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wenn heute ein Wintertag ist, Schnee gibt es nicht. Regnen kann es nicht. Erstens sind am Himmel keine Wolken. Zweitens ist es dafür zu kalt.

      In der Nacht sanken die Temperaturen bis auf Minus vier Grad Celsius. Kurz vor acht Uhr waren es noch immer Minusgrade. Das Thermometer zeigte Minus null Komma fünf Grad Celsius an.

      Für viele ist dies zu kalt. Ändern können sie es nicht. Sie müssen damit leben. Ob sie wollen oder nicht.

      Wer heute zur Arbeit musste, der musste zur Arbeit. Wer heute in die Schule musste, der musste zur Schule. Sich wegen der Kälte zu entschuldigen, war nicht erlaubt.

      Es war egal, wie der Mensch zur Arbeit oder zur Schule kommt. Die Kälte war keine Entschuldigung. Auch der Mensch, der zur Arbeit das Rad benutzte, konnte sich nicht entschuldigen. Wenn er mit dem Rad auch im Winter unterwegs war, dann war das so. Er musste sich dann entsprechend dem Wetter kleiden.

      Draußen waren es Minusgrade als der Radfahrer losfuhr. Da er kurz zuvor auf das Thermometer sah, wusste er, was ihn erwartete. Er cremte sich zu Hause ein. Er nahm seine Handschuhe. Hose, Jacke und Schuhe zog er an. Die Handschuhe kamen erst einmal in die Seitentaschen der Jacke. Der linke Handschuh kam in die linke Seitentasche. Der rechte Handschuh kam in die rechte Seitentasche.

      Nachdem die Schuhe an seinen Füßen waren, ging es in den Fahrradkeller. Dort stand das Fahrrad. Der Radfahrer brachte es nach oben. Kurz bevor der Radfahrer hinausging, nahm er seine Handschuhe aus den Seitentaschen. Der Radfahrer zog seine Handschuhe an. Dann ging er mit dem Fahrrad hinaus.

      Der Radfahrer setzte sich auf sein Fahrrad und fuhr los. Erst einmal musste er einhundert Meter fahren. Dann kam der erste Stopp. Eine Ampel war Rot. Der Radfahrer musste in der Kälte warten.

      Zum Glück zeigte die Ampel nicht lange Rot. Nach wenigen Sekunden leuchtete sie Grün und der Radfahrer konnte weiterfahren.

      Auf der anderen Straßenseite folgte der Radfahrer einem Radweg. Frost war dort nicht zu sehen. Neben dem Radweg war Frost schon erkennbar. Das Gras schimmerte weißlich-grün.

      Egal, der Radfahrer konzentrierte sich auf das Radfahren. Es war zwar relativ früh, doch trotzdem war der Radfahrer nicht allein. Auf dem Radweg kamen ihm andere Radfahrer entgegen.

      Der Radweg neben der Straße endete nach anderthalb Kilometern. Nun war der Radweg ein Bürgersteig mit getrennten Bereichen für Radfahrer und Fußgänger.

      Wenige hundert Meter weiter musste der Radfahrer einen kleinen Berg hinauf. Er führte zu einer Brücke. Dann ging es wieder bergab.

      Auf dem Weg bergab überquerte der Radfahrer zuerst eine Tankstellenausfahrt. Dann folgte eine Tankstelleneinfahrt. Knapp zweihundert Meter später gab es die zweite Ampel. Auch diese Ampel zeigte Rot.

      Zwanzig Sekunden später leuchtete die Ampel Grün. Der Radfahrer fuhr los. Fünfhundert Meter später war er an seinem Ziel. Leicht unterkühlt waren seine Hände. Bei Minusgraden hätte er die dickeren Handschuhe nehmen sollen. Jetzt war es zu spät. Hoffen wir, dass der Radfahrer morgen an die dickeren Handschuhe denkt.

      Fünfundzwanzigster Februar

      Der Winter neigt sich langsam dem Ende entgegen. In wenigen Tagen beginnt der Frühling. Am ersten März ist Frühlingsanfang. Es ist der meteorologische Frühlingsanfang. Der kalendarische Frühlingsanfang folgt rund drei Wochen später.

      Noch ist aber Winter. Er ist heute zwar nicht wirklich sichtbar. Den Winter können wir heute aber spüren.

      Die Menschen, die heute nicht hinausgehen, können nur schwer erkennen, dass es Winter ist. Am Morgen ist es noch möglich. Morgens zeigt sich noch der Frost. Die Straßen sind mit einer dünnen Eisschicht bedeckt. Das Gras schimmert weißlich-grün. Doch im Laufe des Tages werden diese Erkennungszeichen verschwinden.

      Hätte es in den letzten Tagen geschneit, dann würde draußen noch der Schnee liegen. Jeder, der hinaussähe, würde erkennen, dass noch Winter ist. Schnee liegt aber nicht mehr.

      Heute muss der Mensch hinausgehen, um zu spüren, dass es Winter ist. Wer länger das Zimmer lüftet, sollte es ebenfalls spüren: Draußen ist es kalt.

      Das Thermometer zeigt keine Plusgrade an. In der Nacht pendelte sich die Temperatur zwischen minus fünf und minus neun Grad Celsius ein. Am Tage werden es maximal minus ein Grad Celsius.

      Jetzt fragst Du Dich sicherlich, warum verschwinden die sichtbaren Anzeichen für den Winter, wenn es frostig bleibt? Es ist ganz einfach.

      In der Nacht konnte es nicht schneien. Kalt genug war es zwar, doch es zeigten sich keine Wolken, die den Schnee bringen konnten. In der Nacht war es sternenklar. Die Sterne funkelten um die Wette. Echte Konkurrenz hatten sie in der Nacht nicht. Der Mond war heute Nacht ebenfalls nicht am Himmel. Er hätte alles überstrahlt. Die Sterne wären nur ein schwaches Licht gewesen.

      Am Morgen zogen keine Wolken auf. Der Himmel blieb klar. Auch im Laufe des Tages werden keine Wolken erwartet. Der Himmel soll den ganzen Tag blau sein. Wir werden die ganze Zeit die Sonne sehen.

      Die Sonne wärmt. Sie wärmt nicht nur im Sommer. Die Sonne wärmt auch im Winter. Es kann also sein, dass der Mensch das Gefühl hat, draußen wären Plusgrade. Das Thermometer zeigt etwas Anderes. Die gefühlte Temperatur wird sicherlich höher liegen. Das liegt nicht nur an der Sonne.

      Heute ist es nicht windig. Der schwache Wind kommt nicht aus dem Osten oder Norden. Heute weht ein südlicher Wind. Dadurch fühlt es sich wärmer an, als das Thermometer anzeigt.

      Würde der Wind aus dem Norden oder Osten kommen, es wäre gefühlt genauso kalt wie das Thermometer anzeigt. Wäre es ein starker Wind, dann würde die gefühlte Temperatur sogar unterhalb der angezeigten Temperatur liegen.

      Heute weht aber nur ein schwacher Wind aus dem Süden. Zusammen mit der Sonne wärmt der Wind den Frost. Der sichtbare Frost verzieht sich langsam. Dort, wohin der Wind nicht kommt. Dort, wo es lange schattig bleibt. Dort wird der Frost noch lange zu sehen sein. An allen anderen Stellen wird der Frost am späten Nachmittag verschwunden sein.

      Lange wird der Frost nicht verschwinden. Die folgende Nacht soll wieder sternenklar werden. Es soll wieder kalt werden. Das ist die Gelegenheit für den Frost zurückzukehren. Die Sonne wird sich erst am nächsten Morgen zeigen. Erst dann wird sie dem Frost wieder gefährlich werden. So wie die Sonne und der Wind es heute sind. Heute werden sie den Frost zurückdrängen. Das wird bestimmt auch morgen der Fall sein. Ich bin mir sicher. Du auch?

      Sechsundzwanzigster Februar

      Es ist nicht mehr weit. Nur noch wenige Monate, dann haben wir das Abitur geschafft. Wer die Prüfung nicht versaut, kann anschließend studieren. Wer nicht studieren möchte, macht eine Ausbildung.

      Das bestandene Abitur muss gefeiert werden. Das ist klar. Doch eine Feier kommt nicht aus dem Nichts. Die Abifeier muss geplant werden. Doch nur planen reicht nicht. Wir können den Ablauf planen. Wir können das Büfett und die verfügbaren Getränke planen. Doch alles sollte auch real sein. Imaginäres Essen und Trinken ist nicht so toll. Die Abifeier muss auch finanziert werden. Es müssen Sponsoren gewonnen werden, wenn anderweitig nicht genug Geld beschafft werden kann.

      Unsere Abifeier wurde vom Abirat organisiert. Der Abirat bestand aus fünf Schülern. Sie kümmerten sich um alles. Sie legten den Termin fest. Sie sorgten für einen passenden Ort. Sie kümmerten sich um das Catering und die Finanzierung. Auch wenn die fünf Schüler vieles entschieden, das letzte Wort hatten sie nicht. Unsere drei Tutoren wachten über sie. Ab und zu machten die Tutoren einen Kontrollbesuch. Sie gaben Hilfestellung, wenn Hilfe benötigt wurde.

      In der Regel brauchte der Abirat keine Hilfe. Nur bei der Sponsorensuche war sie nötig. Wen könnten sie fragen? Wer würde die Abifeier sponsern? Welche Gegenleistung ist zu erwarten? Der Abirat wollte ja nicht die Seele der Schüler verkaufen, nur um eine tolle Abifeier zu organisieren.

      Der Abirat fragte verschiedene Krankenkassen, die es in der Stadt

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