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Ut oler Welt - Volksmärchen, Sagen, Volkslieder und Reime - 150 Seiten. Вильгельм Буш
Читать онлайн.Название Ut oler Welt - Volksmärchen, Sagen, Volkslieder und Reime - 150 Seiten
Год выпуска 0
isbn 9783742763068
Автор произведения Вильгельм Буш
Жанр Языкознание
Издательство Bookwire
getummelt, was sie nur konnte, und gerade, als das
Mädchen durch die Brunnenthüre entspringen wollte,
faßte es die Alte bei den Haaren, nahm das große
Beil, was da lag, und hackte ihm damit den Kopf ab.
8. Die Zwerghütchen.
Mi is fär wisse un wohr vertellt, et härre sick täo edrägen,
ans en scheper des abends bi sinen schapen up'n
feele lag, dat dar dichte bi öhne herüm fine stimmen
wach wören, däi räipen äin na'n ander: »Smiet häutken
herut, smiet häutken herut!« »I!« dachte de scheper,
»dat schost du doch ok äis räopen«, un räip ok:
»Smiet häutken herut, smiet häutken herut!« Do antwore'ne
stimme ut der ere: »Is näine mehr, ans den
grotevaar sin häot?« »Is ok all gäot!« säe de scheper,
un kuum dat häi dat woord esegt harre, säo satt ok all
en häot up sinen koppe, un häi sach nu, dat rund
ümme öhne herüm viäle lütke twarge wören, de danzen,
süngen un sprüngen. »Juchhe, hochtit! Scheper
ga mee! wi willt üsch äis en recht lustigen abend maoken.
« Un do vertellen säi den scheper, dat säi in't
dörp na'r hochtit wollen un spreuken öhne täo, dat häi
ok mee gaen schölle, denn säo lange ans en jeder
sinen häot up'n koppe behäile, säo lange könne säi
näin minsche täo säin kriegen.
De scheper läit sick bekören un gung mee; un up
der hochtit dar wören säi alle recht lustig, drünken
win un äiten braen un dicken ries, säo viäl ans säi
man jümmer möchten. Ans de twarge nu genäog
egiäten un edrunken harren un weer na hus mössten,
häilen säi rat ünder sick, wo säi't wol up'n besten
anföngen, dat säi den scheper den häot weer afnäimen,
denn öhren grotevaar sinen häot dröften säi doch
nich in stiche laten. Nu was awerst de scheper säo
lang un groot tiägen de twarge, dat säi öhne gar nich
afrecken können, un mit goen den häot weer hergiäben
dat wolle häi ok nich. »Teuf! dachten do de
twarge; di will wi anföhren!« un bekören den scheper,
de ok all en lütken täo viäl harre, häi schölle sick spaosses
halber äis dä böxen los maoken un sick baben
den grooten riesnapp setten, de dar vär brut un
bröejam up'n dische stund. De scheper, de sick up
sine unsichtbarkeit verläit, döe dat ok; säo bolle
awerst, ans häi sick nu lütk un krumm maoke, sleugen
öhne de twarge sinen häot van'n koppe un läipen weg.
Dar satt nu de scheper up äis anse botter an der sünnen,
un en jeder äine was an't erste ganz verwundert
un röge sick nich. Dat dure awerst nich lange, do füngen
de fräonslüe luer täo juuchen an un de kerelslüe
haolen öhre witkedören stöcker ut der ecken un
swüngen den swiniägel foorts täo'r dönzen un darna
täo'n huse henut.
Die Zwerghütchen.
(Hochdeutsch.)
Als eines Abends ein Schäfer bei seiner Herde auf
dem Felde lag, sah er viele ganz kleine Zwerge, die
riefen in ein Erdloch hinein:
Smiet häutken herut,
und jeder kriegte ein Hütchen herausgeworfen, und
wenn er es aufsetzte, wurde er unsichtbar. Das gefiel
dem Schäfer. Er rief auch in das Loch:
Smiet häutken herut.
Da rief es von innen:
Is näine mehr
ans den grotevaar sin häot.
Aber der Schäfer antwortete:
Is ok all gäot.
Und das traf sich auch günstig, denn der größere Hut
war für den dicken Kopf des Schäfers grad passend.
Im Dorf war Hochzeit. Da gingen die Zwerge hin, und
der Schäfer ging mit, und weil sie keiner sehen konnte,
aßen und tranken sie, so viel sie nur wollten. Nun
hätten die Zwerge ihrem Großvater seinen Hut dem
Schäfer gern wieder abgenommen. Sie konnten nur
nicht dran reichen. Da beredeten sie den Schäfer, er
sollte sich doch über die große Schale mit Reisbrei,
die auf dem Tische stand, zum Spaß mal in die Hurke
setzen, und wie er das tat und sich klein machte,
schnupp, rissen ihm die Zwerge den Hut weg, so daß
er plötzlich dasaß in seiner Blöße vor den Augen der
Hochzeitsgäste. Und so'ne Tracht Schläge, wie da,
meinte der Schäfer, hätt er vorher noch nie gekriegt.
9. Königin Isabelle.
Es hatte ein armer Mann einen einzigen Acker; da
kamen die großen reichen Bauern daher, fragten nicht
lange, sondern bauten auf des armen Mannes Acker
einen langen Schafstall. Alle Einreden waren vergeblich,
so daß der Mann mit seiner Klage endlich vor
den König ging. »Gib dich nur zufrieden,« sprach der
König; »ich will dir einen andern Acker geben.« Das
that er auch.
Wie nun der Mann daran ging, ihn zu bestellen,
grub er aus der Erde heraus einen goldenen Mörserkolben,
aber den Mörser dazu konnte er nicht finden,
so viel er auch suchen mochte. Da sprach er zu seiner
Tochter, die hieß Isabelle: »Isabelle«, sprach er, »der
König hat uns doch das Land geschenkt, nun will ich
ihm auch den goldenen Kolben schenken, den ich in
dem Lande gefunden habe.« Darauf entgegnete Isabelle:
»Ich rath Euch, Vater, laßt das lieber sein; denn
wenn der König den Stößer sieht, so wird er auch
nach dem Mörser fragen, und wenn Ihr den nicht
schaffen könnt, so wird er meinen, Ihr hättet ihn für
Euch behalten.« Aber der Mann ließ sich nicht bereden,
sondern ging hin vor den König. »Mit Gunst,
Herr König! Ich wollte Euch wohl einen goldenen
Stößer bringen, den habe ich in dem Acker gefunden,