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und unsicherer wurden. Denn er wusste, dass er den Jungen nicht attackieren konnte und so dem Untergang geweiht war.

      Sein Blick schweifte immer wieder voller Hoffnung suchend nach hinten zu beiden Seiten aber dann verschwand sie wieder. Ja, man konnte seine Verzweiflung schon richtig spüren. Schon fast greifen. Ein Lächeln schlich sich auf die Züge von Xenio. Er witterte den Sieg und war froh darüber, dass sie auch diese Gefahr gemeinsam gebannt hatten. Wenn sie zusammen arbeiteten dann würden sie alle Herrscher besiegen. Da war sich Xenio sicher.

      Ein kurzes Rascheln erklang hinter ihm und bevor er sich umdrehen konnte, spürte er ein kaltes Metall an seinem Hals. „Hallo, Xenio. Beweg dich nicht, sonst könnte es sein, dass deine Existenz ein schnelles Ende findet. Und das wollen wir doch beide vermeiden, nicht wahr?“

      Die Stimme war eisig und die Präsenz des anderen legte sich schwer auf die Seele des Kämpfers, der nur im Augenwinkel sah, dass eine Sense an seinem Hals lag. Wie töricht von ihnen zu glauben, dass der Zwerg wirklich alleine sein würde. Doch wer stand nun hinter ihm? Wenn er doch nur einen kurzen Blick auf seinen Gegner erhaschen könnte.

      „Hey, Cido!“, rief die Stimme aus, wodurch der Braunhaarige sich zu ihnen wandte und sein Gesicht wurde von Entsetzten gestürmt, „ich glaube, dass du jetzt lieber ganz brav bist, sonst verliert dein Freund hier den Kopf.“

      Xenio spürte die Unsicherheit in dem Geist des Jungen und er bemerkte auch, wie das Energiefeld um diesen herum langsam zusammenbrach. Anscheinend war er mit dieser Erkenntnis nicht alleine, denn im nächsten Moment ging Cido unter einem Schmerzenslaut in die Knie, denn Zwerginio hatte seinen Schädel in das Kreuz des Jungen geschlagen.

      „Du bist schon töricht dein Leben für diesen jungen Kämpfer aufs Spiel zu setzen. Ist dir nicht klar, wen du da eigentlich verteidigst? Hast du denn nicht gesehen, wie er sein Schwert führt? Dieser Junge ist gerade einmal sechzehn Jahre alt, hat aber mehr Leben auf seinem Gewissen als irgendein anderer Mensch auf diesen Planeten. Mit acht Jahren hat er begonnen Tiere zu töten und später auch Menschen. Immer wieder nur um zu kämpfen. Willst du wirklich für diesen Menschen dein Leben riskieren?“, begann der Neuling Zweifel zu säen und Xenio wusste nicht, was er sagen sollte, „dank diesem Jungen war mir niemals langweilig. Ja, ich bin der Sensenmann Sensio und ich bin ihm dankbar, denn er hat für einen regen Seelenverkehr gesorgt. Denn dieser Junge ist geboren um zu töten.“

      „Nein, das ist nicht wahr“, presste Cido hervor, wobei seine Augen auf Xenio gerichtet waren, der den Blick nicht standhielt, „sag mir, dass es nicht wahr ist. Dass er hier Lügen erzählt! Du bist nicht so! Nein, das bist du nicht wirklich. Bitte, sag es mir.“

      Das Flehen in der Stimme des Jüngeren versetzte Xenio einen Stich ins Herz, doch er konnte nicht antworten. Nicht das, was der Junge unbedingt hören wollte. Denn es wäre nicht die Wahrheit.

      „Nein, er hat Recht. Mit allem was er sagt, hat er Recht. Ich bin ein Mörder. Denn in jedem Lebensjahr habe ich mindestens fünf Leben gefordert. Ich liebe es mein Schwert zu schwingen. Liebe meinen Bogen zu spannen um dann etwas zu erlegen oder zu verletzten. Meine Lieblingsfarbe ist rot. Rot wie das Blut, das meine Hände bedeckt. Ja, ich bin ein Mörder. Ein Mörder, dem das Töten Spaß macht. Der es liebt die Verzweiflung in den Blicken seines Opfers zu sehen.“ Seine Stimme war leise und er spürte, wie etwas in dem Jungen starb und Xenio schämte sich das erste Mal in seinem Leben für seine Vergangenheit.

      Cido wollte etwas sagen, doch da schlug der Zwerg erneut nach ihm, wobei dieser schadenfroh auflachte und der Junge begann sich auf dem Boden zusammen zu kauern, während er weiter versuchte diese Geschichte als Lüge abzustempeln: „Nein, das glaube ich dir nicht. Du hast nur getötet, weil du dich verteidigen musstest. Nicht weil es dir Spaß macht. Du bist kein Mörder. Das hat alles bestimmt seinen Grund.“

      Tränen liefen über seine Wangen. Er konnte nicht glauben, dass er sich mit einem Mörder verbunden fühlte. Dass sein Leben immer und immer wieder in den Händen dieses skrupellosen Monsters lag. Warum hat er ihn nicht getötet? Es wäre doch so leicht gewesen.

      „Oh wie rührend. Das hast du dem Jungen noch gar nicht erzählt? Wie dumm von mir das Ganze aus zu plappern. Böser Sensio, böser Sensio“, mischte sich der Sensenmann höhnisch ein, wodurch Xenio seinen Kopf wütend zu diesem wandte. Er begann dieses Knochengestell zu hassen. Mehr als er jemals etwas gehasst hat. Er verspottete ihn und versuchte sein Leben zu zerstören. Zwei Dinge, die Xenio niemals akzeptieren konnte, wodurch seine Hand im nächsten Moment nach dem Stiel der Sense griff und bevor Sensio reagieren konnte, riss Xenio die Waffe von seinem Hals weg, verpasste ihn einen Schlag gegen die Rippen und packte die Kutte des Sensenmannes, um diesen über sich hinweg zu schleudern.

      Der Zwerg wollte gerade noch einmal nach Cido treten, doch als er bemerkte, wie sein Verbündeter auf den Boden aufprallte, stoppte er mitten in der Bewegung und sah den Kämpfer entsetzt an. Dieser erhob sich, zog sein Schwert und deutete damit auf den Sensenmann. „Du wartest schön brav.“

      Dem Tod selbst würde er sich später vornehmen. Auch wenn er noch nicht wusste, wie er das Skelett besiegen sollte, wollte er es zumindest versuchen. Eine andere Möglichkeit gab es für ihn nicht, wodurch er sich wieder zu Cido und dem Zwerg umwandte.

      Seine Schritte waren sicher und das Schwert lag ruhig in seiner Hand, während der Umhang sanft unter seinen Bewegungen tanzte. Das Weiß der Kleidung war gesprenkelt mit dem Blut seiner Opfer, doch Xenio war es egal.

      Das Kettenhemd unter seinem Anzug raschelte leicht und durchbrach die Stille mit dem Geräusch der Schritte auf dem trockenen Boden, bevor er dann nur eine Armlänge vor Zwerginio stehen blieb. Der Zwerg trat noch einmal nach Cido, um Xenio zu provozieren, wodurch dieser seine Klinge vor das Gesicht des Kleineren hielt. „Ich bin dein Feind.“

      „Zwerginio hat dich schon einmal besiegt. Er wird es auch ein zweites Mal schaffen.“ Der Zwerg grinste siegessicher, doch Xenios Lächeln wurde breiter. „Bist du dir da sicher? Ich weiß schließlich jetzt, wie du kämpfst. Aber du nicht, wie ich meine Waffen verwende.“

      Kurz wurde der Zwerg unsicher, doch dann trat er von dem Jungen weg. „Okay, Zwerginio kämpft gegen dich. Aber ohne Schwert. Schwert ist unfair.“

      „Ja, da könntest du direkt recht haben. Gut, ohne Schwert.“ Xenio steckte die Waffe zurück in die Scheide und ging ebenfalls ein paar Schritte von Cido weg, sodass er außer Gefahr war. Er konnte das siegessichere Grinsen des Zwerges erkennen, doch Xenio hatte noch den ein oder anderen Trumpf im Ärmel, mit dem Zwerginio nicht rechnen wird.

      Er spürte den Dolch an seinem Knöchel, der ihm Sicherheit gab und in diesem Kampf würde er dank ihm gewinnen, wodurch die beiden Kontrahenten schon aufeinander zuliefen. Zwerginio versuchte erneut seinen Kopf in den Körper des anderen zu schlagen, doch Xenio wich elegant aus, hob seinen Fuß, zog den Dolch aus der Scheide und rammte die Klinge in die Wirbelsäule des Zwerges, wodurch dessen Beine einfach unter seinem Gewicht nachgaben und er unsanft auf dem Boden landete.

      „Was? Das ist unfair! Du hast versprochen, dass du dein Schwert nicht gegen Zwerginio verwenden wirst“, begehrte der Schwarze sofort auf, wobei er Blut spuckte und zu röcheln begann. Xenio trat dagegen an ihn heran und grinste breit, bevor er ihm die blutverschmierte Dolchklinge vor die Nase hielt. „Das habe ich auch nicht. Aber von meinem Dolch war nie die Rede. Hätte ich das Schwert verwendet, dann wärst du jetzt ihn zwei Teile geschnitten. Ich halte mein Wort, doch du solltest vielleicht darauf achten, was du verlangst.“

      Dann wischte er das Blut der Klinge an der Kleidung des Zwerges ab. „Hier, das gehört dir.“ Erst jetzt steckte er den Dolch zurück in seine Scheide, um sich dann zu erheben. Er ignorierte die größer werdende Blutlache unter dem Zwerg und dessen Todeskampf, während er zu Cido ging und sich zu dem Jungen kniete, bevor er ihm zärtlich eine Strähne aus dem schmerzverzerrten Gesicht strich. „Ruh dich aus. Ich werde uns beschützen.“

      Er erhob sich und wandte sich zu Sensio um. Dieser saß immer noch wie erstarrt auf den Boden und sah seinen Partner an, der mittlerweile aufgehört hatte zu atmen, wodurch sein Blick auf den Kämpfer glitt. „Du?! Du hast ihn umgebracht! Eiskalt ermordet!“

      „Ja,

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