Скачать книгу

fand ihn in derselben Stellung, wie sie ihn in der vorigen Nacht zurückgelassen hatte, er schien gar nicht aufgewacht zu sein – aber er lebte!

Bild19

      Schmerzen weckten Jamil. Das Mädchen war über ihn gebeugt und er fühlte, dass sie etwas auf seine Seite strich. Es roch nach Kräutern und Honig.

      »Aah … es brennt …«, krächzte er, doch er konnte den Kopf nicht heben, um zu sehen, was sie tat.

      Sein Nacken schmerzte und war vom langen Liegen ganz versteift. Im Traum hatte er wieder Lezana gesehen. Ihre langen blonden Haare hatten in Flammen gestanden, ohne zu verbrennen.

      »Entspann dich, es wird gleich besser. Ich musste etwas herausschneiden.«

      »Wie sieht … es aus?«

      Sie schüttelte den Kopf. »Jeder normale Mensch wäre daran zu Grunde gegangen, die Pfeile haben deine Rippen zerschmettert und du hast viel Blut verloren … aber die Schnitte sind nicht mehr so heiß und es nässt weniger.«

      Er nickte nur und hob unter größter Anstrengung seine Hand. »Sieh nur, meine Haut … sie leuchtet jetzt auch ohne Mondlicht ganz matt. Es ist zu spät, nicht wahr? Ich werde ein Dämon, ein Geist der Nacht … und kann es nicht aufhalten.«

      »Du hast doch selbst gesagt, dass du nicht aufgeben wirst!«

      »Ich habe viel gesagt … aber wie soll ich gegen diesen Fluch ankämpfen?«

      »So wie ich das sehe, bist du noch nicht ganz verwandelt. Also ich schätze, wenn du nicht stirbst, dann kann es dich auch nicht ganz überwältigen. Also bleib am Leben, denn solange du lebst, kannst du nicht ganz zum Dämon werden!«

      »Ich dachte, du hältst mich für tot? Meine Familie und Freunde sagen, ich bin eine Leiche und der Dämon hält meinen Leichnam nur am Leben, um sie anzulocken.«

      »Dämonen bluten nicht.« Sie zögerte, bevor sie weitersprach. »Ich glaube, du lebst tatsächlich noch. Hier, diese Kräuter werden dir helfen, du musst wieder welche essen.«

      Jamils Blick verschwamm kurz und er wollte erwidern, dass er zu schwach war, doch zu seiner Überraschung zerkaute sie die festen Blätter selbst und so nahm er an, dass sie sie ihm wieder mit Wasser verdünnt geben würde.

      Stattdessen näherte sie sich seinem Gesicht.

      Sie drückte ihre Lippen auf seinen offenen Mund und er erstarrte, doch dann schluckte er die Kräuter herunter. Sie entfernte sich von ihm und wischte sich über die Lippen.

      »So wirken sie besser, als wenn ich sie verdünne.«

      Er nickte nur rasch, dann schloss er die Augen. Neues Feuer war in ihm entbrannt, das auch nicht dadurch getrübt wurde, dass sie ihm einen strengen Blick zuwarf und ihren Mund ausspülte.

      In dieser Nacht blieb das Mädchen nicht lange und in der nächsten rieb sie wieder Salbe auf seine Beine und den Arm. Er verzog das Gesicht, als sie die Schienen für kurze Zeit löste, um ihn zu behandeln, doch die meiste Zeit lag er nur benommen da und spürte, wie das Fieber ihn in die Tiefe zog.

      Er verlor zusehends die Kontrolle.

Bild20

      In der darauffolgenden Nacht wachte er nicht mehr auf, als Asha ihn behandelte. Schmerz zuckte beinahe regelmäßig über sein ansonsten lebloses Gesicht und er murmelte nur noch unverständliches Zeug. Sie gab ihm in winzigen Schlucken etwas aus ihrem Schlauch zu trinken, hatte das Wasser mit Wein versetzt und hoffte, so seine Schmerzen zumindest etwas zu lindern.

      Eine Weile schien dies sogar zu wirken, denn er wurde ruhiger und murmelte weniger. Erst als bereits das erste Licht über dem Meer auftauchte und den Himmel in ein dunkles Blau tauchte, warf er seinen Kopf hin und her und begann, laut zu rufen.

      Sie erschauderte, als er das erste Mal wütend aufbrüllte, und sprang von ihm fort. Seine Hand ballte sich zur Faust und kaum hatte er die Finger wieder gestreckt, sprangen Funken daraus hervor und ließen das Gras schwelen. Rauch stieg auf, doch die Halme waren zu grün, um Feuer zu fangen. Seine Finger leuchteten orange wie die letzte Glut eines sterbenden Lagerfeuers.

      Asha kniete bebend vor ihm, völlig starr vor Angst und dennoch unwiderstehlich fasziniert.

      Da er heftig zu zittern und murmeln begann, erkannte sie, dass er nicht bei Bewusstsein war. Kalter Schweiß stand auf seiner Stirn und seiner Brust. Er atmete heftig und wimmerte immer wieder, ehe er plötzlich wieder laut schrie.

      Dunkler Rauch stieg von seinen Fingerspitzen auf und einem seltsamen Instinkt folgend, goss Asha hastig Wasser in die Trinkschale und tauchte seine Hand hinein. Das Wasser zischte und sie wich schnell wieder zurück, doch er beruhigte sich tatsächlich ein wenig.

      Was muss ein Mensch erlebt haben, dass ihn solche furchtbaren Albträume plagen?, dachte sie und betrachtete ihn mit einer Mischung aus Angst und Mitleid.

      Die Fieberträume hielten an und er zitterte, doch als es heller wurde, hörte er auf zu schreien und murmelte nur noch unverständliche Worte in seiner Sprache. Jedoch meinte sie, besonders häufig das Wort oder den Namen Aldo zu hören. Er spie es mit mehr Leid und Hass aus, als sie jemals zuvor in seiner Stimme gehört hatte.

      Ashanee verließ ihn im ersten Morgengrauen und rieb sich die müden Augen, ehe ein weiterer Tag kommen würde, an dem sie ununterbrochen an den geheimnisvollen Dämon denken würde, der in seinem Fieberwahn solche Qualen litt.

      Конец ознакомительного фрагмента.

      Текст предоставлен ООО «ЛитРес».

      Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.

      Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.

/9j/4AAQSkZJRgABAgAAAQABAAD/2wBDAAgGBgcGBQgHBwcJCQgKDBQNDAsLDBkSEw8UHRofHh0a HBwgJC4nICIsIxwcKDcpLDAxNDQ0Hyc5PTgyPC4zNDL/2wBDAQkJCQwLDBgNDRgyIRwhMjIyMjIy MjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjL/wAARCA2xCWADASIA AhEBAxEB/8QAHwAAAQUBAQEBAQEAAAAAAAAAAAECAwQFBgcICQoL/8QAtRAAAgEDAwIEAwUFBAQA AAF9AQIDAAQRBRIhMUEGE1FhByJxFDKBkaEII0KxwRVS0fAkM2JyggkKFhcYGRolJicoKSo0NTY3 ODk6Q0RFRkdISUpTVFVWV1hZWmNkZWZnaGlqc3R1dnd4eXqDhIWGh4iJipKTlJWWl5iZmqKjpKWm p6ipqrKztLW2t7i5usLDxMXGx8jJytLT1NXW19jZ2uHi4+Tl5ufo6erx8vP09fb3+Pn6/8QAHwEA AwEBAQEBAQEBAQAAAAAAAAECAwQFBgcICQoL/8QAtREAAgECBAQDBAcFBAQAAQJ3AAECAxEEBSEx BhJBUQdhcRMiMoEIFEKRobHBCSMzUvAVYnLRChYkNOEl8RcYGRomJygpKjU2Nzg5OkNERUZHSElK U1RVVldYWVpjZGVmZ2hpanN0dXZ3eHl6goOEhYaHiImKkpOUlZaXmJmaoqOkpaanqKmqsrO0tba3 uLm6wsPExcbHyMnK0tPU1dbX2Nna4uPk5ebn6Onq8vP09fb3+Pn6/9oADAMBAAIRAxEAPwDxN2yT zTM0HrRnAqDQcOaKaDSnOKAF/GjORSdqUUgCkNOprEdqAE28Uw04vlcUwg0AKFzQBg80nIFNJJpg TZ9KeGqFePrT84pASiU44NBkJPWo/pTutAAWNMJ7g08jim8Z5oAaeTTTTnODimE5NAAcn2pFQmnl hjFM388UwHjAOO9DtimYOc96OScmiwwUkKe9SKC3GMUijacetSHjHGKTGBiK1HIDszTzMSMelNDF uDSAr80CrHlKec0xkUZ9aq5NhUwqkmmk7uaQcjmkxzxQUGKSnDnrS7cjii4WGBcmnrlSRilUbSCe tTFlIxjmk2CRCq9zTyDjjinhVA5xTzt2ZI60rlFb5yMH86UKB70rvximBscDmmIdnsacPrTQO5oz xmgAbnrTV+9TyBs6801VJPHUUCJTnOBTNxDcjNPOVGc81IgVuTSHYjUYyT+FLvp0hHQUwIWPFACB sk0hbkCniPHemsvPHWgBUJz1pzJmmoOeetTkAjBNAEARgfanJ1p+SoIxTEyCSe9ACuTgc8UiuR0p r5zihc8gigBSSTRk0u0il+nNMQ3cehNKM5pCOadjAoAYSc0oY4owc0/HFIBvPWjJJxmndB0pvegY oGO9Jjmlx60c55pgKBmkJ7UvIFJ70gAE55p5poGTSn0oAM8Unelox7UAFGaXGaSgBaTBxRRnmgAo Gc0tLjmgAHSjFFKKADOKUUhpM0AOPSmnjvQTxSUAJzim5pxpvvQAbuaaeelOx7UEUANHSlPI6c0C jnHFADaXv0oxzRjmgLCY55HFP245oozQA

Скачать книгу