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und begannen sofort mit dem Aufbau der Katapulte. Etwas zurückgesetzt bauten weitere Soldaten die Bogenmaschine auf. Das Essen nahmen die Soldaten zu sich, während sie emsig weiter arbeiteten. Es wurde dennoch später Nachmittag, bis die Katapulte, ausgerichtet auf das Felsentor, einsatzbereit waren. Kaah-Mer entschied, das der Beschuss des Felsentores morgen früh beginnen soll. Wieder folgte eine sehr unruhige Nacht, keiner konnte richtig Ruhe finden. Alle waren im höchsten Maße angespannt. Endlich stand die Sonne hoch genug, die Mannschaften, die die Katapulte bedienten, schlangen hastig ihr Frühstück herunter und machten sich daran, die Katapulte aus zu richten. Sie befestigten ein Feuergeschoss und warteten auf das Zeichen von Kaah-Mer. Kaah-Mer sah sich noch mal kontrollierend um, gut, alle Soldaten standen hinter den Katapulten. Er stieß seinen rechten Arm hoch in die Luft und schon zischte das erste Feuergeschoss aus dem Katapult und knallte mit einem dumpfen Schlag haargenau auf das Felsentor. Kaah-Mer nickte der Mannschaft anerkennend zu, ein greller Blitz und schon brannte das Öl auf dem Fels. Das zweite Feuergeschoss knallte ebenso präzise auf den Fels, dass Kaah – Mer wieder anerkennend zu der Mannschaft herüber sah. Feuergeschoss um Feuergeschoss knallte auf das Felsentor und ein gewaltiges Feuer zermürbte den Fels. Die Hitze war so stark, das sich die Soldaten ein gutes Stück zurück ziehen mussten. Aber die Katapulte schossen unbeirrt weiter. Die ersten Felsen zerplatzten in der Hitze. Das Felsentor zeigte erste Risse, aber es hielt noch stand. Die Sonne sank hinter den westlichen Gipfeln, es wurde schnell dunkler. Kaah-Mer stoppte den Beschuss. Es wurde in der Dunkelheit zu gefährlich für die Soldaten. Wachen wurden eingeteilt, das Lager fand wieder wenig Ruhe. Als ein Alarmschrei durch das Lager gellte, Angriff, Angriff, es hatten doch tatsächlich einige Kleinwüchsige das Felsentor geöffnet und beschossen jetzt äußerst wütend die Soldaten. Der Angriff war aber nur von kurzer Dauer, die wenigen Kleinwüchsigen hatten gegen die gut ausgebildeten Soldaten nicht den Hauch einer Chance. Einer der Kleinwüchsigen wälzte sich brüllend vor Schmerzen auf dem Boden und zwischen durch schrie er den Soldaten unflätige Beschimpfungen entgegen. Er starb an seinen Verletzungen, ohne sich helfen zu lassen. Eine Kontaktaufnahme war auch hier nicht möglich, der Kleinwüchsige spuckte vor Wut und Enttäuschung über den misslungenen Angriff Gift und Galle.

      Die Heilerin kümmerte sich um die drei leicht verletzten Soldaten, die von den Pfeilen der Kleinwüchsigen getroffen worden sind.

      Gegen Mittag barst das Felsentor mit ohrenbetäubenden Getöse und die Soldaten mussten vor den herum fliegenden Felsbrocken schleunigst Deckung suchen. Kaah-Mer ließ die Katapulte jetzt genau in den offenen Felsengang schießen, das brennende Öl floss den Gang hinunter in das unterirdische Reich der Kleinwüchsigen. Wer weiß, was das brennende Öl dort ausrichtet, aber es muss furchtbar für die Zwerge sein, wenn das Feuer sie erreichen sollte. Kaah-Mer ließ die Soldaten noch mal gründlich das umliegende Gelände absuchen. Er wollte ganz sicher sein, das kein zweites Felsentor von den Kleinwüchsigen in den Felsen, unentdeckt von ihnen, vorhanden war. Dann ließ er die Soldaten mit den Kriegsmaschinen abrücken.

      Die Soldaten wurden mit Jubelgeschrei in den Kasernen begrüßt und Kaah-Mer wurde von Kethar aufgrund seiner umsichtigen Aktion anerkennend gelobt.

      Seine Eltern schlossen ihn voller Stolz in ihre Arme.

      Shylaa werkelte mit heftigen Geklapper in der Küche herum und tafelte ihren beiden Männern wenig später ein opulentes Mahl auf.

      Satt und zufrieden, saßen die drei dann zusammen in dem Wohnraum und Orkaa-Thur konnte gar nicht genug von Kaah-Mer hören, jede Einzelheit fragte er nach und heftig reagierte Orkaa- Thur auf die Zerstörung des Felsentores, richtig, gut so, kam es sichtlich erleichtert von seinen Lippen. Kaah-Mer sah seinen Vater verständnisvoll an, er wusste um die Kämpfe seines Vaters gegen die Kleinwüchsigen, lange bevor die Überfälle der wilden Horde begannen.

      Shylaa schaffte es unaufdringlich geschickt die beiden Männer in ein ruhigres Thema zu bringen, ein neues Kultzentrum ist geplant, eine neue große Schule soll gebaut werden, ein neuer Steinbruch ist in Betrieb genommen worden. Etwas sorgen sie sich um die Eltern von Orkaa-Thur, die jetzt doch schon arg klapprig geworden sind.

      Bevor Kaah-Mer in die Kaserne zurück musste, besuchte er seine Großeltern. Wothar und Liekar freuten sich sehr, ihren Enkel zu sehen, du wirst wie dein Vater ein richtiger Held. Stolz schaute Wothar seinen Enkel an, seine Großmutter hob Kaah-Mer lachend in die Höhe und küsste sie herzhaft. Du Lümmel, drohte sie scherzhaft und war so stolz auf diesen großen, schlanken jungen Mann.

      Auf dem Weg zur Kaserne ging Kaah-Mer in Gedanken noch mal das Gespräch mit seinem Vater durch, es ging, wie so oft, um die geplante Reise über den großen See. Er musste leise schmunzeln, sein Vater war voll in der Materie, als wolle er schon morgen die Reise beginnen. Kaah-Mer konnte es gut daran erkennen, mit welchem Sachverstand sein Vater selbst Kleinigkeiten aufzählen konnte. Ob es um den Bau des oder der Schiffe ging oder um die Ausrüstung oder um den Proviant, sein Vater bedachte einfach alles.

      Kaah-Mer nahm sich vor, bei nächster Gelegenheit mit den Schiffsbauern zu sprechen. In der Kaserne erfuhr Kaah-Mer, dass die westliche Kaserne den Reitstall noch mal erweitert hatte. Der Bedarf an guten Reitpferden, aber auch an guten Arbeitspferden war ungebrochen groß. Ein Heilhaus kam noch dazu, die Siedlung an der westlichen Kaserne wuchs beachtlich.

      Kaah-Mers neuer Auftrag lautete, die westliche Flanke bis zum nördlichen Gebirge sichern!

      Der Trupp setzte sich aus einer Gruppe Bogenschützen und einer Gruppe Schwertkämpfern zusammen. Hinzu kam eine Gruppe Soldaten Speerkämpfer, die zusätzlich Ausbildung im Lagerbau und Absicherung, sowie Schanzen im Gelände mitbrachten.

      Kaah-Mer hatte geplant, Posten entlang des westlichen Gebirges zu setzen, immer im Abstand von etwas einen halben Tagesritt, um noch schnell genug in Kontakt zu kommen, falls Hilfe gebraucht wurde oder Gefahr drohte. Diese kleinen Posten sollten befestigt werden und der Anfang der geplanten Verteidigungslinie am westlichen Gebirge sein.

      Kaah-Mer setzte den ersten Posten im Süden, im Kontakt zur südlichen Verteidigungslinie. Die hier stationierten Soldaten bekamen den Auftrag, das umliegende Gebiet zu erkunden und zu beobachten.

      Der zweite und dritte Posten wurde gesetzt, nach dem vierten Posten schickte Kaah-Mer einen Boten zur westlichen Kaserne und einen Boten zur östlichen Kaserne mit der Nachricht, die weiteren Soldaten zu entsenden.

      So entstand eine, wenn auch noch bescheidene Verteidigungslinie entlang dem westlichen Gebirge. Die Bauleute begannen, die Posten mit Wachtürmen zu bestücken, die Soldaten waren froh, aus ihren Zelten zu kommen und endlich in eine feste Unterkunft zu ziehen. Eine Koppel für die Pferde hatten die Soldaten schon selber gebaut, die Bauleute bauten noch einen Unterstand für die Pferde dazu und zogen dann weiter zum zweiten Posten.

      Die Fuhrwerke brachten regelmäßig Nachschub zu den Soldaten und langsam wuchsen die kleinen Posten zu starken militärischen Verteidigungsanlagen. Nach und nach erhielten die Posten Katapulte und eine größere Unterkunft für die Soldaten.

      Kaah-Mer war heilfroh, das die Nachricht von dem Angriff erst jetzt kam, jetzt waren die Posten in der Lage, einen Angriff abzuwehren. Der Bote kam mit der Nachricht, dass zwischen dem fünften und sechsten Posten unbekannte Krieger aus dem Gebirge in die westliche Ebene eindrangen.

      Schnell waren die Soldaten auf ihren Pferden und ritten im scharfen Galopp zu den angegriffenen Posten. Kaah-Mer hielt den Trupp auf einen kleinen Hügel an, von hier aus sah er, wie geschickt die Soldaten der beiden Posten die Angreifer in die Zange nahmen. An den Bränden sah Kaah-Mer, dass auch Katapulte eingesetzt worden waren.

      Mit lautem Geschrei griff der Trupp von Kaah-Mer die Angreifer frontal an, die Bogenschützen hatte er etwas seitlich postiert. Die Pfeile fanden mit tödlicher Sicherheit ihre Ziele.

      Im Kampf Soldat gegen Soldat zeigte es sich schnell, das die Angreifer ihr Handwerk verstanden, gut verstanden! Geschickt und kraftvoll setzten sie ihre Waffen ein und Kaah-Mer sah den einen und anderen Soldat fallen. Er gab den Bogenschützen ein Zeichen und schon flogen die Pfeile in die stärkste Gruppe der Angreifer. Heftige Zweikämpfe zwischen den Schwertkämpfern entbrannten mit aller Heftigkeit. Auf Kaah-Mer stürzten sich gleich zwei der Angreifer, sie hatten ihn wohl als Anführer erkannt. Mit gewaltigen Hieben wehrte Kaah-Mer den Angriff

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