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das Schwert aus der Scheide und hielt es abwägend in der rechten Hand. Ein Soldat holte Kaah-Mer und zeigte auf drei dunkle, unheimliche Höhleneingänge. Kaah-Mer und der Truppführer waren sich sofort darüber einig, dass es sich hierbei um Eingänge von Höhlen der wilden Horde handeln muss. Der Truppführer stellte eine Gruppe von freiwilligen Soldaten zusammen. Kaah-Mer schloss sich sofort an und äußerst vorsichtig betraten sie die Höhle. Ein furchtbarer Gestank hing in der feuchten, modrigen Luft. Die Fackeln hatten Mühe, das unheimliche Dunkel zu durchdringen. Auch hier lagen überall verwesende Knochen und ganze Skelette der Bestien herum. Kaah-Mer war sich sicher, das hier eine Schlacht getobt haben muss, die alle Vorstellungen sprengt. Der Trupp drang tief in den Höhlengang ein, es war unheimlich in der Höhle und totenstill. Sie erreichten eine Art Saal, hier fanden sie noch mehr Knochenberge, auch Reste von Schmiedestellen konnten sie noch erkennen.

      Kaah-Mer zeigte dem Truppführer an, das sie zurückgehen können, er war sich sicher, dass hier keine Bestie mehr lebte. Tief einatmend und sehr erleichtert trat der Trupp wieder ins Sonnenlicht, erfreut von den anderen begrüßt. Kaah-Mer spürte eine Art Vibration in dem magischen Schwert, es war ihm, als zöge ihn das Schwert zum Höhleneingang. Er gab nach und als das Schwert den Fels berührte, schlossen sich die Höhleneingänge wie von Zauberhand, die Menschen sahen es mit furchtsamen Erstaunen, aber auch mit riesiger Erleichterung. Kaah-Mer schloss mit dem magischen Schwert gründlich die Höhleneingänge, bis nichts mehr darauf hin wies, das hier einmal Eingänge von Höhlen der wilden Horde gewesen waren.

      Die Ebene wurde von den Felsen eingeengt, die Berge warfen lange Schatten, es war merkwürdig halbdunkel und totenstill. Die Ebene bog jetzt mehr nach Süden und Siergert ließ an dem Bogen das Lager aufschlagen. Siergert und Kaah-Mer nutzten die Zeit bis zum Abendessen und schritten noch etwas weiter in die immer schmaler werdende Ebene und sahen dann das Ende. Hohe Felsen begrenzten die Ebene. Die beiden Männer drehten sich um und gingen Richtung Lager. Kaah-Mer entdeckte mehr zufällig als bewusst ein offenes Felsentor von den Kleinwüchsigen, vorsichtig schlichen sich die Männer heran, aber auch hier war es totenstill. Kein Anzeichen von Leben. Siergert wies Kaah-Mer daraufhin, dass das magische Schwert wieder glühte. Kaah-Mer zog die Waffe und das Schwert schloss auch hier die Felsen.

      Während sie aßen, erzählten die Männer ihr Erlebnis. Doree sagte dazu: „ Jetzt fehlt nur noch ein Hinweis auf die Waldwesen.“

      Der alte Bootsbauer ließ beide Schiffe mit den neu angebrachten Segeln zu einer Probefahrt auslaufen. Leider wehte nur ein leichter Wind, aber selbst dabei konnte er feststellen, dass die Schiffe bei den verschiedenen Manövern viel besser auf das Ruder reagierten, als es vorher der Fall war. Die „Darkahr“ und die „Sirgith“ lieferten sich ein sportlichen Wettkampf, exakt fuhren die beiden Bootsführer die Manöver aus, leicht folgten die Schiffe dem Ruder, der alte Bootsbauer hatte seine helle Freude daran. Erst als der Wind fast von vorne in die Segel blies, bockten die Schiffe, damit kamen die Schiffe nicht zu recht. Der alte Bootsbauer grübelte über dieses Problem seit Beginn der Reise. Einer der Ruderer machte den Alten auf die zwei großen Schiffe aufmerksam, die weit am Horizont, schwach zu sehen waren. Der Alte winkte sofort zur Rückfahrt, sollten sie entdeckt werden, war ein möglicher Angriff nicht aus zuschließen. Sie wussten nichts über die Schiffe und den Menschen darauf, waren sie feindlich und kriegerisch, waren die Schiffe bewaffnet und vor allem, welche Waffen haben die Fremden? Die „Darkahr und die „Sirgith“ konnten höchst wahrscheinlich nicht mithalten und eine Vernichtung der Schiffe durch einen Kampf musste unbedingt vermieden werden.

      Zügig strebten die beiden Schiffe den Ankerplatz an und hofften, dass sie von den beiden großen Schiffen nicht entdeckt worden sind. Aber noch während der Rückfahrt verschwanden die Schiffe weit im Süden im Dunst des Horizonts. Heilfroh über den guten Ausgang, ankerten die Schiffe dicht am Ufer, der Truppführer ließ Wachen auf die Schiffe postieren. Die Bootsleute tarnten die Schiffe zusätzlich mit Zweigen und Ästen.

      Siergert führte den Trupp jetzt nach Westen. Die Ebene öffnete sich, die Berge im Süden traten zurück und sie erreichten die große, flache Ebene, in der auch der Ankerplatz lag. Das Gebirge im Norden folgte ihren Weg den ganzen Tag. Siergert war sich sicher, das ihr Lager schon sehr nahe an dem Meer lag. Morgen könnten sie das Lager erreichen. Nachdem die Felsentore verschlossen worden waren und sie die unheimliche Gegend mit den Überresten der Schlacht zwischen den Bestien der wilden Horde, der Kleinwüchsigen und der Waldwesen verlassen und wieder die offene Ebene erreicht hatten, besserte sich die Stimmung merklich, Lachen klang auf und die nahe Rückkehr zu den anderen stimmte die Menschen fröhlich.

      Kaah-Mer sah sich voller Genugtuung das Kartenmaterial an, das von Doree und der Soldatin angefertigt worden war. Auch die Zeichnungen der Früchte, Blumen und Pflanzen waren hervorragend gelungen. Guudrun verwarte sie sorgfältig. Alles im allen war es doch noch eine erfolgreiche und interessante Entdeckertour geworden.

      Der Trupp brauchte dann doch noch einen Tag mehr, bis sie das Lager erreichten, aber da es ein angenehmer Marsch durch das grüne Land war, wurde die Verzögerung leichten Herzens hingenommen. Mit großem Hallo wurden die Heimkehrer von den zurück Gebliebenen begrüßt und mit Wonne wurde das Essen entgegen genommen, endlich wieder frisches Essen, der Fisch duftete herrlich. Der Fisch war auf heißen Steinen zu bereitet worden. Genauso gerne wurde der geräucherte Fisch angenommen. Kaah-Mer freute sich sehr, das die Stimmung im Lager wieder gut war. Die Bootsführer berichteten Kaah-Mer dann von den beiden großen Schiffen, er fand es auch richtig, das sie eine Begegnung vermieden haben. Kaah-Mer gab dann vor dem Schlafen gehen noch bekannt, das sie morgen noch hier am Ort bleiben und dann die Reise fortsetzen wollen.

      Mitten in ihren Vorbereitungen für die Abreise hielten sie inne, ein seltsames Geräusch schreckte sie hoch, ein furchterregendes Geräusch. Es klang wie ein schnelles, schleifendes schlurfen, als ob jemand beim Laufen die Füße nicht hoch heben kann. Dazu kam ein lautes und heftiges Schnaufen und Knurren. Die Alarmrufe der Wachen klangen auf. Stummes Entsetzen stieg in den Menschen hoch, als sie sahen, was da in einem Höllentempo auf sie zugerast kam. Eine riesige Gestalt, mehr als drei Manneshöhen groß, mit gewaltigen Schultern, der Kopf oder was als solcher bezeichnet werden könnte, überragte kaum die riesenhaften Schultern. Arme, dicker als der Körper eines kräftigen Mannes. In der „Hand“ oder Klaue eine klobige Keule und in der anderen Klaue befand sich ein dicker Speer.

      Kaah-Mer schrie seine Befehle, die Truppführer postierten ihre Bogenschützen und schon flog dem Ungeheuer ein Pfeilhagel entgegen. Wütend brüllte das riesige Untier auf, als sich die Pfeile in sein Fleisch bohrten. Aber unbeeindruckt stürmte das Vieh weiter auf das Lager zu. Erst präzise geschossene Pfeile, die sich in seinen Hals bohrten, schienen eine Wirkung zu erzielen. Für einen kurzen Moment blieb das Ungeheuer stehen und versuchte die Pfeile zu entfernen, aber schon stürmte es laut brüllend weiter. Kaah-Mer rief den Truppführern zu, schießt die Pfeile in die Beine, wir müssen das Vieh unbedingt stoppen. Die Beine, wie zwei dicke Säulen, waren im Nu gespickt mit Pfeilen, wie der Rücken eines Igels mit Stacheln besetzt ist. Mit einem wütenden Schmerzenschrei brach das Ungeheuer mit einem dröhnenden Platsch zusammen. Der Boden erzitterte unter dem Gewicht des aufschlagenden Körpers. Trotz der vielen Verletzungen war das Untier noch immer nicht besiegt, es schlug immer noch mit Brachialgewalt mit seiner Keule herum. Bis ein beherzter Soldat auf den Rücken des Ungeheuers sprang und mit aller Kraft sein Schwert in dessen Nacken stieß. Ein markerschütternder Schrei brach aus dem weit aufgerissenen Maul der Bestie. Es griff mit seiner Klaue den Soldaten und schleuderte ihn im hohen Bogen von seinem Rücken. Entsetzt sahen seine Kameraden, wie er hart auf den Boden aufschlug und mit gebrochenem Genick verdreht liegen blieb.

      Das Untier war wohl nicht mehr in der Lage, auf zustehen, die Wunden setzten ihn doch langsam schwer zu. Kaah-Mer zog das magische Schwert und sprang mit einem wilden Schrei auf den Rücken des Ungeheuers und stieß das Schwert mit aller Kraft in den Nacken der Bestie. Die Bewegungen des Untieres wurden langsamer. Sein Brüllen ging in ein schmerzhaftes und erschöpftes Schnaufen über, wieder stieß Kaah-Mer das magische Schwert in den Nacken und endlich streckte sich der gewaltige Körper und wurde still.

      Erschöpft zogen sich die Menschen in das halbabgebaute Lager zurück. Zwei Tote und drei schwerverletzte Soldaten hatten sie zu beklagen. Die Heilerinnen kümmerten sich sofort um die Verletzten. Doree kam völlig aufgelöst zu Kaah-Mer, ich bin

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