ТОП просматриваемых книг сайта:
Die Delphin Therapie. Jacques Varicourt
Читать онлайн.Название Die Delphin Therapie
Год выпуска 0
isbn 9783847612292
Автор произведения Jacques Varicourt
Жанр Языкознание
Издательство Bookwire
Doch die Harmonie trog, da Rudolf den Nudelsalat von seiner Frau (bzw. nach Magda ihrem Geheim-Rezept) kritisierte, er fand ihn nicht „würzig“ genug, Bert Teufel stimmte dieser Aussage sogar kopfnickend (abwertend) zu, wie ich mich zu erinnern glaube; er sprach seine Kritik aber nicht offen aus. Während ich und andere damals ein Donnerwetter von Magda, oder von Heide Lüders erwarteten, erschien plötzlich Kirstin Lüders (des Hauses aufreizende und frivole Tochter), sie hatte sich als: Lady Gaga zurecht gemacht; mit einem sehr knappen Minirock und Stöckelschuhen erregte sie unser aller Aufmerksamkeit. Sie legte eine CD in den Player, drehte das Volumen der Anlage weit nach oben und begann erotisch zu tanzen, Sybille von Burg und Chantal schlossen sich spontan an, wir klatschten alle im Takt mit, denn was die drei Ladies uns damals boten war absolut geil, ich bekam einen Steifen. Die einzige Person im Raum, die diese Show-Einlage scheiße fand, war Bianca, meine treue Maus, sie stieß mir in die Rippen und sagte: „Nun sage mir bloß nicht du findest das geil, oder?“ „Maus,“ sagte ich, „lass uns heute Abend locker bleiben. Eine spontane Orgie hat doch auch so etwas Besonderes für sich, und Spaß gehört nun mal zum täglichen Leben,“ dann küsste ich Bianca und sie verstand.
Wichtig ist für Sie, meine Lieben Leser, dass diese spontanen Orgien nicht mehr ganz so intensiv abliefen wie in der Vergangenheit. Schuld dafür war ein Fernsehbericht, in dem gezeigt wurde, wie gefährlich Cannabis-Konsum sein konnte. Krebs hieß das schlimme Wort, Cannabis-Produkte förderten das Risiko an Krebs zu erkranken. Bert Teufel rauchte seine Joints trotzdem demonstrativ weiter, er sagte zum Thema Cannabis: „Den einen trifft es, den anderen nicht!“ So einfach lautete seine Definition, - welche ich und Bianca „nicht“ teilten, auch Magda sah man, in diesem Zusammenhang, immer seltener Hasch rauchen, bis sie es quasi über Nacht plötzlich aufgab. Alkohol war wieder angesagt, und das war ganz im Sinne von Ralf und Rudolf, die, wie wir alle wissen, einen ausgeprägten Hang zur: Größten Erfindung aller Zeiten hatten. Anfügend sei vielleicht noch zu vermerken, dass Ralf und Rudolf gerne in Möllers Eck, bei Doris, ihren Frühschoppen einnahmen, später schloss sich sogar Magda an, ich und Bianca ließen uns natürlich auch des Öfteren bei Doris blicken, wegen der Atmosphäre, die irgendwie so urig, so authentisch und so gleich bleibend „gut“ war. Magda erzählte mit einmal bei Möller, als ich mit ihr ganz alleine in der Ecke saß: „Das Theaterstück welches wir schreiben, wird: Brillant, denn die ersten zwei Kapitel sind im Kasten. Du musst das Theaterstück als eine Abrechnung mit der Demokratie in diesem Land verstehen, wir, die das Stück in Worte fassen, wir wollen die Demokratie nicht abschaffen, wir wollen sie reformieren. Und wir werden innerhalb des Stückes klar und deutlich Namen preisgeben, Namen die jeden Tag in den Medien für Unverständnis sorgen bei dem normalen Bürger auf der Straße. Auch so ein hinterhältiges Schwein wie Roland Koch von der CDU wird sein Fett abbekommen. Übrigens, die CSU hat ebenfalls, genauso wie die FDP, Spendengelder von einem- und demselben Unternehmen erhalten – unglaublich, wenn du mich fragst... ist doch scheiße, oder?“ „Ja!“ Sagte ich. „Den Roland Koch, den kann ich auch nicht ab!“ Fauchte Doris mit hasserfülltem „Gesicht“ in Magda ihr „Gesicht“, während sie uns das Bier und den Apfelkorn servierte, dann setzte sie sich wieder zu Mona, die bereits seit den frühen Morgenstunden in der Kneipe am Tresen saß und vor sich hinwinselte. Während Magda mir noch einige politische Details aus dem Theaterstück, das noch keinen Namen hatte, erzählte, sah ich in Richtung Mona, die ihrer besten Freundin, Doris, relativ laut, also für alle Gäste verständlich, aus ihrem Leben erzählte, ich konnte beinah „alles“ verstehen, denn Magda sprach doch eher leise zu mir – im Gegensatz zu Mona: Das Elend in Persona. Mona war mittel- bis ziemlich stark alkoholisiert an jenem Tag, pleite war sie außerdem, dennoch gewährte ihr Doris noch einen Korn, sowie ein großes Bier vom Fass. Zwischenzeitlich war Magda zum Scheißen auf die Toilette im Keller verschwunden, sie wurde von Hämorriden, gepaart mit blutigen Durchfällen, gemartert, darum konnte ich Mona nun aufmerksam zuhören, sie sagte zu Doris: „Mit 16 habe ich zum ersten Mal Heroin gespritzt, mit 17 ackerte ich auf dem Straßenstrich in St. Georg, mit 20 kam ich in die Klapse und seitdem hänge ich eigentlich nur noch hier bei dir ab. Aber ich bin nicht undankbar, oh nein, ich habe meine eigene Wohnung mitten in Altona, die von der Sozi bezahlt wird, ich ackere nur noch einmal die Woche, um keine zusätzlichen Leistungen beim Amt beantragen zu müssen, kurz um, es geht mir verhältnismäßig gut, nur „heute“ eben nicht.“ „Außerdem hast du „schon wieder“ Schulden hier in der Kneipe, Moni-Mausi,“ sagte Doris ungewöhnlich ernst. Daraufhin sagte Mona: „Das könnte ich doch, wenn man es ganz genau nimmt, bei dir „untenherum zwischen den Schenkeln“ ablecken, nicht wahr?“ Nun veränderte sich Doris ihr Gesicht, sie grölte: „Sag mal, hast du sie noch alle? Dir hau ich gleich so dermaßen was in die Fresse, dass du dir in Zukunft überlegen kannst, wo du dich schon früh am Morgen vollaufen lässt.“ Nun bekam Mona es mit der Angst, denn sie wusste, dass sie den Bogen überspannt hatte, hastig schnappte sie sich ihre Giro-Konto-Karte und rannte angetrunken über die Straße, um Geld abzuholen, von einem Geldautomaten. Als sie zurückkehrte, gab sie Doris einen Fünfzig-Euro-Schein, dabei küsste sie Doris, für meine Begriffe, wieder einmal „etwas zu lange“ auf den rot geschminkten Mund. Mona sagte zu Doris: „Die restlichen 10 Euro sind selbstverständlich Trinkgeld. Ich möchte mich hiermit bei dir entschuldigen, denn, das ist heute nicht mein Tag, ich saufe zu viel, ich rede Scheiße, ich könnte mich von oben bis unten bekotzen, außerdem denke ich immer an Roland Koch von der CDU, der die Hartz IV Empfänger am liebsten alle aufhängen würde. Ist der noch normal, oder ist der schon genauso verwirrt wie ich?“ „Ist schon in Ordnung,“ sagte Doris, „aber „dich“ muss man ab und zu einfach mal in den Arsch treten, sonst verlotterst du. Und Roland Koch sollte man aus dem Land jagen, der hat hier nichts zu suchen, diese Drecksau.“ Ich schmunzelte, denn erneut küssten sich beide, für meine Begriffe, wieder einmal, etwas zu lange auf den Mund. Kurz darauf erschien Magda. Verschwitzt, zittrig und ein wenig beunruhigt. „Meine Hämorriden werden mich noch mal ins Grab bringen,“ sagte sie, „das viele, viele Blut, die vielen, vielen Schmerzen, dann dieses fürchterliche Jucken... was für eine Scheiße? Ich lass den Kram noch mal veröden, dann muss es „das“ aber auch gewesen sein.“ Nach diesen Sätzen bestellte sie erneut Bier sowie Apfelkorn für uns. Wir hatten gerade den Apfelkorn mit Schwung zu uns genommen, da ging die Kneipentür auf, es war, man lese und staune: Ede Liedloff. Sie, meine Damen und Herren, haben ihn bereits vor ein paar Seiten kennen gelernt. Er trug an jenem Tag eine grüne Bomberjacke, eine dunkle Stoffmütze, eine Sonnenbrille und er begrüßte uns alle mit einem kräftigen: „Halleluja!“ Niemand bei Möller reagierte darauf, man nahm ihn, Ede, lediglich zur Kenntnis – mehr nicht. Er setzte sich, nachdem er mich erkannt hatte, zu mir und zu Magda an den Tisch; ich machte die beiden bekannt; Ede war mal wieder in finanziellen Schwierigkeiten... ließ er uns wissen, ich gab daraufhin für ihn ein Bier aus, - ja und während er sich eine: Selbst gedrehte Zigarette in die Indische Haschpfeife steckte, die Zigarette anschließend entzündete und daran sog, servierte Doris ihm sein Bier, er bedankte sich lächelnd, er bedankte sich sogar „zwei Mal“ bei Doris, doch das ließ „sie“ kalt. - Die ersten Schlucke vom Gerstensaft taten ihm, Ede, gut, wir sahen es ihm förmlich an, er machte nämlich: Ahhh, nachdem er das Bierglas wieder abgesetzt hatte. Dann jedoch begann er, mit tiefer, versoffener Stimme zu erzählen; anfänglich nur Alltäglichkeiten, ohne einen nennenswerten Inhalt; Augenblicke später jedoch ging er in Detail. „Hört mal genau zu, ich habe da einen Plan,“ sagte er, und schob dabei seinen Kopf über den Tisch, so dass er uns mit seiner Nasenspitze fast berührte. „Was denn für einen Plan, du klingst so geheimnisvoll?“ Fragte ich. „Er ist noch nicht vollkommen ausgereift der Plan, aber er