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       Problem: Straßenfund

       Horrorszenario Gift

       Warum der Hund Lebensmittel stiehlt

       Appetitverlust beim Hund

       Stubenreinheit – Ursachen und Trainingsmethoden

       Lob und Strafe – sinnvoll oder nicht?

       Kommunikation richtig einordnen

       Das Leinenführigkeitstraining

       Begegnungen mit einem anderen Hund

       KAPITEL 6: Spezialtraining – Impulskontrolle und Antijagd-Konditionierung

       Impulsives Jagdverhalten – Problembeschreibung

       Antijagdtraining – die wesentlichen Prinzipien

       Impulskontrolltraining

       Sonderfall – Mehrhundhaltung

       Sonderfall – Schilddrüsenerkrankung

       Sonderfall – Traumata

       Sonderfall – ADHS

       Exemplarischer Übungsplan für das erste Lebensjahr

       KAPITEL 7: AUSBLICK – DIE ARBEIT MIT IHREM HUND zum kontinuierlichen Erfolg

       Weiterführende Literatur Und Medien

       Über den Autor

       Vielen Dank

       Haftungsausschluss

       Medizinischer Haftungsausschluss

       Anmerkungen

       „Durch Sanftmut wirst du mehr gewinnen als durch Gewalt und Ungestüm.“

       Jean de La Fontaine

      Vorwort

      Die Impulskontrollstörung beim Hund ist ein gängiges Problem, das augenscheinlich in der Moderne behaftet ist. Oftmals ergeben sich Verhaltensänderungen aus den Rahmenbedingungen. Die Rahmenbedingungen unserer Zeit sind so gewählt, dass sie das sich darin befindliche Individuum – artübergreifend – an die Grenzen seiner Flexibilität, Resistenz sowie der emotionalen, sozialen, kognitiven und körperlichen Leistungsfähigkeit bringt. Dieser Zustand spiegelt sich in dem Querschnitt an Verhaltensproblemen des Hundes, die zum Leidwesen des Hundehalters zu bemängeln sind.

      Wir leben in vielen Bereichen in einer sich selbst optimierenden, nach Leistung strebenden Ellenbogengesellschaft. Selbst die daran beteiligten Individuen tun sich häufig schwer, diesen Lebenswandel zu akzeptieren. Während der Mensch das dahinterstehende System jedoch erfassen und die Gründe rational entschlüsseln kann, sodass am Ende alles einen Sinn ergibt (Selbstoptimierung für persönlichen Erfolg, Leistungsdenken für beruflichen Aufstieg), sind die äußeren Anforderungen für den Hund völlig fremd. Er kann die geltenden Regeln auf logischer Ebene nicht nachvollziehen (Beispiel: temporärer Leinenzwang zum Artenschutz). Obgleich Hunde sehr flexibel sind, können die individuellen Lebensumstände deshalb sehr belastend für ihn sein. Das gilt besonders dann, wenn sie ihm jegliche artentypischen Attribute aberkennen.

      Die Forderung: Der Hund ist der bessere Mensch. Er eckt nicht an, er fällt nicht auf, er gehorcht und ist universal einsetzbar. Die desillusionierte Wirklichkeit: Der Hund hat Charakter und Persönlichkeit, er hat tierische Bedürfnisse, er ist ein Jäger und er jagt.

      Wenn sich zwei Arten zusammentun, müssen Sie sich in der Weise miteinander arrangieren, dass der Sozialverbund für beide Seiten funktioniert.

      Sind Hunde nun von Natur aus impulsgestört, sind sie von uns so gemacht oder definieren wir ihnen die Störungsbilder an?

      Nur weil das hündische Verhalten als problematisch empfunden wird, müssen die Auffälligkeiten noch lange nicht pathologisch sein. Zum einen steht die Diagnostik vor dem Problem der symptomatischen Überschneidungen. Einige Krankheitsbilder äußern sich in weiten Teilen gleich (Beispiel: körperliche Krankheiten wie die Schilddrüsenunterfunktion und psychische Leiden wie Traumata). Zudem setzt sich das konkrete Verhaltensbild aus einer Vielzahl einflussgebender Faktoren zusammen, von denen die Erziehung (neben Genetik, Rasse, Persönlichkeit, Umfeldfaktoren u. v. m.) einen großen Raum einnimmt.

      Der Mensch verlangt aber danach, den Hund mit einer griffigen Diagnose zu etikettieren.

      Einigen dient der Befund als Universalentschuldigung, andere brauchen ein konkretes Krankheitsbild, um an Heilung zu glauben und Prognosen darüber aufzustellen.

      Allerdings wird kaum eine diagnostische Beschreibung der Einzigartigkeit Ihres Hundes, Ihrer selbst und dem Bündnis zwischen Ihnen im Detail gerecht.

      Dieses Buch zeigt organische Zusammenhänge auf, es macht aber auch frei von etwaigen Stempeln, Werten und Diagnosen, weil diese die Wahrnehmung kontrollieren und der Einstellung zum Gesamtproblem eine negative Note verleihen. Die Begrifflichkeiten machen einen wichtigen Teil des Problemverständnisses aus und prägen den emotionalen Umgang mit der jeweiligen Situation.

      Nach Durchsicht der Lektüre sollen Sie dazu imstande sein, artgerechtes Verhalten und den daran gekoppelten Sinn zu erkennen. Ihr Blick soll sich klären und anschließend differenzierter sein, sodass Sie sich neu zu der Thematik (nicht Problematik!) positionieren.

      Ziel dieses Buches ist unter anderem ein Verständnisgewinn. Sie werden für die einzelnen Entwicklungsschritte des Hundes inklusive der neuronalen Zusammenhänge sensibilisiert. Das Hintergrundwissen trägt zur Horizonterweiterung bei, in der Hoffnung, dass es nicht während, sondern bestenfalls schon vor dem Kauf, zur Bewusstwerdung der Materie kommt. Das wissenschaftliche Fundament soll Halbwissen und Irrtümer klären, damit Sie Missverständnissen und Fehlentscheidungen entgehen.

      Dieser Praxisratgeber zeichnet ein realistisches Bild möglicher Szenarien, in Kenntnis dessen Sie sich mental auf die Verantwortung als Hundehalter vorbereiten können. Die exemplarische Verbildlichung ist weniger als Abschreckung denn als Chance auf

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