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nie ein Fest veranstaltet.“

      „Reden wir morgen darüber. Jetzt sollten wir zurück ins Zimmer.“

      Schritte ertönten. Kris und die Frau blickten gleichzeitig in ihre Richtung.

      „Meine Königin, ich muss Euch augenblicklich ins Gemach bringen. Ihr müsst mir helfen, ich schaff dass nicht ohne Eure Hilfe. Die Wachen sind in Anmarsch. Schnell. Bevor sie uns entdecken. Das Geschwätz der Leute.“

      Die Königin bewegte sich nicht. Stur wie ein Kind blieb sie stehen. Kris wusste nicht, ob sie einschreiten sollte. Entschied sich jedoch wegzuschleichen und trat dabei auf einen knarrenden Ast. Beide Frauen verstummten einen Augenblick. Bewegungslos stand Kris da.

      „Ist hier jemand?“, flüsterte die Magd.

      Kris empfand das Versteckspiel als kindisch und zeigte sich den zwei Damen. „Ich wollte nicht lauschen. Ich habe jemanden weinen gehört und wollte sichergehen, dass alles in Ordnung ist.“

      Sie erntete skeptische Blicke. „Wer bist du? Ich habe dich vorher noch nie in meinem Palast gesehen“, fragte die Königin.

      „Mein Name ist Kristine. Ich bin heute das erste Mal hier.“ Sie wusste nicht genau wie sie sich verhalten sollte.

      „Bist du eine der Kriegerinnen?“

      „Ja.“

      „Damian hat mir von dir erzählt. Wieso bist du nicht auf dem Fest?“ „Ich bin nicht in Feststimmung.“

      Die Königin nickte, so als würde sie wissen, was Kris damit meinte. Die Schritte kamen näher, die andere Frau wurde immer ungeduldiger.

      „Kann ich helfen?“, fragte Kris.

      Die andere Frau sagte. „Könnt Ihr mir helfen, die Königin in Ihr Gemach zu bringen bevor uns jemand entdeckt?“

      „Klar.“

      Kris nahm den einen Arm der Königin und legte ihn sich um ihre Schulter und die Zofe tat das gleiche mit dem anderen Arm. Mit schnellen Schritten eilten sie ins Gemach der Königin. Sie legten sie auf das Himmelbett und deckten sie zu. Erst da bemerkte Kris, dass die Königin ihren Schlafanzug trug. Als sie ihr eine gute Nacht wünschte, rief die Königin sie zurück. „Setz dich.“ Sie zeigte auf den Stuhl der neben dem Bett lag. „Margarete, das Laudanum nehme ich später, denn ich brauche meinen Verstand, wenn ich ein vernünftiges Gespräch führen will.“

      Die Zofe nickte und setzte sich auf einen hölzernen Stuhl, ans andere Ende des Zimmers und begann zu stricken.

      „Stimmt es wirklich, was mein Sohn mir erzählt hat? Du hast das Leben seiner Verlobten gerettet, genau wie sein Leben und das unserer Männer?“

      „Nicht ich allein. Meine Schwestern haben ebenfalls geholfen und so viel mussten wir gar nicht machen. Ihr habt gute Soldaten und Damian ist ein wenig waghalsig, aber auch ein ausgezeichneter Kämpfer.“

      Die Königin lächelte und ihre braunen, verweinten Augen bekamen einen neugierigen Glanz. „Und wie kommt es, dass ihr zu uns geschickt wurdet?“

      Kris wartete einen Augenblick. Sie wählte ihre Worte mit Bedacht aus. „Den Grund kenne ich nicht. Wir erhalten Aufträge und dürfen keine Fragen stellen.“

      Ein spitzbübischer Ausdruck trat in das Gesicht der Königin. Verträumt sagte sie: „Wie mystisch. Es muss sicher abwechslungsreich sein so frei zu Leben.“

      Kris lachte trocken auf. „Frei würde ich es nicht nennen. Es ist nicht so, dass wir eine Wahl gehabt hätten. Es wurde uns aufgezwungen.“

      „Es behagt dir nicht, diese Arbeit zu vollbringen?“

      „Anfangs war es aufregend. Doch mittlerweile haben wir kein Privatleben mehr…“ Kris dachte kurz nach. „Könnte ich mich frei entscheiden, würde ich mich für das Leben entscheiden, dass ich vorher hatte.“

      Sie musterte sie eingehend. Nach einer Weile fragte sie. „Du hast mehrere Männer getötet?“

      Kris nickte.

      Die Königin schien in ihren Gedanken versunken. Ihre Augen füllten sich wieder mit Tränen. Sie blickte Kris direkt in die Augen, als sie ihre Hand in die ihre nahm. „Töte bitte den Mann der meinen Mann umgebracht hat.“

      Kris bekam Mitleid mit dieser Frau, die wie ein Wrack langsam in sich zusammen fiel, und beneidete sie um die Liebe die sie für ihren Mann empfand. „Wir werden morgen nachsehen ob der König noch lebt, falls er am Leben ist, gebe ich Euch mein Wort, dass ich ihn persönlich zu Euch zurückbringe. Um den Tod seines Mörders, müsst Ihr Euch keine Gedanken machen, der ist so oder so vorgesehen.“

      Sie nahm Kris Hand in die ihre und drückte sie. „Ich danke dir.“ Kris nickte wieder und stand auf. Die Zofe öffnete ihr die Tür.

      „Es wird der Tag kommen in denen deine Taten belohnt werden, schöne Kristine.“

      Kris drehte den Kopf zur Königin. „Diese Hoffnung gab es nie, Eure Hoheit.“

      Sie ging zurück in den Saal. Während sie zum Tisch lief, schauten Mona und Lisa sie besorgt an, standen sofort auf und kamen ihr entgegen.

      „Wo bist du gewesen?“, fragte Lisa.

      „Du warst lange weg. Wir haben uns Sorgen gemacht“, mischte sich nun auch Mona ein.

      „Ich war draußen und habe die Königin kennengelernt. Die arme Frau.“ Kris schilderte ihnen was vorgefallen war. Entschied sich dann schlafen gehen, weil sie so schnell wie möglich wieder nach Hause wollte. Und ließ sich daher von einer der drei Zofen ins Zimmer begleiten, dass sie mit Lisa und Mona teilte. Die Zofe half ihr aus den Kleidern und zog ihr ein weißes Leinennachthemd über. Kris stieg sofort ins Bett, als die Zofe sich verabschiedete. Sie nahm das Zimmer gar nicht wahr, dass mit drei Himmelbetten, zwei Schminkkommoden und einer Couch prunkvoll eingerichtet war. Sofort schlief sie ein.

       König retten

      Am nächsten Morgen, standen die drei Frauen bekleidet im Umkleideraum. Sie trugen ein feenhaftes Kostüm, mit langen Ärmeln. Kris trug ein hellblaues, Mona ein hellgrünes und Lisa ein rosafarbenes. Carina trat ein und musterte voller Zufriedenheit die drei Frauen. „Ich weiß ich wiederhole mich, aber ihr seht atemberaubend aus.“

      Carina stellte sich wieder hinter sie. Sie schmunzelte stolz. „Ihr könnt mit eurer Schönheit viel anrichten, denkt daran, falls Damian aus der Rolle tanzt.“

      „Sag das nicht zu laut, Carina. Siehst du, Kris verdreht schon die Augen“, sagte Lisa schmunzelnd.

      „Ich kann dich hören Li.“ „Du musst dich nicht Sorgen. Damian ist einer der schnellsten und niemand kann so klettern wie er. Du wirst schon sehen.“ Ihre Augen leuchteten. Es war ihr anzusehen, dass sie in Damian verliebt war.

      „Ich würde ihn eher als waghalsig beschreiben, nachdem was ich gestern über ihn gehört habe“, meinte Kris trocken.

      Carina musste lachen. „Ja, das ist er wirklich. Dennoch ist er ein ausgezeichneter Kämpfer. Jetzt schnell, zieht euch die Umhänge rüber. Er wartet draussen auf euch.“

      Sie zogen sich diese wie befohlen über. Die Kapuze die zum Umhang gehörte, befestigten sie am Hals, sodass von der eigentlichen Bekleidung nichts mehr zu sehen war. Sie traten aus dem Zimmer gefolgt, von der Prinzessin.

      Damian saß bereits auf seinem Pferd. Er trug ebenfalls einen schwarzen Mantel, aber seine Kopfbedeckung glich eher einem Turban. Das einzige woran man ihn erkennen konnte, waren seine meerblauen Augen. „Guten Morgen allerseits. Eure Pferde sind gesattelt. Wir können los.“

      „Zum Glück können wir auch reiten“, flüsterte Mona den beiden zu, nachdem sie Damian begrüßt und sich zu ihrem Pferd gesellt hatte. Kasus lief ihr entgegen und redete ein paar Worte mit ihr. Kris sprang mit einem Sprung auf ihr Pferd, das neben dem von Damian stand. „Fremde“, begrüßte er sie mit einem spitzbübischen Lächeln. „Prinz“,

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