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möglichst authentisch zu vermitteln. Er erkannte zu Beginn seiner Arbeit, dass die Transkription, die ihm als Vorlage dienen sollte, über weite Strecken nicht Lienhards Originaltext entsprach. Sein grosses Verdienst ist, dass er sich daraufhin entschloss, die ganze Transkription neu zu bearbeiten. Obwohl seine Deutschkenntnisse begrenzt waren, machte er sich mit der deutschen Schreibschrift vertraut und zog zur Übersetzung eine zweisprachige Mitarbeiterin bei.

      Zwei Anmerkungen sollen hier kurz erwähnt werden. Der Name von Lienhards Aargauer Reisekamerad Heinrich Thomann wurde zwar brieflich kommuniziert, dessen Schreibweise in der Anmerkung aber versehentlich als «Thomman» angegeben.15 Die zweite Anmerkung betrifft ein Leseversehen. Lienhard schreibt: «Warte, Kerl, dich werde ich in das Staatskosthaus nach Alton schicken!» Die Übersetzung lautet: «Just you wait fellow, I’ll send you to the government courthouse at Alton!» Lienhard meinte mit «Staatskosthaus» natürlich Gefängnis (penitentiary), was irrtümlich mit «government courthouse» (staatliches Gerichtsgebäude) übersetzt wird. In einer Anmerkung erklärt Abbott dazu: «The Madison County Courthouse was in Edwardsville; Alton was the site of the State Penitentiary.» Lienhard wusste dies offensichtlich und formulierte es dementsprechend korrekt.16

      Abbott ist mit «New Worlds to Seek» ein schönes Buch zu verdanken, das Lienhard und seinen Text auf überzeugende Art präsentiert. Es biete, schreibt Lienhards Urenkel John Henry im Vorwort, auch späteren Generationen seiner Familie die willkommene Möglichkeit, nicht nur über die frühe Zeit am Mississippi mehr zu erfahren, sondern auch über die von Fernweh geprägten Jugendjahre seines Urgrossvaters, der in Amerika ein freies, selbstbestimmtes Leben suchte und vom Zufall begünstigt auf unerwartete Weise fand.

      10 Wilbur, Pioneer at Sutter’s Fort, 116–117; Manuskript 127/3–128/1.

      11 Wilbur, Marguerite Eyer. John Sutter, Rascal and Adventurer (A New Romantic Biography). New York: Liveright Publishing Corp., 1949.

      12 John A. Hawgood, John Augustus Sutter. A Reappraisal, in: Arizona and the West, IV, 4 (Winter 1962), 345, Anm. 2.

      13Vom tragischen Schicksal der Donner-Gesellschaft wird weiter unten im Text ausführlicher die Rede sein (siehe Seite 250ff.).

      14 Henry H. Clifford, Buchbesprechung, in: California Historical Society Quarterly, XLI (September 1962), 259f.

      15 Abbott, New Worlds to Seek, 232, Anm. 24.

      16 Manuskript 31/3/22; New Worlds to Seek, 139 und 236, Anm. 40.

      Heinrich Lienhards Biografie 1822–1846

      Kindheit und Jugend auf dem Ussbühl 1822–1843

      Lienhards Geburtshaus steht in malerischer Lage hoch über dem Talgrund, nur ein paar Schritte von der Kantonsgrenze entfernt, die den Ussbühl in eine schwyzerische und eine glarnerische Hälfte trennt. Es ist noch heute in Familienbesitz und bietet seinen Bewohnern einen einzigartigen Blick von der March im Westen, über das weite Riedland der Linthebene im Norden bis zu den Vorläufern der Glarner Alpen im Osten. Hinter dem Haus ragt der bewaldete Nordhang des Hirzli in die Höhe, über den ein steiler Fussweg zum ehemaligen Bergland der Familie hinaufführt, wo Heinrich oft Vieh hütete und Holz sammelte. Auf alten Karten ist dort noch die Bezeichnung «Lienhard-Berg» (heute Hämmerliberg) zu finden, dem früheren Brauch entsprechend, eine Alpweide nach ihrem Besitzer zu nennen.

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