Скачать книгу

keine Rolle Ardik, wichtig ist nur, dass du es brauchen wirst. Es wird neben deinem Mut und deiner Kampfkraft deine stärkste Waffe werden, rüste dich mit Wissen“ „Du hast meine Frage nicht beantwortet“ „Nein, das habe ich nicht, aber ich glaube du willst auch nicht wissen woher ich es habe, ohnehin wäre es ohne Belang oder großen Nutzen für dich“ Irgendwo meinte Ardik dies schon einmal vernommen zu haben, machte sich aber keine Mühen weiter nachzubohren „Was sollen die Soldaten zu hören bekommen?“ „Die Wahrheit, das ist meistens am besten“ Erklärte Daria „Dann geht es also bald los?“ „Das solltest du mit Tyr besprechen, es ist eine Sache zwischen euch beiden“ „Und wann wird es los gehen?“ „Sobald wie möglich schätze ich, die Zeit des Wartens ist endgültig vorbei, die Zeit des Handelns ist gekommen“ „Da hast du wohl recht“ „Pack also bereits deine Sachen zusammen“ Sprach Daria in fast schon befehlshaberischen Ton. Ein schwerer Atemzug entrang sich Ardiks Kehle, während er auf den Flur zurück trat. Dann war es jetzt also beschlossen, angesichts der riesigen Entfernung die zwischen ihnen und Nortagard liegen musste, wurde es ihm jedoch ein wenig unwohl zumute. Wie sollte er den Kontinent schnell erreichen? Beim Packen seiner nötigsten Dinge in einen mittelgroßen Leinensack, dachte er noch einmal über Tyrs Angebot nach, dem Drachen konnte man vertrauen, gar keine Frage, doch wusste er auch selbst was er tat? Konnte man die Worte eines Drachen überhaupt anzweifeln, Ardik meinte einst gelesen zu haben, dass diese gar nicht, unter überhaupt keinen Umständen lügen würden, was er als sehr ehrenvolle Tugend empfand. In vielerlei Hinsicht waren die Drachen den Menschen in Pflichtbewusstsein und Ehre weit voraus „Wie es aussieht hast du dich entschieden Asteri“ Ardik zuckte bei den Worten des Drachen in seinem Kopf zusammen und hätte fast seine Armschienen fallen gelassen „Ja, Daria musste mich jedoch vorher überzeugen, von alleine würde ich es wahrscheinlich nicht tun“ „Wir alle müssen einst Entscheidungen treffen, die uns nicht belieben“ „Ihr habt recht, doch ich muss trotzdem zugeben, dass es mir nicht besonders gefällt was hier geschieht“ Ardik konnte spüren wie Tyr im Geist ruhiger wurde, bis er schließlich selbst, ohne es zu merken seine Gelassenheit übernahm „Damals im Drakongvärsta, oder Drachenkrieg, wie immer ihr es nennen wollt, standen sich Brüder gegenüber, Freunde und Verwandte, doch alle wussten, sie mussten kämpfen, egal wie eng die Bande waren. Ihr müsst nun eine genauso schwere Verantwortung auf eure Schultern laden, denn nichts kann wichtiger sein als Mutran aufzuhalten, ihr werdet zurückkehren, aber erst wenn ihr wirklich bereit seid“ Sprach der Drache mit beruhigender Stimme. Alles was Tyr sagte schien Ardik zu beruhigen „Ihr müsst euer Wissen unbedingt mit mir teilen!“ stieß er heraus „Ich werde tun was ich kann, wir werden genug Zeit haben“ „Wie lange wird die Reise dauern, es ist eine ziemliche Strecke, welche wir bewältigen müssen“ „Niemand genau weiß wo Nortagard liegt, doch wir werden es finden, da bin ich mir sicher“ „Und das Nordmeer? Was ist damit, wir haben keine Schiffe um es zu überqueren, nun, jedenfalls ich nicht“ „Ihr werdet kein Schiff brauchen“ Ardik wusste genau was damit gemeint war, doch zu Sicherheit frug er noch ein weiteres Mal „Ihr meint damit doch nicht...“ „Doch, das meine ich“ Er erschrak bei dem Gedanken. Wie hoch würden sie fliegen, und wie lange? Die Antwort kam ihm wie selbst in den Sinn, auf dem Rücken eines Drachen, das konnte ja etwas werden. Dies scheute er nicht Tyr mitzuteilen, doch dieser sagte nur „Keine Sorge Arnro, ihr werdet nicht herunterfallen“ Ardik wollte den Worten des Drachen gerne Glauben schenken, doch selbst wusste er nicht recht ob Týr selbst wusste was er tat, oder was er tun wollte. Es würde sicherlich nicht leicht werden sich Stunden oder vielleicht sogar Tage auf seinem Rücken zu halten. Allein schon Ardiks enorme Höhenangst bereitete ihm nun schon Kopfzerbrechen „Es wird alles gut“ versuchte er sich einzureden, während er die letzten Sachen und Gepäckstücke für die lange Reise in eine lederbraune, mit Goldknöpfen verzierte Tasche am Mittag hineinstopfte. Nichts war schmerzvoller als ein Abschied, das wusste er jetzt, und nun wo er so kurz bevorstand fürchtete er ihn mehr denn je. Die Gänge waren wie ausgestorben, als er wieder auf den Flur hinaustrat, möglicherweise waren die Soldaten zu Übungen in den unteren Teil der Stadt aufgebrochen oder hatten sich im Speisesaal versammelt, nein, es war etwas anderes. Aus dem Saal und von unten Heer drangen keinerlei Geräusche an seine Ohren. Ardik schnallte die Tasche fester und zog einen Lederriemen durch den kleinen Metallring an Lurnars Scheide um sich das Schwert über den Rücken hängen zu können. Die Tasche schwang er sich nun über die Schulter, wobei er versuchte sie nicht gegen eine Seite seines Kopfes zu bekommen. Einige Soldaten rannten hektisch hin und her, als suchten sie etwas, doch Ardik verstand schnell, das sie alle dasselbe Ziel haben mussten, den Balkon der Festung, auf welchen er gerade zuschritt. Jeder von ihnen schien in Eile, selbst der einfachste Rekrut huschte an ihm vorbei wie ein von einem Fuchs aufgeschreckter Hase. Es war ganz offensichtlich, dass sie ihn alle verabschieden wollten, jeder von ihnen. Ardik holte noch ein paar Male tief Luft, bevor er das Tor öffnete, und den Blick auf eine große Menschenmenge, welche sich in einem sichelförmigen Kreis auf dem Balkon versammelt hatte. An ihrer Spitze standen, Daria, Raikan und Dwemblin. Sie alle trugen einen merkwürdigen Gesichtsausdruck auf ihren Mienen, Dwemblin stützte sich mit beiden Händen auf seine Axt und schien darauf zu warten das irgendetwas geschah. Raikan hielt die Arme vor der Brust verschränkt, während er seinen ernsten Blick beibehielt. Und Daria...sie tat nichts dergleichen, sie starrte nur gen Boden...

      Kapitel 4 – In den Lüften Tarnas

      Týrs Flügelschläge wirbelten alles durcheinander, als der mächtige Drache sich plötzlich mit einem gewaltigen Schwung in die Mitte des Balkons schwang. Seine Schuppen glänzten im gelblichen Sonnenlicht und warfen kleine, silbrige Funken. Er senkte den Kopf, schnaubte ein paar Mal und sprach dann „Wie ich sehe ist es soweit, was meint ihr Vaargast? Seid ihr bereit?“ „Ich war noch nie wirklich bereit für irgendetwas, aber in letzter Zeit müsste ich mich schon daran gewöhnt haben“ gab Ardik zurück „Dann verabschiedet euch, ihr werdet lange fort sein, vergesst das nicht“ Ardik schritt zu Daria, Raikan und Dwemblin herüber, welche nun allesamt, fast synchron zu ihm hinüber schauten, Dwemblin begann als erster zu sprechen, während er die Hände von Axt nahm „Ja dann, viel Glück würde ich sagen, du...du wirst es schon schaffen, da bin ich mir sicher“ „Ja, von mir auch, es ist wohl besser so, wenn du diese Reise allein antrittst, wir würden dir nur im Weg stehen“ schloss sich Raikan leise an. Nun meldete sich Daria zu Wort, ihr Worte klangen dieses Mal nicht so hart wie in den vergangenen Monaten „Es ist Zeit, dass du den Weg beschreitest, der für dich vorgesehen ist, Nortagard, niemand weiß genaues darüber, es soll Arkasnien im Klima ähneln, aber, nun, Týr wird dir bestimmt genug erklären können...Hast du noch irgendwelche letzten Befehle an die Männer des Silbernen Raben, bevor du uns verlässt?“ Ardik nickte „Das habe ich, sag ihnen sie sollen stets standhalten, es wird wichtig sein, dass wir unser Heer verstärken und weiter Richtung Ajunga Ir marschieren, dort wird der Sieg uns mit Freude erwarten. Vi osuartha u werga se, urn lior min søgro” „Ich mir auch Ardik, mach es gut, König Arkasniens und edelster unserer Krieger“ antwortete Daria mit einer leichten Verbeugung. So hatte sie ihn noch nie genannt, Ardik kümmerte sich aber auch nicht weiter darum, sondern ging nun auf Týr zu, welcher den Rumpf gesenkt hielt „Meint ihr wirklich ich kann“ „Ja ihr könnt“ Ardik versuchte sich an einer Halszacke des Drachen auf seinen Rücken zu schwingen, doch stets wenn er es fast geschafft hatte rutschte er zurück auf den Boden, es brauchte fünf Versuche, bis er es schließlich schaffte sich richtig zu platzieren. Es war ein merkwürdiges Gefühl auf dem Rücken eines Drachen zu sitzen, die Schuppen fühlten sich hart wie Eisen an Beinen an, und er war sich nicht sicher, ob er sich im Falle eines Fluges immer noch halten könnte. Ardik konnte die Massen an Luft, welche Týr ins sich hineinsog spüren, seine kräftigen Muskeln hoben sich auf und ab, wie die Blätter einer mächtigen Eiche. Eine solche Macht steckte in diesem Wesen, wie sie Ardik noch nie gespürt hatte, so viel Kraft, eine unbändige Stärke. Erwartungsvoll schauten die fast 100 Mann zu ihm hinauf, was er tun würde, was Týr tun würde. Hochachtung lag in ihren Gesichtern, ein Ausdruck tiefer Bewunderung für Ardik „Es ist Zeit Vaargast, wir haben lange genug gewartet. Seid ihr bereit? Die Lüfte erwarten uns“ Ardiks Gliedmaßen zitterten, sein Bauch zog sich krampfhaft zusammen, während er zurückgab „Ja, es kann los gehen, seid aber vorsichtig, ich habe kein Interesse daran herunter zu fallen“ „Euer Vertrauen in mich ist schier atemberaubend“ Zum ersten Mal konnte man ein leises Lachen

Скачать книгу