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Euer Mann und Kind die weinen.«

       Darauf sprach die Ente: »Nun komme ich noch ein

       einziges Mal; dann fasse mich und haue mir den Kopf

       ab, so bin ich erlöst,« und schwamm fort. Das alles

       erzählte die Magd ihrem Herrn, der sagte: »Wenn die

       arme Ente so erlöst werden kann, so mußt du es

       thun.« Als nun die Ente den dritten Abend wieder den

       Kopf durch das Gossenloch steckte, faßte die Magd

       ein Beil und hieb ihn ab; in demselben Augenblicke,

       da das Blut floß, wich der Zauber; die Frau war erlöst

       und ging zu ihrem Manne; der freute sich, daß er

       seine liebe Frau wieder hatte, denn sie erzählte ihm,

       wie das alles so gekommen und welcher großen Ge-

       fahr sie entgangen war.

       Der Jäger, der nun wußte, was die Stiefmutter für

       ein böses Weib war, ließ sich nichts merken, sondern

       sann, wie er sich am besten an ihr rächen könnte. Auf

       den andern Abend lud er eine große Gesellschaft;

       doch mußte seine Frau noch zurückbleiben. Wie sie

       nun alle zu Tische saßen, stand der Jäger auf und

       fragte, was sie wohl meinten, daß der Mutter geschehen

       müßte,

       die ihre Tochter in ein unvernünftiges Thier verwünscht

       hätte. Da sprang die Stiefmutter auf von

       ihrem Stuhle und war ganz verblendet und schrie:

       »Die verdient, daß sie in ein durchnageltes Faß gesteckt

       und darin so lange gewälzt wird, bis sie todt

       ist.« »Du hast dir selbst dein Urtheil gesprochen, du

       Hexe!« rief der Jäger und ließ seine Frau herein in die

       Stube treten. Wie das die Hexe sah, daß sie verrathen

       war, ward sie kreideweiß vor Schreck und stürzte der

       Länge nach auf den Boden hin. Da wurde sie in ein

       Faß gesteckt, welches mit eisernen Nägeln durchschlagen

       war; das wurde auf den höchsten Berg gebracht

       und da hinabgerollt. So hat die Hexe ihren verdienten

       Lohn erhalten.

       11. Die Bremer Stadtmusikanten.

       Märlein vom Schafbock, Kuh und Ziegenbock, welche

       im Walde in ein Wolfshaus kamen. (Vgl. B r e -

       m e r S t a d t m u s i k a n t e n von Grimm.)

       12. Kükeweih.

       Heuneken un häneken, däi breuen beer. Do säi dat häneken

       täo den heuneken: »Heuneken, ga äis henut un

       smecke dat beer.« Do gung heuneken henut un slog

       up dat fatt un keek in dat beer un fäll'r henin. Anse nu

       heuneken säo lange ute bleef un gar nich weer kamm,

       do säe dat häneken täo seck sülbest: »Eck mot doch

       äis täo kieken, wo min heuneken blinfft«, un gung

       henut in de küeken, da lag heuneken in den beere un

       was ganz matt und all half dote. Do nam häneken dat

       heuneken un dräog et henut in den gaaren un henge et

       up den hagen in de sünnen. Mittlerwile dat häneken

       weer in dat huus egahen was, kamm de kükeweih un

       hale dat heuneken weg. Anse nu häneken weer herut

       kamm un wolle na sinen heuneken säien, was min leiwet

       heuneken wäge. Do woord häneken ganz bedreuwet

       un spann sinen wagen an un före in de wie welt,

       ümme sin heuneken täo seuken. Ünnerweges begegne

       öhne ne neihnateln, de säe, of sä woll mehe upsitten

       könne. »Ja woll«, säe dat häneken, »sette di fär up,

       dat du achter nich herdal fallst.« Danach kamm en

       mühlstein un sette seck ok mehe up. Nich lange, säo

       keimen se an den kükeweih sin huus, däi was nich

       inne. De mühlstein lähe seck up den riegel, de

       neihnateln stack seck in dat stäolkissen un dat häne-

       ken flog up kükeweih sinen heunerwiben, wo sin heuneken

       was. Anse kükeweih nu inkamm un wolle seck

       up sinen stäol setten, do stack'n de neihnatel; do wolle

       häi henut lopen, aberst de mühlstein fölle'n up'n kopp

       un sleug en dot. Nu sette seck häneken mit sin heuneken

       weer in sinen wagen un föhren na huus. Un wenn

       se noch nich 'estörben sind, säo leiwet se van dage

       noch.

       13. Der Gärtner und die Kröte.

       Ein Gärtner hatte einen schönen Garten, dahin kam

       immer eine ganz dicke aufgeschwollene Kröte und

       fraß von dem schönen frischen Salat, der da im Garten

       stand. »Die alte häßliche Ütsche, die wollen wir

       todtschlagen,« sagten des Gärtners Knaben, »die frißt

       uns noch all den schönen grünen Salat.« »Nein!«

       sprach der Gärtner ernst, »das laßt!« Er nahm seine

       Schaufel, unterstach die Kröte, trug sie langsam zu

       der Mauer, die rings um den Garten ging, und setzte

       sie sanft und behutsam hinüber auf die andere Seite.

       »Da,« sagte er, »lauf hin, wenn du ein Kind kriegst,

       so will ich Gevatter stehen.« Nicht lange Zeit danach

       kam ein Zwerg zu dem Gärtner und bat ihn bei seinem

       Kinde zu Gevatter. Der Gärtner nahm die Einladung

       an und ging mit. Bei der Kindtaufe war alles

       aufs Beste eingerichtet. Als sie aber zu Tische saßen,

       bemerkte der Gärtner mit einem Mal zu seinem

       Schrecken, daß ein Mühlstein an einem Pferdehaar

       über seinem Kopfe hing. Entsetzt von seinem Sitze

       aufspringend, wollte er das Weite suchen; der Zwerg

       aber hielt ihn zurück mit den Worten: »Sei unbesorgt.

       Ebensowenig wie meine Frau am Leben geblieben

       wäre, da sie als Kröte in deinen Garten kam, wenn du

       deinen Knaben nicht gewehrt hättest, ebensowenig

       würdest du lebendig von diesem Orte gehen, wenn ich

       dein Leben nicht beschützte.« Der Gärtner konnte jedoch

       keine rechte Fröhlichkeit wieder fassen und rüstete

       sich bald zum Nachhausegehen. Beim Abschied

       füllten ihm die Zwerge seine Taschen noch mit Pferdemist,

       der sich zu Haus aber in Gold verwandelt

       hatte.

       14. Bauer Pihwitt.

       Ein Bauer hieß

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