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Kleine Ewigkeit. null H.Loof
Читать онлайн.Название Kleine Ewigkeit
Год выпуска 0
isbn 9783847619086
Автор произведения null H.Loof
Жанр Языкознание
Издательство Bookwire
„Mein Name ist Amber und mein Vater hat mich ihm mitgegeben.“, stotterte sie schließlich. Die Antwort verblüffte Gwen total.
Entgeistert wandte sie sich an Kerwin: „Wie soll ich denn das verstehen? Ist sie Deine Dienerin oder so was?“
„Nein, Owen ihr Vater war schwer krank und daher hat er mir Amber anvertraut.“
Amber bemerkte, dass Kerwin wieder in der Vergangenheit von ihrem Vater sprach. Die weitere Unterhaltung bekam sie gar nicht mehr richtig mit. Sie grübelte nur darüber nach, wie es ihrem Vater wohl ging und ob er überhaupt noch lebte. Dabei überkam Amber so großes Heimweh, dass sie am liebsten laut los geheult hätte. Aber sie wollte sich hier keine Blöße geben und nahm sich vor, Kerwin bei nächster Gelegenheit nach ihrem Vater zu fragen.
Am darauffolgenden Morgen erfuhr sie beim Frühstück von Berta, dass es noch am selben Abend eine große Vorstellung geben sollte.
„Da zu solch seltenen Anlässen fast alle Bewohner der Waldstadt kommen, brauche ich noch Aushilfen. Wenn Du möchtest, kannst Du mir helfen. Ich werde Dich natürlich auch dafür bezahlen.“, fragend blickte Berta Amber an.
„Ich weiß nicht was Kerwin dazu sagt.“, antwortete Amber zögerlich.
„Mit dem habe ich schon gesprochen. Er hat nichts dagegen. Allerdings liegt die Entscheidung bei Dir.“
Als Amber nicht gleich antwortete, fügte Berta mit einem Augenzwinkern hinzu: „Gideon wird auch hier sein und mit anpacken.“
Ambers Herz tat einen Sprung und mit einem Lächeln antwortete sie: „Wenn das so ist, bin ich gerne bereit Dir zu helfen.“
Gleich am Vormittag ging die Arbeit los. Es war viel zu tun. Bier- und Weinfässer wurden herangerollt, massenhaft Fleisch und andere Essenssachen wurden geholt und schon mal zubereitet. Außerdem musste eine kleine Bühne aufgebaut werden.
Amber kam leider nicht dazu sich mit Gideon zu unterhalten. Sie konnte nur ab und zu einen Blick auf ihn erhaschen, wie er an der Bühne arbeitete. Auch bei der allgemeinen Mittagspause hatte sie nur die Gelegenheit ein paar belanglose Worte mit ihm zu wechseln. Ihre eigene Arbeit ließ ihr kaum Zeit mal eine kleine Ruhepause einzulegen. Sie machte zwar nur Handlangerarbeiten, aber davon gab es eine Menge.
Gerade kam sie mit einer Kiste voller abgewaschener Becher an die Bar und wollte sie in die Regale einsortieren, als sie angesprochen wurde.
„Amber, kannst Du bitte den Spielmännern etwas zu trinken bringen?“, mit diesen Worten drückte Berta Amber ein Tablett mit einem großen Krug und fünf Bechern in die Hand. „Du findest sie oben im ersten Zimmer.“
Amber nahm das Tablett entgegen und machte sich auf den Weg nach oben. Es war schon später Nachmittag und der anstrengende Tag machte sich bei ihr bemerkbar. Es fiel ihr sichtlich schwerer als sonst die Treppen zu erklimmen. Zudem musste sie noch aufpassen nichts zu verschütten. Als sie am Eingang vorbeikam, warf sie noch einen Blick nach unten. Die Vorbereitungen waren praktisch abgeschlossen, es sollten jetzt auch bald die ersten Gäste kommen. Mit einem kleinen Seufzer machte sie sich weiter auf dem Weg zu den Gauklern und Spielmännern.
An der Tür angekommen, wollte sie gerade anklopfen, da vernahm sie eine laute Stimme von Innen.
„Du weißt was ich von ihm halte und Du willst ihn trotzdem bitten uns zu begleiten?“
Der Ton ließ darauf schließen, dass der Sprecher wirklich wütend war.
„Sei kein Dummkopf Farald. Die Gegend hier ist in letzter Zeit ziemlich gefährlich. Er soll uns nur bis zur nächsten Stadt begleiten.“
Amber war sich nicht ganz sicher, aber meinte, die Antwort käme von Gwen.
„Und Du glaubst, dass er uns beschützen könnte. Das ich nicht lache.“
„Kennst Du jemanden, der das besser könnte? Kannst Du es etwa?“, kam die Antwort von Gwen. Nach einer kurzen Pause fügte sie hinzu: „Du bist es doch, der immer behauptet Kerwin sei der Dunkle Schatten. Wer könnte also besser geeignet sein?“
„Ja, hinterrücks andere Leute ermorden, das traue ich ihm zu. Aber für einen Kampf von Angesicht zu Angesicht ist er zu feige!“, erwiderte Farald lauthals.
„Du weißt, dass das nicht stimmt!“
Jetzt war auch Gwens Stimme deutlich anzuhören, dass sie ebenfalls wütend wurde.
„Ach, scheiß drauf!“, mit diesem Ausruf riss Farald die Tür auf und hätte Amber fast umgerannt.
„Oh, wir haben hier eine kleine Spionin! Na, hat Dich Kerwin geschickt? Hast Du auch alles genau mitbekommen oder sollen wir unsere Unterhaltung für Dich wiederholen?“, wandte er sich an Amber.
Sie wusste nicht wie sie darauf reagieren sollte und merkte wie ihr die Röte ins Gesicht stieg.
Bevor sie aber irgendetwas sagen konnte, schritt Gwen ein: „Jetzt reicht es aber! Halt gefälligst Deine Klappe, du siehst doch, dass sie uns nur eine Erfrischung bringt.“
Und mit einem freundlicheren Ton lud sie Amber ins Zimmer ein. Der Raum war etwa doppelt so groß wie ihr eigener. Allerdings wurde er fast vollständig von den 3 Doppelstockbetten ausgefüllt.
Amber stellte das Tablett auf den einzigen kleinen Tisch ab und wollte schon wieder den Raum verlassen als Gwen sie ansprach: „Warte, nicht so schnell. Setz Dich und leiste uns noch etwas Gesellschaft.“
Amber schaute sich um, und entschied sich dann, wie die anderen Anwesenden, auf einem Bett Platz zu nehmen.
„Ich möchte mich für Farald entschuldigen. Die Begegnung mit Kerwin hat ihn etwas aus der Bahn geworfen.“, begann Gwen das Gespräch.
„Aber jetzt sollte ich Dir erst mal die anderen Mitglieder unserer kleinen Gruppe vorstellen. Die Schönheit hier ist Muriel. Sie ist eine fantastische Sängerin.“, dabei zeigte sie auf die schwarzhaarige Frau die Amber gegenüber saß.
Muriel war eine Frau mit ebenmäßigen Gesichtszügen und dunklen Augen. Amber musste zugeben, dass sie wirklich eine Schönheit war, auf die man neidisch werden könnte.
„Neben ihr sitzt unser Alleskönner Calvin. Er kann bald mehr Instrumente spielen, als es Bäume in diesem Wald gibt.“, fuhr Gwen fort.
Amber blickte Calvin an. Es war der Mann der ihr schon gestern wegen der langen Narbe im Gesicht aufgefallen war.
„Und zum Schluss noch Brent. Er spielt Trommel und ist unser Mann fürs Grobe“, dabei zeigte sie auf den Hünen, der auf dem Bett nebenan saß, oder vielmehr sich wegen seiner Größe dort hingequetscht hatte.
Alle schauten auf Amber und ihr wurde bewusst, dass sie sich jetzt wohl vorstellen sollte. Mit der Zunge benetzte sie ihre trockenen Lippen.
„Mein Name ist Amber“, fing sie an und kam dann ins Stocken.
Was sollte sie schon über sich selber sagen. Sie hatte einfach keine Talente, mit denen sie diese Truppe beeindrucken konnte.
Nach kurzem Zögern fügte sie einfach hinzu: „Ich bin mit Kerwin hier.“
Gwen und die anderen schauten sie weiter an.
Als aber nach einer ganzen Weile keine weitere Äußerung kam, unterbrach Gwen endlich die Stille: „Ich freue mich Dich kennenzulernen. Wir alle kennen Kerwin von früher. Er ist ein alter Freund. Deshalb interessiert uns natürlich was er oder seine Begleiterin jetzt machen.“
„Gestern sah es aber nicht so aus, als ob er ein Freund von Euch ist.“, erwiderte Amber skeptisch.
„Du hast Recht. Es ist nicht mehr so wie in alten Zeiten.“, begann Gwen eine Erklärung.
„Du solltest wissen, dass er mal zu unserer Truppe gehört hatte. Bis zu jenem …Unglück.“
„Was ist denn passiert?“, fragte