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und schnell saß die Runde beim Abendessen. Es wurde viel herum spekuliert, was diese flache Ebene morgen bietet, eine Soldatin lachte laut, Gras, was sonst. Ohne besondere Vorkommnisse erreichten sie ihren dritten Lagerplatz, jetzt konnten sie das Gebirge im Süden gut erkennen. Die Berge schoben sich doch ganz schön tief in die flache Ebene. Am vierten Tag waren sie dem gewaltigen Gebirge im Osten schon sehr nahe gekommen, bis zum Rand des Gebirges dürfte es höchstens noch ein Tagesmarsch sein. Aber Siergert ließ den Trupp am nächsten Morgen in einem weiten Bogen erst nach Norden und dann nach Westen marschieren, nahe dem nördlichen Gebirge. Die zwei Kundschafter kamen ziemlich aufgeregt zurück und berichteten Kaah-Mer, das sie Überreste einer Siedlung entdeckt haben. Aufgeregt nahmen die Menschen Kenntnis von der Neuigkeit. Da die Überreste der Siedlung auf ihrem Weg lagen, zeigte Siergert an, das sie sich die Siedlung anschauen wollen. Gegen Mittag erreichten sie die Überreste der Siedlung, die schon völlig überwuchert und zugewachsen war, aber man konnte noch die Grundrisse einzelner Hütten erkennen, auch die Reste eines Brunnens, eine weitere Ruine konnte nicht erkannt werden, was das gewesen sein sollte, konnte keiner erkennen oder erklären. Sie fanden auch keinerlei Hinweise, wer die Bewohner dieser Siedlung gewesen waren und was mit ihnen passiert war. Sind sie einfach weiter gezogen oder war die Zerstörung der Siedlung die Folge eines Überfalls? Fragen, die wohl für immer ungelöst bleiben. Nachdem Mittagessen zogen sie weiter. Siergert führte den Trupp jetzt nach Westen, Richtung Ankerplatz der Schiffe. Das Lager wurde in Sichtweite der nördlichen Berge aufgebaut. Guudrun erkundete die nähere Umgebung des Lagers, sie war ganz fasziniert von den vielen Pflanzen, die hier wuchsen und die für sie fremd waren. In der weiten Ebene kamen diese Pflanzen nicht vor. Guudrun sammelte Samen von den fremden Pflanzen ein, sie wollte die Pflanzen den Heilerinnen zeigen, vielleicht sind ja neue Heilkräuter dabei. Doree und die Soldatin fertigten viele Zeichnungen von den fremden Pflanzen und von den Sträuchern an. Auch von den vielen unbekannten Blüten fertigten sie Zeichnungen an, aber ihr Hauptaugenmerk galt natürlich nach wie vor der Anfertigung von Karten. Vorsichtig wurden unbekannte Früchte probiert, einige schmeckten einfach herrlich, andere hatten einen fürchterlichen Geschmack, aber von allen nahm Guudrun einige für die Heilerinnen mit.

      Die Jäger kamen mit leeren Händen zu den Schiffen zurück. Jetzt versuchten die Männer es mit dem Fischfang, einige fuhren mit den Booten auf das Meer hinaus und warfen ihre Netze aus, andere versuchten ihr Glück mit Angeln. Der Fischfang war weitaus erfolgreicher, die beiden Boote brachten volle Netze mit, auch brachten die Angler ihre Beute zur Feuerstelle. Überrascht wurden die vielen unbekannten Fische begutachtet, zwei davon waren wirklich groß und hatten beeindruckende Zähne in dem großen Maul. Obwohl sie schon verzweifelt auf dem Trockenen herum zappelten, versuchten diese beiden Fische immer noch, ihre großen Zähne in die anderen Fische zu schlagen. Ein älterer Mann sortierte die Fische und warf einige wieder ins Wasser, die sollten wir besser nicht essen. Aber auch so waren noch genügend Fische für alle da. Bedauerlich war nur, dass die vielen gefangenen Fische schnell verzehrt werden mussten, jetzt fehlte die Fischräucherei. Der ältere Mann, der die Fische sortiert hatte, winkte zwei weitere Männer zu sich und erklärte ihnen, was er vor hatte. Sie gingen zu den wenigen Bäumen, die in der Nähe ihres Lagerplatzes wuchsen und sammelten dort trockenes Holz.

      Der Mann errichtete aus den größeren Ästen eine Art Pyramide und stapelte zerkleinertes Holz darunter, darauf legte er frische grüne Blätter und zündete das trockene Holz an. Er wartete eine Weile und legte dann einige Fische in den aufsteigenden Rauch, erfreut sahen die umstehenden Menschen, wie sich die Fische langsam goldgelb verfärbten, so wie sie die Fische aus ihrer Räucherei kannten. Die Männer richteten ein zweites Räucherfeuer ein, so wurden die Fische zügig geräuchert und die Küche packte sie sorgfältig ein.

      Die Schiffsmannschaften arbeiteten an den Schiffen, besserten Kleinigkeiten aus und verbesserten das eine oder andere. Der alte Bootsbauer besprach mit den Bootsführern die Möglichkeit, ein weiteres Segel vom Mast zum Heck anzubringen, vielleicht erhöht das die Wendigkeit der Schiffe noch mal. Schon machten sich die Männer an die Arbeit, sie befestigten die benötigten Seile an den Mast und an dem Heck, versuchten, ob sich das Segel gut bedienen ließ und planten für den nächsten Tag eine Probefahrt.

      Die für die Küche verantwortliche Frau sprach bei Kaah-Mer vor, unsere Vorräte werden langsam knapp, wir müssen unbedingt Nachschub bekommen. Wie lange reicht unser Vorrat, fragte Kaah-Mer zurück, zwei, vielleicht noch drei Tage. Hoffen wir auf unser Jagdglück, vielleicht bringen die Jäger heute Beute. Aber wieder kamen die Jäger erfolglos zurück. Sie schüttelten mit den Köpfen, das ist ein seltsames Land, es ist wie leer gefegt, als wenn alle Tiere verjagt worden wären oder alle ausgestorben sind. Einige Soldatinnen brachten nur wenige Früchte und Beeren von ihrem Sammelgang mit. Kaah-Mer sprach mit Guudrun über das Problem und sie einigten sich, das sie ein paar Soldaten zum Lagerplatz am Ufer des Meeres zurück schicken werden, wenn die Nahrung tatsächlich für den Verlauf der Expedition zu knapp werden sollte.

      Das nördliche Gebirge verflachte sich im Laufe des Tages und Siergert fand ein sehr großes Erzvorkommen, Doree zeichnete das Erzvorkommen sorgfältig in die Karte ein. Die Jäger hatten endlich wieder etwas Jagdglück. Sie konnten mehrere Vögel erlegen, die hochwillkommen zur Küche wanderten.

      Das nördliche Gebirge bröckelte sich in einzelne Felsbrocken auf. Sie bauten ihr Lager am Ende einer Felsformation auf und konnten in ein weiteres Teil der flachen Ebene sehen. Es war wesentlich schmaler als das von ihnen durchwanderte Teil der Ebene. Doree schmiegte sich an Kaah-Mer, irgendwie habe ich den Eindruck, als wirke dieser Teil bedrohlich. Kaah-Mer drückte seine Doree an sich, stimmt, es hat eine seltsame Stimmung.

      Am nächsten Morgen führte Siergert den Trupp in den neuen Teil der Ebene, das sich lang und schmal nach Osten ausdehnte und später einen leichten Knick nach Süden machte. Unruhe machte sich bei den Menschen breit, auch die Soldaten wirkten angespannt und sehr wachsam. Erschreckt, aber auch staunend sah Doree, wie das Schwert, das Kaah-Mer festgeschnallt auf dem Rücken trug, zu leuchten begann. In Intervallen leuchtete das magische Schwert mal heller, mal dunkler in einem intensiven Blau. Doree machte sehr aufgeregt Kaah-Mer darauf aufmerksam. Ich habe es schon gespürt, jetzt sahen es auch die anderen und machten sich gegenseitig darauf aufmerksam. Sorge und auch etwas Furcht machte die Menschen vorsichtig. Die Kundschafter kamen zurück und zeigten sehr aufgeregt einige Dinge, die sie gefunden hatten. Kaah-Mer sah sich die Bruchstücke an und erkannte sofort, das es sich um Bruchstücke von Rüstungen der Bestien von der wilden Horde handelte. Die anderen Bruchstücke waren unschwer als Rüstungen der Kleinwüchsigen zu erkennen, ein weiteres Bruchstück konnte Kaah-Mer nicht einordnen. Es machte fast einen unwirklichen Eindruck, es war aus einem Material gefertigt, das keiner von ihnen kannte.

      Doree sah sich die Teile grübelnd und nachdenklich an, diese Bruchstücke stammen von den Rüstungen der Waldwesen! Diese Feststellung schlug wie eine Bombe ein. Die wilde Horde, die Kleinwüchsigen und die Waldwesen, wo sind sie hier herein geraten? Jetzt wussten alle, wieso in diesem Teil der Ebene eine so bedrückende Stimmung herrschte, hier musste eine furchtbare Schlacht zwischen den drei so unterschiedlichen Völkern statt gefunden und sie müssen sich gegenseitig total ausgelöscht haben.

      Vorsichtig führte Siergert den Trupp weiter, Kaah-Mer und der Truppführer hatten sich mit Siergert geeinigt, die Ebene weiter zu erkunden, aber sobald Gefahr droht, soll der Trupp sofort zu den Schiffen zurück kehren. Jetzt fanden die Menschen viele gebleichte Knochen, Totenschädel lagen grinsend im Gras, ganze Skelette sahen sie, hier muss wirklich eine fürchterliche Schlacht getobt haben. Überall lagen Waffen der gefallenen Krieger, Soldaten hoben das eine oder andere Schwert auf, auch Bogen waren noch zu gebrauchen. Köcher voller Pfeile fanden sie. Speere lagen im Gras. An den Skeletten konnte man jetzt noch sehen, wie die Bestien der wilden Horde ihre Gegner verstümmelten, kaum eines der Skelette der Kleinwüchsigen war komplett, an jedem Skelett fehlten die Arm-und Beinknochen. Bedrückt gingen die Menschen an den Knochenbergen vorbei. Zum frühen Abend ließ Kaah-Mer schon das Lager aufbauen, er wollte den Menschen Gelegenheit geben, das erlebte und gesehene am heutigen Tag zu verarbeiten. Es war auffallend ruhig, ja beinah totenstill im Lager. Der Truppführer hatte die Wachen verdoppelt, das Lager war im Schutz einiger Felsen eingebettet, in der Nähe war frisches Wasser. Das karge Abendessen besserte die Stimmung auch nicht auf, still und nachdenklich legten sich die Menschen zur Ruhe.

      Doree

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