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      Afropfingsten (1991)

      Gleichzeitig mit dem Oneness-World Peace-Family Festival zündete der Funken für das Festival Afropfingsten. Sri Chinmoy gab uns damals nur einige wenige Monate Zeit in Berlin vor dem Brandenburger Tor, das Oneness-World Peace-Family Festival zu organisieren. Ich ging jede Woche nach Berlin und beantragte auf dem Paradeplatz, dem Platz der Banken und des Reichtums in Zürich einen Stand. Ich wollte Werbung machen fürs Festival in Berlin. Pratul, ein Österreicher kam Flöten spielen. Auf dem Tisch wollte ich Bücher haben zum Thema Frieden. Ich ging von einer Buchhandlung zur anderen um Bücher auszuleihen, um diese auf dem Tisch zu präsentieren. Keine Buchhandlung war bereit mir etwas zu geben. Wieso denn auch? Sie verdienten nichts und konnten höchstens lädierte Bücher zurücknehmen. Also ging ich zu UNICEF und lernte Thomas Imboden kennen. Ich erzählte ihm vom Projekt Oneness-World Peace-Family Festival. Er hörte mir gut zu und stellte mir viele Bücher zum Thema bereit von UNICEF.

      Die Aktion auf dem Paradeplatz hatte weiter keine sichtbaren Resultate. Berlin ist zu weit entfernt für die Leute. Aber wahrlich hat alles seinen Sinn, wenn wir einfach unserer Seele folgen. Aus dem Kontakt mit Thomas Imboden soll etwas ganz anderes entstehen können. Aber nun erstmals zurück zum Festival in Berlin.

      Ich organisierte Volkstanzgruppen aus der Schweiz: eine türkische, eine kambodschanische und eine Schweizergruppe folgten meinem Aufruf nach Berlin. Ich trug Ausschnitte aus heiligen Büchern zum Thema Frieden vor, begleitet von einer kleinen Diashow mit Bildern, welche die Energie dieser Bücher präsentierten. Sri Chinmoy eröffnete eine Ausstellung mit Künstlern aus verschiedenen Kulturen. Mamadou Diakhate, ein senegalesischer Künstler malte zu diesem Anlass ein wunderbares Bild, welches für ihn eine Oneness-World symbolisiert. Später entdeckte ich, dass dies 13 Personen sind, welche zusammenfließen und eins werden. Dies könnten auch die 12 Apostel sein, welche die 12 Stämme der Menschheit symbolisieren zusammen mit Jesus. Da aber ist ein Fuß, welcher einen anderen berührt. Ist dies nicht Maria Magdalena, symbolisch dargestellt in der Liebe zu Jesus?

      Sri Chinmoy erwähnte damals in einem Interview, dass es nicht mehr lange dauern werde bis, dass die Mauer in Berlin fallen werde. Wohl glaubte ihm damals kaum einer. Aber wahrlich 3 Jahre später geschah es. Sri Chinmoy gab nach dem Festival in Berlin an verschiedenen Orten in Deutschland Konzerte, um schließlich in die Schweiz zu kommen. An der Universität in Zürich hielt er einen Vortrag, über eine Oneness-World. Daraufhin wurde am Höngger Berg gegenüber der ETH eine Friedensmeile eingeweiht.

      Ich hingegen musste währenddessen meine Arbeit wieder aufnehmen im Übersetzungsbüro. Gleichentags entdeckte ich auf dem Weg zur Arbeit, dass im selben Bürohaus, wo ich arbeitete im Parterre ein Lokal leer wurde. Es war zuvor ein Juwelier in diesem Lokal.

      Ich wusste damals: «Hier will ich einen Laden eröffnen mit dem Namen Oneness-World.“ Und so geschah es. Am 1. November 1986 wurde der Laden eröffnet. Die Wände wurden weiß gestrichen. Der Boden wurde gelb/orange.

      UNICEF hatte seine Büros nahe bei. So kamen Thomas Imboden und ein Kollege öfters über den Mittag bei mir im Laden vorbei. Beide wollten jedes Detail wissen über dieses Festival in Berlin.

      Schließlich wurde die Idee des Oneness-World Peace-Family Festivals 1991 in Winterthur umgesetzt mit derselben Vision jedoch mit Konzentration auf Afrika. Das Afropfingsten Festival war geboren und wird bis zum heutigen Tag jährlich durchgeführt als Fest der Völkerverbindung. Heute heißt gar die Organisation hinter Afropfingsten stehend „Eine Welt“.

      1992 zügle ich mein Unternehmen Oneness-World von Zürich nach Winterthur in ein neues und größeres Lokal, an besserer Lage, an die Steinberggasse 22. Bis dahin kannte ich Winterthur nicht. Ich suchte bis anhin in Zürich. Ich fing sofort Feuer, bewarb mich und hörte mal ganz lange nichts. Und dann kam der Anruf:“ Guten Tag, wir schicken Ihnen den Vertrag zu.“ Ich war ganz durcheinander. Ich hatte das Lokal zwischenzeitlich vergessen und den Geldgeber verloren. Innerhalb von 3 Tagen hatte ich das Geld zusammen und flog mit dem Geld eines Darlehens eines Kunden, das ich nie erbeten hatte nach Ägypten. An Pfingsten 1993 war ich ganz überrascht, dass sich mein Lokal mitten im Afropfingsten Gelände befindet.

      War ich damals am Paradeplatz nur deshalb, dass Afropfingsten entstehen konnte?

      Mein Leben scheint von weiser Hand geplant zu sein. Meine Aufgabe alleine ist es, diesem Faden zu folgen. Bestimmt hat er sich manchmal verwickelt, weil ich ohne Faden laufen wollte oder dem Faden eine Richtung geben wollte, welche nicht meiner Seele entsprach. Was früher noch unbewusst geschah, so fand sich die letzten Jahre mit immer mehr Klarheit in meinem Herzen. Ich wusste, wohin mein Leben geht im Außen sowie im Innen. Ich begann meiner inneren Stimme mit großer Beharrlichkeit und Zielstrebigkeit zu folgen. Im Blickfeld meiner kleinen Schritte standen meine großen Ziele und Visionen im Visier. Geduldig und unnachgiebig blieb ich dran, was immer in meine Hand kam und mit meiner Seele resonierte.

      2013 verließ ich die Steinberggasse 22, weil das Haus umgebaut wurde. Afropfingsten war für mich ein wichtiger Grund etwas zu finden in derselben Gasse. Und welch Wunder, ich konnte im Oktober 2013 beim Nachbarn einziehen in wunderbare Räumlichkeiten, genug Platz um weiter zu wachsen und der Oneness-World noch mehr Platz geben zu können. Ich bin gespannt, wie es weitergeht, nachdem ich bedingt durch meine intensiven, inneren Prozesse, alle Lokalitäten und Firmen losließ. Ein ganz neues Leben kommt auf mich zu, offen und weit für neue Projekte. Ich lass es fließen und geschehen, während ich täglich mich in die kleinen Schritte vertiefe.

      Auch Afropfingsten durchlief die letzten Jahre sehr schwierige Jahre, bis dass Corona den Anlass vollständig verunmöglichte. Daniel Bühler der Gründer von Afropfingsten hat den Anlass vor einigen Jahren an eine nächste Generation weitergegeben. Wie sehr wünsche ich mir, dass 2022 dieser Anlass mit neuem Schwung weiter gedeihen kann. Oneness-World und Eine Welt sind beide in großen Transformationen. Lass uns sehen, was daraus wird. Vielleicht entsteht sogar eine neue Zusammenarbeit zwischen beiden Zweigen eines großen Oneness-World Baumes.

      Sri Chinmoy Oneness-Home Peace Run (1987)

      Das Oneness-World Peace-Family Festival inspirierte das Unternehmen Oneness-World und das Festival Afropfingsten in Winterthur. Sri Chinmoy selber entwickelte die Idee weiter. Der Sri Chinmoy Oneness-Home Peace Run wurde 1987 initiiert vor dem UNO Hauptsitz in New York. Carl Lewis, Narada Michael Walden und Sri Chinmoy waren an deren Eröffnung mit dabei. Ich rannte in einem der Sternläufe zur UNO. Die Idee Länder zu verbinden laufend mit der brennenden Friedensfackel in der Hand war faszinierend. Wir nahmen das innere Feuer mit über den Ozean und organisierten den ersten Friedenslauf in der Schweiz. Da wir als Sri Chinmoy Marathon Team bekannt waren, so war es einfach, Schulen und Sportler zu motivieren. Damals durfte ich auch das erste Mal in meinem Leben ein Interview für einen Radiosender geben.

      Sri Chinmoy sah in der UN ein wichtiges Instrument zur Friedensbildung unter den Völkern weltweit. Sodann begann der Sri Chinmoy Oneness-Home Peace Run alle zwei Jahre vor den Pforten der UNO in New York. Ja, die UNO hat ihre Kapazitäten in ihrer Arbeit zu einer friedlichen Welt längst noch nicht ausgeschöpft. Wir werden sehen, wie die mannigfach entstehenden Zweige verschiedenster Gruppen, welch im Innen und Aussen nach Frieden und Harmonie streben, zusammenfinden.

      9. Sri Chinmoy Oneness-Home Peace Run in Ägypten (Juli 1989)

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      988 war Sri Chinmoy auf Konzerttournee in Deutschland. Es war in Stuttgart. Ich war sehr müde. Da hatte ich während dem Konzert das innere Bild vor mir, wie wir mit der Fackel zwischen West- und Ostbeirut rannten. Ich arbeitete damals für einen Libanesen im Holz Ex- und Import und erfuhr täglich, was in Beirut am Geschehen war. Irgendwie wollte mein Inneres auch hier Frieden, eine Oneness-World schaffen. Die Bilder liessen mich nicht mehr los. Ich wollte etwas tun in der arabischen Welt. Ich suchte das empfänglichste Land und stiess auf Ägypten. Libanon war zu gefährlich. Es hätte daraus schnell ein Kriegs- statt Friedenslauf werden können.

      Und nun, wie weiter? Ich kannte niemanden aus Ägypten und war auch noch nie in diesem Land. Damals gab es noch kein Internet. Ich fragte den internationalen

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