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Im Schatten des Unwissens. T. C. Garver
Читать онлайн.Название Im Schatten des Unwissens
Год выпуска 0
isbn 9783847681267
Автор произведения T. C. Garver
Жанр Языкознание
Издательство Bookwire
Kris machte grosse Augen als Mona Kasus so ansprach und auch er schien verwundert. Er stockte kurz. Betrachtete ihr Gesicht und antwortete. „Ihr kommt wirklich von sehr weit her. Wir feiern immer nach einer gewonnen Schlacht und das ist das mindeste was ich für euch tun kann. Und es wäre mir eine Ehre neben dir sitzen zu dürfen.“
„Ja. Sicher liebend gern.“, beschämt schaute Mona um sich und begegnete Kris´ Blick, die sie misstrauisch musterte, sofort schaute sie zur Seite.
„Kasus, bei den Umständen die hier herrschen, weiß ich nicht ob es angebracht wäre ein Fest zu organisieren“, sagte nun auch Savon. „Meine Brüder, was sollte das Volk von uns denken, wenn wir aufhören unsere Siege zu feiern?“
„Das wir trauern!“, antworte Damian scharf.
„Ihr seid nicht die Erstgeborenen. Ihr wisst nicht, welche Verantwortung ich zu tragen habe.“ Dabei glitt Kasus Blick zu Mona. Er lächelte charmant, nahm ihre Hand in die seine und meinte. „Es ist eine schwere Bürde die ich tragen muss.“ Sie errötete und erwiderte. „Das kann ich mir gut vorstellen.“
Kris verdrehte die Augen und packte Mona am Ärmel. “Ich stör euer Techtelmechtel nur ungern, doch ich muss kurz mit meinen Schwestern reden. Allein.“ Sie zog Mona mit sich. „Lisa!“, rief sie über ihre Schulter. Ein wenig abseits des Ganzen, sprudelte es aus Kris heraus. „Habt ihr nicht mehr alle Tassen im Schrank? Wir sitzen hier in der Scheisse und ihr verhält euch wie frisch verliebte Teenager! Wir sollten schon längst in unserer Zeit sein! Sind wir aber nicht! Wir hängen in der Vergangenheit von sonst wann irgendwo fest! Wir sind am Arsch! Hier gibt es keine Zivilisation! Das Einzige was wir hier haben, ist eine Horde Spanier, die wir jetzt anlügen und sehr wahrscheinlich vor einem bösen König retten müssen, um nach Hause zu kommen oder so ein Scheiss! Ich will hier weg. Ich bekomme eine Gänsehaut, wenn ich auch nur daran denke in einem Jahrhundert gefangen zu sein, wo es keine Dusche, keinen Fernseher, keine Zigaretten, in der es einfach nichts gibt, was wir bisher gewohnt waren. Ich drehe gleich durch. Das wir uns in einer Sprache unterhalten, die wir gar nicht kennen müssten, find ich auch zum kotzen.“ Sie ballte ihre Hände zu Fäusten.
„Kris, beruhige dich erst mal“, versuchte Lisa sie zu beschwichtigen.
„Beruhigen? Ich kann und will mich nicht beruhigen!“
Hilfesuchend schaute Lisa zu Mona. Mona legte eine Hand auf Kris Arm. „Ja, wir stecken hier fest. Und da wir nichts dagegen tun können, müssen wir uns trotzdem fügen und versuchen die Nerven zu behalten. Mir gefällt die Situation auch nicht wirklich. Dennoch reiße ich mich zusammen, denn mir bleibt nichts anderes übrig.“
Kris Gemüt schien sich ein wenig zu glätten. Sie schaute von einer zur anderen und meinte. „Ich muss dir Recht geben, sonst verliere ich wirklich noch den Verstand und dass bringt nichts.“
„Gut.“ Mona drückte ihr kurz den Arm. „Und wahrscheinlich hast du Recht und wir müssen noch eine Mission erfüllen, bevor der Rauch kommt.“
„Ich hoffe es, dass wir dann zurück können“, antwortete Kris.
Sie blickten beide zu Lisa, die an der Unterhaltung gar kein Interesse zeigte. Ihr Interesse galt gerade nur Savon, der sie ebenfalls mit Blicken verschlang.
„Lisa!“, zischte Kris.
Lisas Kopf schnellte zu Kris. „Was ist?“
„Du hast sie wohl nicht mehr alle! Du flirtest mit einem Typen den du bald nie mehr sehen wirst. Beteilige dich lieber an unserem Gespräch.“, fuhr Kris sie an.
Lisa liess sich nicht einschüchtern. Sie zuckte mit den Schultern, dabei lächelte sie. „Ach Kris ein wenig Flirten schadet niemand. Wann warst du das letzte Mal mit einem Mann aus, vor vier Jahren nicht wahr? Bei mir sind es mittlerweile fünf, deshalb lass mir einfach die Freude. Ich weiß das unsere Situation im Moment nicht gut aussieht, aber ich glaub ich habe unsere Prinzen ruhigstellen können.“
Unsere Prinzen?
Lisa und Mona wechselten einen Blick, wobei sie zu kichern begannen.
Kris biss sich auf die Unterlippe, um sich ihre nächste Bemerkung zu verkneifen. „Du hast wirklich gute Arbeit geleistet und nicht mal wirklich gelogen.“, gab Kris zu.
Lisa lächelte stolz. „Sag ich doch!“ Ihre Augen bekamen etwas Verträumtes. „Ich fühle mich wie in einem Märchen. Wir sind hier in Olite in Spanien und falls mein Gedächtnis mich nicht trügt, regiert König Carl der Noble. Er ist berüchtigt für seine Menschlichkeit. Es ist unglaublich! Ich hoffe wir werden ihn zu Gesicht bekommen. Und wisst ihr was das Unglaublichste ist, das Savon, der Kerl der mir gefällt, sein Sohn ist. Oh mein Gott!“
Kris blickte zu Mona, die Lisa wissend anlächelte. „Verdammt, du bist auch hin und weg.“, stellte Kris enttäuscht fest. Mona schaute zu Kris. Ihre grünen Augen schienen förmlich zu glühen. „Kris, du musst blind sein, um nicht zu erkennen, dass die drei Brüder aus einem Männermagazin entstammen könnten. Und ja, Kasus hat irgendetwas an sich, dass mich anzieht.“ Sie hob ihren Kopf und blickte zu Kasus, der sich gerade aus einem Trog das Gesicht wusch. „Ok, ja das sind drei außergewöhnlich gutaussehende Männer, aber diese Schwärmerei für Männer die in unserer Zeit tot sind, ist irgendwie abartig.“, äusserte Kris.
„Wie dem auch sei, ich werde flirten, solange wir noch hier sind. Es ist zu lange her und mir wird es gut tun. Da keine von uns eine Ahnung hat, wenn wir wieder einmal das Glück haben überhaupt männlichen Kontakt zu genießen. Und dein Pessimismus wird mich nicht davon abhalten.“, sagte Lisa entschieden.
„Pass lieber auf, dass du dich nicht verliebst, denn dieses Mal ist es wirklich aussichtslos.“
„Da hat Kris Recht.“, beeilte sich Mona zu sagen, denn auch sie wusste, würde sich Lisa verlieben, würde sie es nicht verkraften.
Gleichgültig zuckte Lisa mit den Schultern. „Ich würde ihn dennoch nicht von der Bettkante stoßen.“
Savon winkte sie herbei. Sie schlenderten zu ihm rüber. „Und du Kris, pass auf deine Wortwahl auf. Du weißt was auf dem Spiel steht“, mahnte Mona.
„Ja, Ja. Der Frieden auf Erden und das Wohl der Menschheit.“
Als sie wieder bei den Männern standen, hatten alle ihre Rüstungen ausgezogen. Kris musste einsehen, dass es wirklich sehr attraktive Männer waren und dazu noch sehr kräftige. Sie trugen einfache Leinenhemden und auch Leinenhosen, dabei sah man die Konturen der Muskelstränge sehr deutlich.
„Gibt es Probleme?“, fragte Kasus.
„Nein. Es ist alles in Ordnung.“, antwortete Mona.
„Ihr seid sicher müde? Carina, die Verlobte von Damian, wird euch in euer Gemach bringen. Dort könnt ihr euch ein wenig hinlegen und euch frisch machen, bevor das Fest beginnt“, meinte Kasus.
„Vorher würde ich gern noch wissen, in was für Schwierigkeiten ihr steckt und womit wir euch helfen können.“, antwortete Kris.
Anerkennung lag in Kasus Blick. „Setzt euch.“ Er zeigte auf den braunen Holztisch, der neben einem der bemalten Fenster stand. Sie setzten sich alle hin.
„Das Ganze geschah vor zwei Tagen. Wir wollten die Hochzeit unseren jüngsten Bruder Damian und das seiner zukünftigen Prinzessin Carina feiern. Es hätte ein Fest der Freude werden sollen, doch alles ging nach hinten los. Die Hochzeit konnte nicht stattfinden, da mein Onkel Leute angestiftet hatte, um uns anzugreifen. Mein Vater verschwand und mein Onkel hat dem Volk weisgemacht, wir haben ihn getötet. Ob er wirklich tot ist wissen wir nicht. Den Leichnam haben wir bisher nicht gefunden. Es waren dieselben schwarz gekleideten Männer, die uns heute auch angegriffen haben. Er will uns ebenfalls tot sehen, damit er den Thron besteigen kann.“
„Vater ist nicht tot, Kasus, das weiß ich. Ludwig würde nie sein eigenes Blut töten. Er steckt irgendwo im Kerker“, sagte Damian nun.
„Das müssen wir herausfinden“, meinte Kasus.
„In