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alte Bootsbauer ließ den Männern noch den Spaß an der wilden Fahrt und zeigte dann auf den Sonnenstand, Zeit für die Heimfahrt. Die Männer legten das Boot auf den Steuerbordbug und steuerten mit seitlichem Wind das Boot in Richtung schöne Bucht.

      Das Boot und die Besatzung wurden mit lautem Jubel begrüßt, der Jubel wurde noch lauter, als die Menschen erfuhren, wie hervorragend das Boot gefahren ist. Der alte Bootsbauer genoss still seinen Triumph und freute sich dann doch riesig, als er von den Fischern gebeten wurde, ihnen auch so ein Boot zu bauen.

      Am nächsten Tag ließ der Bootsführer das Boot erstmal Richtung Mündung großer Fluss lenken und dann mit Abstand längst dem Ufer, weil dort keine Berge waren und der Wind ungehindert vom Land auf das Meer wehen konnte. Das Boot ließ den großen Wald hinter sich und jetzt blies der kräftige Wind ungehindert von dem flachen Land auf die See. Das große Segel füllte sich und das Boot legte sich auf die die Steuerbordbug und durchpflügte rauschend das Wasser. Der Wind wurde kräftiger und der alte Mann ließ das Boot etwas vom Wind abfallen. Er schien mit dem Verhalten seines Bootes sehr zufrieden zu sein.

      Kaah-Mer stand wie immer wissbegierig nahe dem alten Mann und saugte jedes Wort von ihm ein, jede Bewegung registrierte er und jede Reaktion darauf. Das Boot nahm mit dem raumen Wind mächtig Fahrt auf. Klatschend hieb der Bug in die Wellen. Die Männer an Bord hatten ihre helle Freude. Knarrend bewegte sich das Segel unter dem Druck des Windes. Die Halteseile waren straff gespannt und der Mann an der Ruderpinne musste schon kräftig zufassen, um das Boot auf Kurs zu halten. Hochzufrieden fuhren die Männer nach Haus. Wieder wurden sie mit lautem Jubel begrüßt. Die Männer sprachen über nichts anderes mehr, als über das herrliche Boot.

      Der alte Bootsbauer fragte Kaah-Mer, ob er damit einverstanden wäre, wenn sie morgen noch einmal auf die See hinaus fahren und dann am nächsten Tag in die weite Ebene zurück fahren. Kaah-Mer war sofort damit einverstanden. Nach dem Frühstück ließ der alte Mann eine Menge Säcke mit Sand füllen und diese an Bord des Schiffes bringen. Es wurden so viele Säcke voller Sand an Bord gebracht, dass das Boot sichtbar tiefer im Wasser lag. Die Männer wurden etwas unruhig, sie wussten nicht, was das ganze zu bedeuten hatte. Der Alte klärte sie mit einem verschmitzten Grinsen in seinem faltigen Gesicht auf, wir müssen auch wissen, wie das Boot reagiert, wenn es voll beladen ist. Das verstanden alle sofort und jeder sah die Notwendigkeit ein. Das Boot bewegte sich jetzt doch sehr schwerfälliger, aber es konnte dafür viel stärker am Wind segeln, auch damit schien der Alte zufrieden. Er ließ das Boot weit auf die See steuern und nickte zufrieden, als er sah, wie leicht das Boot die Wellen, die hier um einiges höher waren, als in Ufernähe, abritt. Gegen Mittag ließ er das Boot drehen und sie segelten zur schönen Bucht zurück. In Sichtweite der schönen Bucht ließ der Alte das Segel bergen und die Männer mussten das letzte Stück rudern. Das war natürlich mit dem schweren Boot eine echte Plackerei. Der Alte stellte fest, dass zehn Ruder für das beladene Boot zu wenig sind.

      Natürlich wurde auch an diesem Abend nur über das Boot gesprochen. Die Fischer sprachen schon über die neuen Möglichkeiten beim Fischfang mit diesem Boot. Kaah-Mer sprach mit dem alten Bootsbauer über den Bau seiner Schiffe, anscheinend hatte der alte Mann die Baupläne dafür komplett in seinem Kopf. Er konnte Kaah-Mer jede noch so ausgefallene Frage sofort beantworten. Kaah-Mer freute sich riesig darüber, als ihm der alte Mann bestätigte, dass sie sofort nach ihrer Rückkehr mit dem Bau der Schiffe beginnen können. Die Männer von der Werft kümmerte sich schon um das richtige Holz und waren schon dabei, den Bauplatz an der Flussmündung ein zurichten. Kaah-Mer sah den Alten fragend an, wir brauchen den Bauplatz am großen Fluss. Die Schiffe sind für den Fluss in der weiten Ebene zu groß. Das sah Kaah-Mer natürlich ein.

      Voller Begeisterung erzählte Kaah-Mer seinen Eltern von der Bootsfahrt und wie gut das Boot die Probefahrt gemeistert hatte. Orkaa-Thur fragte immer wieder nach der Funktion des Segels. Erst als Kaah-Mer eine Zeichnung von dem Boot anfertigte und seinem Vater dann erklärte, der Wind drückt das Boot durch das Segel vorwärts, schnell vorwärts. Kaah-Mer erzählte von der Bodenklappe, den darunter liegenden Vorratsraum. Orkaa-Thur war von der Erzählung seines Sohnes richtig begeistert und fragte ihn, ob er ihm dass Boot zeigen würde.

      Jetzt wird erstmal gegessen und morgen sehen wir dann weiter, unterbrach Shylaa energisch das Gespräch und holte damit die beiden Männer an den Tisch. Kaah-Mer hatte das Fuhrwerk bereit und holte jetzt seinen Vater aus dem Haus, Orkaa-Thur war immer noch eine imposante Erscheinung, aber auch an ihm ist die Zeit nicht spurlos vorbei gegangen. Etwas mühsam kletterte er in das Fuhrwerk. Shylaa winkte den beiden Männern einen Abschied zu und gemütlich fuhr Kaah-Mer zur Werft. Als Orkaa-Thur das Boot sah, wollte er sofort eine Fahrt damit machen, der alte Bootsbauer war so stolz über die Begeisterung seines Fürsten, das er sofort zu sagte. Schnell waren die Männer beisammen, die das Boot bedienten und schon ging die Fahrt los. Für Orkaa-Thur war ein stabiler Sessel an den Masten befestigt worden, so konnte er bequem die Fahrt genießen. Orkaa-Thur freute sich ungemein über dieses Erlebnis.

      An den beiden Bauplätzen an der Flussmündung lagen die beiden Schiffe schon auf Kiel. Kaah-Mer sowie Orkaa-Thur waren von der jetzt schon erkennbaren Größe der Schiffe überwältigt. Orkaa-Thur bombardierte die Bootsbauer mit tausenden von Fragen. Kaah-Mer erfuhr dabei, dass hier nur die Rümpfe der Schiffe gebaut werden, die fertigen Rümpfe werden dann zur schönen Bucht gebracht und dort fertig gestellt. Wir müssen das so ablaufen lassen, weil wir nicht genau wissen, wie tief der Fluss ist und wir möchten die Schiffe nicht auf Grund setzen. Kaah-Mer war erfreut und erstaunt über die Umsicht, mit der die Bootsbauer zu Werke gingen. Kaah-Mer übernachtete mit seinem Vater in dem nahen Wachtposten. Am nächsten morgen gingen sie zu dem Bauplatz und sahen sich noch mal die Schiffe an. Aber auf Kaah-Mers Frage an die Bootsbauer, wann die Schiffe fertig werden, kam die etwas ernüchternde Antwort, können wir nicht sagen, wir bauen ja zum ersten Mal ein Schiff in dieser Größe, dass sahen dann die beiden Männer ein.

      Kaah-Mer suchte während dieser Zeit, in der seine Schiffe gebaut wurden, die Archive auf und suchte dort nach Informationen über die See, auch nach Unterlagen über den Schiffsbau suchte er, leider wieder vergeblich. Selbst in den uralten Schriftrollen, die sein Volk seinerzeit aus ihrer alten Heimat mitgebracht hatten, war nichts dergleichen zu finden. Er ritt von Kaserne zu Kaserne und fragte dort nach, ob es jemand gibt, der ihm Auskunft geben könnte, alles vergeblich.

      Als Kaah-Mer etwas enttäuscht in sein Elternhaus zurückkehrte, hatte seine Mutter eine erfreuliche Nachricht für ihn. In dem Archiv der westlichen Schule soll ein Gelehrter etwas über die See und über den Schiffsbau gefunden haben. Kaah-Mer war etwas erstaunt über diese Nachricht, weil er doch selber in dem Archivkeller vergeblich nachgesehen hatte. Kaah-Mer meldete sich bei dem Gelehrten an, der die Leitung der Schule innehatte, der begrüßte Kaah-Mer freundlich, er kannte sein Vorhaben. Kaah-Mer ging mit dem Gelehrten zum Archivkeller. Der Gelehrte übergab Kaah-Mer die von ihm gefundenen Schriftrollen und verabschiedete sich. Kaah-Mer wunderte sich etwas, dass überall die Fackeln brannten, sah dann aber, das noch jemand im Archiv arbeitete. Er rief seinen Gruß in den Keller und hörte mit Erstaunen eine weibliche Stimme, die seinen Gruß erwiderte. Aus den Tiefen des Archivs kam eine junge Gelehrte auf ihn zu und begrüßte ihn noch mal sehr freundlich, ich bin Doree, komm, ich habe weitere Schriften dort auf dem Tisch ausgelegt.

      Kaah-Mer folgte der jungen Gelehrten zu dem angezeigten Tisch und sah auf ihm mehrere große Bögen liegen. Doree beugte sich über die Bögen und zeigte mit dem Finger auf eine Stelle, die die große See zeigen könnte. Der Finger fuhr weiter, das könnte der große Fluss sein, hier der westliche Teil des Gebirges, in dem die weite Ebene liegt. Kaah-Mer erkannte schnell, das es sich hierbei um eine Karte handeln muss, die den für ihn völlig unbekannten Bereich westlich der weiten Ebene zeigt. Er bestätigte der Gelehrten ihre Vermutung und zeigte auf den Verlauf des großen Flusses, der zwar nicht sehr weit gehend auf der Karte eingezeichnet war, aber die Mündung und die folgende Biegung stimmte mit dem Verlauf, wie er ihn jetzt kannte, genau über ein. Die Gelehrte legte passend an die Karte eine zweite Karte und Kaah-Mer staunte, es war eine passende Erweiterung der ersten Karte. Die See oder das Meer musste laut dieser Karte riesig sein und das ganz westlich, besser das südwestliche Ende des Meeres war nicht mehr genau zu erkennen, sollten es gar Häuser sein?

      Kaah-Mer war von den Karten restlos überwältigt, jetzt hatte er endlich wenigstens

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