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r ( N a c h t i g a l l in Halberstadt) erzählt

       und in »Das Alexisbad im Unterharz von K r i e -

       g e r ; Magdeb. 1812. 8. S. 316.« zuerst abgedruckt.

       Das Oldenburgsche Wunderhorn.

       Im eilften Jahrhunderte lebte Otto, Graf von Oldenburg,

       ein großer Freund der Jagd.

       Einst verirrte er sich bei einer Rehhetze von seinem

       Gefolge bis in den Osenberg, eine öde Sandgegend,

       eine Meile von Oldenburg. Es war um Mittag, die

       Sonne brannte gewaltig, und Otto war ganz verschmachtet.

       Der Wunsch zu trinken ward heftig in

       ihm rege, und unwillkürlich rief er so für sich aus:

       »O hätt' ich einen kühlen Wassertrunk!«

       Und siehe, da that sich vor ihm der Berg auf, und hervor

       trat eine schöne Jungfrau in herrlichem Gewande.

       Den blendend weißen Nacken wallte ihr Haar hinab,

       und ein Kranz zierte ihr Haupt. In der Hand hielt sie

       ein köstlich silber-vergoldetes Geschirr, wie ein Jägerhorn

       gestaltet und gar künstlich gearbeitet, das war

       mit Wasser angefüllt.

       »Du bist durstig,« sprach sie zum Grafen, »da, trinke,

       labe dich!«

       Dabei reichte sie ihm das Horn hin. Otto nahm es,

       sah das Wasser an, getraute sich aber nicht zu trinken,

       so gern er auch den brennenden Durst gelöscht hätte.

       »Scheue nicht den Trunk!« sprach sie, »er wird dir

       nicht schaden. Trinkst du, dann wird es wohl gehen

       dir und deinem Hause, dein Land wird zunehmen und

       ein Gedeihen haben. Trinkst du nicht, dann wird – das

       wisse! – Uneinigkeit zerrütten dein Geschlecht.«

       Aber Otto mißtraute der Rede der schönen Dirne,

       trank nicht, und goß das Horn hinter sich aus. Sein

       Pferd wurde davon etwas naß, und Otto gewahrte mit

       Schrecken, daß im Augenblick da, wo es naß geworden,

       die Haare wie weggebeizt verschwanden. Erboßt

       rief die Jungfrau:

       »Gieb mir mein Horn zurück!«

       Aber der erschrockene Otto gab seinem Pferde die

       Sporen, und eilte mit dem Horne davon. Er gelangte

       glücklich wieder zu den Seinigen, erzählte ihnen das

       wunderbare Ereigniß, und verordnete, daß das Horn

       zum ewigen Andenken als ein kostbares Kleinod bei

       seiner Familie aufbewahrt bleiben solle.

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