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beiseite.

      Nein! Gottlob, bei nähere Betrachtung stellte ich erleichtert fest, dass es der Rest eines achtlos weggeworfenen Stofftiers war.

      Mir wurde warm; ich fing an zu schwitzen und erschöpft ließ ich mich auf der nächsten Sitzgelegenheit im Park nieder. Es herrschte reges Treiben auf der Wiese, auch wenn der Tag wolkig und etwas trübe wirkte. Auf dem angrenzenden Spielplatz tobten Kindern, nach Herzenslust eifrig herum. Ich schloss meine Augen und träumte vor mich hin.

      Die Stimme eines Mädchens erklang völlig unerwartet hinter meinem Rücken. Als ich mich umdrehte, schauten mich zwei strahlend blaue Augen an. Ein überaus freundlicher Gruß holte mich aus meiner bedrückten Stimmung. Ich war mir gewiss, dieses Mädel hatte ich schon einmal gesehen. Aber mir fiel vor lauter Aufregung nicht ein, wohin ich das junge Geschöpf stecken sollte. Die Überraschung war perfekt, da sie sich als Besitzerin des kleinen schwarz- weißen Ausreißers zu erkennen gab.

      Sie schaute mir tief in die Auge, ohne etwas zu sagen. Dieser Blick aus ihren Augen war mir unangenehm. Ich fühlte mich, ohne verständlichen Grund, so als hätte ich etwas Unrechtes getan.

      „Es hat etwas gedauert, bis ich sie endlich gefunden habe“, fing sie an mit liebevoller Stimme zu erzählen. „Sie haben völlig Recht, was sie an der Tür zu uns gesagt haben“, fuhr sie besorgt fort. Ich war nicht ganz sicher, ob es eine List war, aber ich hörte weiter zu.

      „Der Hund hat es nicht gut bei uns, deshalb läuft er auch immer fort. Ich denke, er mag sie. Und ich glaube, er hat es besser bei ihnen, als bei uns“.

      Ich brachte kein Wort heraus. Es dauerte einige Zeit bis ich genau verstand worauf sie hinaus wollte. Gespannt folgte ich jedem ihrer Worte, bis sie mir ihren Vorschlag unterbreitete. Mir blieb die Spucke weg. Das so ein kleines Kind mehr Verstand, Mitgefühl und Verantwortung gegenüber einem Lebewesen besaß, als erwachsene Menschen, trieb mir fast die Tränen in die Augen. Sie mag vielleicht zehn Jahre alt gewesen sein, aber planen konnte sie wie eine erwachsene Frau.

      Trotz ihrer genialen Idee, hatte ich einige Bedenken.

      „Was ist, wenn deine Familie den Hund wieder haben will, oder als gestohlen meldet“? Sie schaute besorgt in meine Gesicht und meinte: „Niemand aus meiner Familie wird dieses Tier vermissen...Vielleicht ich...Sonst niemand“!

      Nach kurzer Überlegung stimmte ich ihrer Idee zu. Nicht zuletzt erkannte ich die einmalige Chance, für mich und den Hund. Der Schöpfer dieser Natur hatte mit einem unbedeutenden Erdenbewohner, wie mir, wohl großes Mitleid und letztlich ein Einsehen gehabt.

      Das verabredete Ereignis rückte zügig näher. Die Tage wurden kürzer und die Luft schon merklich kühler; zudem unangenehm feucht. Bei diesen meteorologischen Gegebenheiten im Freien etwas zu unternehmen, oder sich länger aufzuhalten war etwas für Abenteurer und abgehärtete Naturburschen. In dieser Atmosphäre trafen wir beide, die verlorenen Wesen des Schicksals, erneut auf einander.

      Ich musste, ganz zufällig bei meinen Freunden etwas erledigen! Zu festgelegter Zeit war ich auf dem Weg zu mir nach Hause. Neben einer Laterne, auf dem vertrauten Parkplatz, bemerkte ich ein kleines Geschöpf auf dem Asphalt kauern. Vorsichtig kam ich diesem Vierbeiner, in Größe einer Handtasche, immer näher. In einigem Abstand kniete ich erleichtert nieder und sah diesem winselnden Fellknäuel in seine großen Augen. Er kam auf mich zu und zog gleich seine Hundeleine hinter sich her. Ohne Probleme ließ er sich von mir auf den Arm nehmen. Ich spürte eine große Erleichterung bei diesem kleinen Hund. Meine Wenigkeit war auf jeden Fall erleichtert.

      An der Ecke eines Hauses schob sich ein niedriger Schatten vorsichtig heran, und verschwand sogleich wieder. Ich hätte schwören können dort ein kleines Mädchen gesehen zu haben. Aber zu so später Stunde wird wohl kein Kind mehr auf der Straße sein?!

      Nun die Geschichte hatte ein gutes Ende gefunden. Ich nahm den kleinen Ausreißer mit zu mir und integrierte ihn in meine übersichtliche Familie.

      Ich druckte noch einmal Flugblätter und Photos! Verteilte sie ordentlich im Ort! Auch an der mir bekannten Adresse, wo das kleine Mädchen wohnte und der Hund eigentlich hingehörte. So hatte ich es mit Maria, wie die kleine smarte Dame hieß, vereinbart. Es sollte wie ein Zufall wirken, um keinen weiteren Verdacht aufkommen zu lassen. Doch nach 2 Monaten meldete sich niemand bei mir und ich behielt den Hund als Haustier bei mir. Fortan bereicherte dieser kleine Kerl nachhaltig mein Leben. Und obwohl er nichts hörte, nahm er rege, ungeheuer vorwitzig und immer gut gelaunt an meinem Leben teil. Er interessierte sich sogar für meine Arbeit und begleitete mich häufig an meinen Arbeitsplatz, im Büro.

      Er blieb an jedem Tag, ohne Ausnahme bis zu seinem seligen Ende, ein treuer Freund und aufmerksamer Gefährte für mich.

      - Dafür, einen herzlichen Dank -

      ***

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