu
Tage, die ihn nun zu Gartenarbeit in einem Kloster brachten. "Hätte
mich auch schlimmer treffen konnten" dachte er jedes Mal, wenn sich das
vier Meter hohe Tor wieder hinter ihm schloss und der Laster Richtung
Kloster fuhr.
Schwester Maria Celestes und Maria Renata waren die zuständigen
Schwestern für den Garten und penibel darauf bedacht, dass ihre
Anweisungen genauestens ausgeführt wurden. Schwester Maria Celestes war
seit 58 Jahren im Kloster und seit 42 Jahren die Gebieterin über alles
Grüne in diesen Mauern. Sie war 76, aber immer noch rüstig genug um den
Jungen etwas vorzumachen. Schwester Maria Renata war 24, seit vier
Jahren in diesem Konvent und befand sich gerade im letzten Jahr ihres
Triennium. Das bedeutet einen Zeitraum von drei Jahren, in dem man sich
vor der so genannten "ewigen Profess" in die Gemeinschaft einbringen
kann und auch für sich selbst feststellen kann, ob man wirklich zur
Ordensfrau berufen ist. In ihrem ersten Jahr war sie eine weltliche
Küchenhilfe, erkannte aber schnell, dass das Kloster ihre Heimat werden
könnte.
Phillip arbeitete gern mit Schwester Renata zusammen, da sie noch nicht
so abgehoben war wie die anderen älteren Ordensfrauen und annähernd in
Phillips Alter. Es gab noch einige junge Novizinnen, aber die waren
Phillip noch nie begegnet. Novizinnen waren im Gegensatz zu den
Schwestern im Triennium noch ohne Gelübde und waren bisher nur weiß
eingekleidet und mit einem neuen Namen gesegnet worden. Ansonsten
konnten sie ohne Weiteres den Konvent jederzeit verlassen. Schwestern
wie Maria Renata aber hatten zumindest für den Drei-Jahres-Zeitraum dem
Orden Treue gelobt.
Phillip war zwar auch ein gläubiger Mensch, aber das begrenzte sich auf
sonntägliche Kirchenbesuche und gelegentliche Gebete, die oft mit
seinem Lieblingsfussballverein zu tun hatten, wenn er wieder mal
gnadenlos hinten lag. Trotz alledem fand er die Gespräche mit Renata
sehr angenehm und sie schaffte es ihm einen tieferen Einblick in ihren
gemeinsamen Glauben zu vermitteln.
Es war Mittwoch und ein warmer Morgen zeichnete sich ab. Phillip war
gerade dabei Feldsalat von Unkraut zu befreien, als Renata in ihrer
Tracht aus der Kapelle trat. Sie sah Phillip bei der Arbeit und
lächelte ihm zu. Er erwiderte das Lächeln und hob den behandschuhten
Arm zum Gruß. Sie ging zu einer Holzbank vor dem Geräteschuppen, auf
der sie schon vorher ihre Schürze zu recht gelegt hatte und band sie
sich um. Phillips Wärter war gerade in der Klosterküche beim Frühstück,
da er inzwischen Phillip vertraute und auch Phillip keinerlei Anstalten