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erfuhr.2 Er starb 1665.

      Der hl. Josef und die Mystik

      Surin erlaubt es uns, die Entwicklung der Mystik im Jesuitenorden nachzuzeichnen. Wir konzentrieren uns auf ein Element, nämlich die rätselhafte „neue“ Verehrung des hl. Josef. Diese ist in einem berühmten, weit verbreiteten und häufig kopierten Brief erkennbar, den Surin an seine Mitbrüder von La Fleche (Department Sarthe) schrieb. Der Brief ist auf das Jahr 1630 datiert; Surin hatte gerade sein Tertiat vollendet und stand am Ende seiner Formation. Er wurde angehalten, nach Bordeaux zu gehen, um eine neue Aufgabe zu übernehmen. In Bordeaux angekommen, schrieb er einen Brief an seine frühere Gemeinschaft in La Fleche, vor allem an zwei befreundete Mitbrüder, Jean Bagot und Achille Dony d’Attichi. Der Brief beinhaltet eine detaillierte Beschreibung einer Begegnung, welche er auf dem Weg nach Bordeaux hatte. Dort traf er einen jungen Mann, Sohn eines Bäckers aus Le Havre, welcher gerade achtzehn Jahre alt war. Dieser war auf dem Weg nach Paris, um als Laienbruder einer religiösen Gemeinschaft beizutreten. Obwohl ungebildet, schien er in die tiefsten Geheimnisse Gottes eingeweiht, genoss eine tiefe und intime Beziehung zu Gott und hatte außergewöhnliche Einsichten in das mystische Leben. Surins Brief beschreibt die Gespräche, die er mit dem jungen Mystiker führte:

      Die „neue, unübliche Art“ der Josefs-Verehrung

      Die Relevanz all dieser Bezüge zum hl. Josef wird nur klar, wenn man sie in den historischen Kontext einfügt. 1629 – ein Jahr, bevor Surin den Brief nach La Flèche schrieb – hatte der Generalobere Muzio Vitelleschi (1563–1645) den jungen Jesuiten verboten, den hl. Josef auf die „neue, unübliche Art“ zu verehren. Dies mag auf den ersten Blick als eine eher merkwürdige Verordnung erscheinen. Es ist klar erkennbar, dass Surin ihr nicht folgt. Was konnte solch eine Entscheidung motiviert haben?

      Um Muzio Vitelleschis Brief von 1629 zu verstehen, müssen wir zu einer früheren Quelle zurückgehen, nämlich zu Teresa von Ávila (1515–1582). Sie pflegte eine besondere Sympathie für den hl. Josef. Sie wusste sich im Alter von 26 Jahren aufgrund der Fürsprache des Heiligen von einer schweren Krankheit geheilt. Das war der Grund ihrer Josefs-Verehrung. Entscheidender für unser Thema ist jedoch ein Hinweis Teresas in ihrer Autobiographie. Für den Fall, dass man niemanden hat, der einem den Weg ins Gebet zeigt, schlägt Teresa vor, man möge sich einen Heiligen als spirituellen Führer wählen: „Dabei nahm ich mir den glorreichen heiligen Josef zu meinem Anwalt und Herrn und empfahl mich ihm sehr. (…) Mir fällt nichts ein, worum ich ihn bislang gebeten und was er mir zu gewähren unterlassen hätte. Es ist zum Staunen, welch große Gnaden mir Gott durch diesen glückseligen Heiligen geschenkt und wie er mich aus Gefahren für Leib und Seele errettet hat. (…) Nur bitte ich den, der mir nicht glauben sollte, es Gottes wegen auszuprobieren, dann wird er selbst erfahren, wie viel Gutes es bringt, sich diesem glorreichen Patriarchen zu empfehlen und ihn zu verehren. Besonders Menschen des inneren Betens sollten ihm immer zugetan sein. (…) Wer keinen Lehrmeister finden sollte, der ihn im Gebet unterweist, möge doch diesen glorreichen Heiligen als Lehrmeister nehmen, und er wird sich auf dem Weg nicht verirren.“ (Vida VI, 6.8)

      Dies war für Teresa klarerweise keine zweitrangige Sache. Welch große Bedeutung sie der kontemplativ-mystischen Verehrung des hl. Josef beimaß, zeigt sich an der Tatsache, dass sie die erste Gründung des reformierten Karmel in Ávila unter den Schutz dieses Heiligen stellte. Elf anderer ihrer Gründungen haben denselben Heiligen als Patron. Schließlich wurde der hl. Josef zum Patron der gesamten karmelitischen Reform in Spanien; dies gilt auch für die Karmel-Reform in Frankreich. Teresa hatte eine explizite Verbindung zwischen dem hl. Josef und den kontemplativ-mystischen Aspekten ihres Gebetslebens kreiert. Josef wurde zum Patron einer Wiederentdeckung der kontemplativ-mystischen Dimension. Mit seinem Interesse für den hl. Josef schließt Surin an diese Sichtweise an – keineswegs zur Begeisterung seiner Vorgesetzten.

      Generationenkonflikt: zu viel oder zu wenig Gebet?

      Der zweite Aspekt ist gegenteilig. Viele

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