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Im Schatten des Unwissens. T. C. Garver
Читать онлайн.Название Im Schatten des Unwissens
Год выпуска 0
isbn 9783847681267
Автор произведения T. C. Garver
Жанр Языкознание
Издательство Bookwire
Lisa und Mona waren heute wieder mal aus. Kris war zu müde gewesen und entschied sich deshalb zu Hause zu bleiben. Drei Monate waren verstrichen seitdem der Rauch das erste Mal erschienen war und voller Stolz musste sie zugeben, dass sie immer besser darin wurden ihre Feinde zu bekämpfen. Von den Schotten hatten sie in der kurzen Zeit einiges gelernt, und zwar kämpfe um dein Leben oder du stirbst. Bei den Japanern hatten sie gelernt die Gegner genauer zu beobachten. Von den Amerikanern hatte sie eigentlich nicht viel lernen können, außer der Tatsache, dass der bessere gewinnen möge. Mittlerweile verschwand sogar das beunruhigende Gefühl, wenn die Veränderung sich in ihren Körpern breitmachte. Doch das Wichtigste war, dass sie sich nun trauten ihren täglichen Gewohnheiten nachzugehen, ohne Angst haben zu müssen, dass der Rauch erscheinen könnte. Man konnte schon fast sagen - sie lebten einigermassen wieder im normalen Zustand. Wenn die Bezeichnung normal dazu passte, jeden Tag darauf zu warten, dass dieser Rauch erneut erschien. Kris nahm einen Schluck aus ihrer immer noch warmen Tasse. Sie fühlte, wie die heiße Flüssigkeit durch ihre Kehle rann und schloss die Augen. Ein leichter Windstoss blies ihr in den Nacken. Ihre Härchen an den Armen sträubten sich. Erschrocken öffnete sie die Augen. Sie blickte zu dem geschlossenen Fenster hinüber und setzte sich auf. Komisch, die Fenster waren doch alle geschlossen. Von woher kam dann dieser Windstoss? Wie eine Irre beäugte sie den Raum, da sie plötzlich das Gefühl hatte nicht mehr alleine in ihm zu sein. Doch niemand war zu sehen. Sie wartete einige Sekunden bis sich ihr Herzschlag regulierte. Dieses Gefühl hatte sie schon einmal empfunden, bei ihrer ersten Reise in die Vergangenheit. Sie hatte es Mona und Lisa nicht erzählt, weil Mona dann sicherlich wieder einen ihrer Witze gemacht hätte. Das Klingeln an der Tür ließ sie erschrocken zusammenzucken. Die Tasse rutschte ihr aus der Hand und zersplitterte auf dem Steinboden. „Scheiße“, fluchte sie laut. Stand jedoch auf und lief zur Tür. Sie spähte in die Kamera, eine müde Lisa und eine betrunkene Mona winkten der Kamera entgegen. Sie drückte den Knopf zur Sprechanlage. „Habt ihr den Schlüssel vergessen?“
„Jap.“ Antwortete Mona.
Kris drückte den Schalter, um ihnen die Tür zu öffnen und bemerkte im selben Moment, dass dieses Gefühl nicht alleine zu sein verschwunden war.
„Was macht ihr denn schon hier?“, fragte Kris als sie kurz darauf ins Wohnzimmer traten.
„Kris es ist bereits zwei Uhr nachts. Bist du etwa eingeschlafen?“, fragte Mona zurück.
Ein Blick auf die Uhr bestätigte Monas Aussage. Sie musste wohl die Zeit vergessen haben.
„Du siehst aus, als hättest du einen Geist gesehen Kris?“, meinte Lisa.
„Wie viel hat sie eigentlich getrunken Li?“, fragte stattdessen Kris.
„Viiiel.“, antworte Mona lallend.
„Ja das sieht man dir an“, schmunzelte Kris.
Mona sprang sofort aufs Sofa und legte sich hin.
„Und wie war der Ausgang?“, fragte Kris in der Hoffnung Lisa würde nicht weiter auf ihrer Frage herumhacken.
Beide zuckten mit der Schulter. „Ich hab gar nicht viel mitgekriegt“, antwortete Mona, die Mühe hatte ihre Augen offen zu lassen.
„Du siehst recht bleich aus Kris. Ist alles in Ordnung?“, fragte Lisa erneut.
„Ja.“
„Du lügst doch. Man sieht es dir an, dass etwas nicht stimmt.“ Mona schien wieder aufgewacht zu sein.
Kris verdrehte die Augen. „Na gut. Versprecht mir nicht zu lachen, vor allem du nicht Mona.“
Neugierig setzte sich Lisa zu Mona und beide sahen sie gespannt an. „Spuck es schon aus Kris.“
Unruhig lief Kris auf und ab. „Also, als wir das erste Mal durch die Zeit gereist sind, fühlte ich mich eigenartig, weil ich mich beobachtet gefühlt habe und vorhin habe ich wieder das Gleiche empfunden, als wäre noch jemand im Raum, doch wenn ich um mich schaue ist dort niemand.“
„Wirklich?“ Lisas Augen weiteten sich.
„Ja. Meint ihr es hat etwas mit den Zeitreisen zu tun oder glaubt ihr ich werde langsam irre?“
„Verrückt wirst du bestimmt nicht. Ich glaub eher es hat was mit der Reise zu tun“, tröstete sie Lisa.
Mona lächelte beschwipst. „Also wenn ihr mich fragt, glaub ich auch dass es etwas mit der Zeitreise zu tun hat, seit dem Tag ist unser Leben auf dem Kopf gestellt. Alles was uns vorher nicht normal erschienen ist, kann jetzt möglich sein. Wenn ich an unsere Kindheit zurückdenke, find ich es nicht mal mehr anormal wie verschossen du in den Kerl gewesen bist.“
„Meinst du Jack Miller?“
„Nein, der vor ihm. Deine eeeerste grooooße Liebe. Damals hab ich dich doch für irre erklärt. Heute würde es mich nicht wundern, wenn wir ihm begegnen würden.“
Kris zog ihre Augen zu Schlitzen zusammen. Nahm sich ein Kissen und warf es voller Wucht auf Mona, die in letzter Sekunde lachend auswich. „He das war ernst gemeint“, lachte sie beschwipst.
„Ha Ha.“, äffte Kris sie nach.
Sogar Lisa schmunzelte, als sie antwortete. „Nein Kris, mach dir keine Sorgen. Es hat hundert pro etwas mit unseren Reisen zu tun.“ Kris sah nachdenklich in die Ferne. „Was ist, wenn mich jemand tot sehen will. Vielleich ist diese Präsenz ein böser Geist, der es auf mich abgesehen hat. Wir dürfen die Tatsache nicht außer Acht lassen, dass seit meine Eltern gestorben sind, mir komische Sachen widerfahren. Wisst ihr noch als wir auf den Bus gewartet haben und eine unsichtbare Macht mich geschubst hat? Der Bus hätte mich fast überfahren. Oder als wir durch die Baustelle gelaufen sind und ein Bohrer einem Arbeiter plötzlich aus der Hand gerutscht ist? Der Bohrer ist direkt auf mich zugeflogen.“
„Ja. Erinnert ihr euch noch? Bei der U-Bahn wärst du auch fast auf die Schienen gefallen, ohne dass dich jemand gestoßen hat“, gab nun auch Mona zu.
Kris´ Augen weiteten sich bei dieser Erinnerung. Das war vor etwa einem Jahr geschehen. Sie warteten auf die Tube. Kaum war sie in Sichtweite, verlor Kris jedoch das Gleichgewicht, so als hätte sie jemand von hinten angestoßen. Der Polizei hatte sie berichtet, ihr wäre schwindelig geworden, um nicht als Irre abgestempelt zu werden. Was sie mit der Zeit auch selbst bald glaubte. Nachdem sie auserkoren wurde, die Menschheit zu retten sah nun alles anders