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zu beraten? Traue ich mir zu, einen Elternabend zu diesem Thema anzubieten? Was benötige ich hierfür? (Karte 19)

      Film „Kinder und der Tod“

      Die DVD „Kinder und der Tod. Traurig sein ist dazu da, um wieder fröhlich zu werden“ bietet einen empfehlenswerten Einstieg in das Thema (AV1 Pädagogik-Filme, Kaufungen, www.av1-shop.de). Der „Pädagogik-Walk“ mit Margit Franz und Kurt Gerwig über den Darmstädter Waldfriedhof gibt vielfältige Informationen, wie Kinder trauern und was sie brauchen, um gut trauern zu können. Im Anschluss an den Film können Gesprächsgruppen gebildet werden, die sich über den Film austauschen. Impulsfragen können sein:

       Was war für mich interessant und neu?

       Was war für mich schwer und beängstigend?

       Wo stimme ich zu und wo bin ich anderer Meinung?

       Welchen Impuls nehme ich für mich mit?

       Welche neuen Fragen haben sich für mich ergeben?

      Ins Gespräch führen auch die folgenden Impulsfragen:

       Welches Vorbild für Trauern und den Umgang mit Abschieden, Verlusten und Krisen bin ich für Kinder? Was können Kinder von und mit mir lernen? Und was kann ich von Kindern lernen? (Karte 20)

      Bilderbuch-Lesung

      Jede Kita-Bücherei oder Schulbibliothek sollte eine gute Auswahl an Büchern haben, die Themen wie Abschied, Verlust, Sterben, Tod, Trauer thematisieren (siehe Bilder- und Kinderbücher, Seite 123). Nicht nur für Kinder, auch für Erwachsene sind Bilderbücher wertvoll, um neue Impulse zu bekommen und sich auszutauschen. Wählen Sie ein Bilderbuch aus und lesen Sie es vor. Bitten Sie die teilnehmenden Personen, über das Buch miteinander ins Gespräch zu kommen. Impulsfragen können sein:

       Was hat mich an der Geschichte besonders berührt?

       Welche Gefühle und Gedanken sind in mir aufgetaucht?

       Wie interpretiere ich die Geschichte?

       Könnte ich mir vorstellen, dieses Buch einem Kind vorzulesen?

      Zudem eignen sich folgende Impulsfragen als Gesprächseinstieg:

       Welches Bilderbuch über den Tod gehört zu meinen Lieblingsbilderbüchern – warum? Wann habe ich einem Kind oder einer Kindergruppe zuletzt ein Buch über den Tod vorgelesen? Was hält mich zurück, Kindern ausgewählte Bücher über dieses bedeutsame Thema zu Verfügung zu stellen? (Karte 21)

      Professionelle Erfahrungen: Wir als Team und Kollegium

      Ist-Analyse: Was haben wir bereits erarbeitet?

      Abschied, Verlust, Sterben, Tod, Trauer – welche Anlaufstelle, Ansprech- und Netzwerkpartner kennen wir? Welche Adressen, Flyer, Materialien, Informationsbroschüren, Fachbücher, Fachzeitschriften, Kinderliteratur, Medien, Spiele … haben wir zu diesen Themen? Wo sehen wir Lücken und Handlungsbedarf? – Machen Sie mit Ihren Kolleginnen und Kollegen einen Check-up und gestalten Sie einen Informationstisch.

      Hierfür eignen sich die folgenden Impulsfragen:

       Was ist in unserer Konzeption und Schulordnung über den Umgang mit Abschieden, Verlusten, Sterben und Tod zu lesen? Was erfahren Eltern über den Umgang mit einem Todesfall im Nahbereich der Einrichtung und Schule? Welche Aussagen zur Sicherung des Kindeswohls trifft dazu unser Kinderschutzkonzept? (Karte 22)

       Welche Spielmaterialien und Bücher haben wir zum Thema Abschied, Verlust, Sterben und Tod? Wissen wir, welche Vorstellungen Kinder vom Tod haben und was trauernde Kinder brauchen? Was bieten wir Kindern an, damit sie sich spielend, lesend und im Rahmen des Unterrichts mit Themen wie Abschied, Verlust, Sterben und Tod beschäftigen und auseinandersetzen können? (Karte 32)

      Einen Notfallkoffer packen

      Der Vater eines Kindes ist tödlich verunglückt. Die Großeltern eines Kindes haben sich suizidiert. Ein Geschwisterkind oder ein Kind ist gestorben. Eine Kollegin oder ein Kollege wurde bei einem Verkehrsunfall tödlich verletzt.

      Stellen Sie sich vor, Sie haben einen Notfallkoffer, den Sie in Krisenfällen zur Hand nehmen: Was finden Sie in diesem Koffer vor? Für diese Übung legen Sie bitte einen leeren Koffer auf den Tisch. Für den Austausch eignen sich folgende Impulsfragen:

       Unser Krisen-Notfallkoffer – wie sieht er aus und was ist darin zu finden? Haben wir im Team und Kollegium einen Notfallplan erarbeitet, der uns nach Bekanntwerden eines Todesfalls in der Akutsituation hilfreich ist? Wie vertraut sind wir mit den Sofortmaßnahmen bei einem Todes- und Trauerfall in unserer Einrichtung und Schule? (Karte 23)

       Wie und in welcher Weise informieren wir Kinder und Eltern über einen Todesfall, der sich ereignet hat? Wie wird der nächste Tag in der Einrichtung und Schule gestaltet? Wo findet das traurige Geschehnis angemessen Raum und Zeit? (Karte 24)

       Wie gehen wir im Team und im Kollegium mit unserer Betroffenheit um? Wie gehen wir mit den Verlust- und Trauerreaktionen von Kindern und Eltern um? In welcher Weise begleiten wir Kinder? Was bieten wir Eltern an? (Karte 25)

      In einem weiteren Schritt überlegen Sie, wie Sie zu den Inhalten Ihres Notfallkoffers gelangen:

       Was brauchen wir?

       Wen können wir fragen und in unser Team und Kollegium einladen?

       Wer kümmert sich um was?

       Wie ist unser Zeitmanagement zur Vervollständigung unseres Notfallkoffers?

      Bild vom Kind

      Kinder sind kompetent und haben die natürliche Kompetenz zur Trauer, die es zu stärken gilt. Je intensiver ein Kind trauern kann und darf, in seiner Trauer begleitet und unterstützt wird, umso besser kann es einen Verlust verarbeiten. Das wesentliche Entwicklungspotenzial steckt im Kind selbst, denn es ist Akteur seiner Entwicklung. Kinder gestalten ihre Entwicklung von Anfang an aktiv mit, somit auch ihren Trauerprozess. Kinder können ihre Bedürfnisse über Gestik, Mimik, Körpersprache und ihr Verhalten ausdrücken. Größere Kinder bringen ihre Bedürfnisse sprachlich zum Ausdruck. Jedes Kind hat sein eigenes Entwicklungstempo und ist eine einzigartige Persönlichkeit, folglich auch eine individuelle Trauerpersönlichkeit. Das Kind bestimmt Maß und Tempo und seinen Weg der Trauer.

      Welche Grundaussagen zum Bild vom Kind finden sich in den länderspezifischen Bildungs-, Erziehungs- und Rahmenplänen? Nehmen Sie sich Zeit, um in dem Plan (Orientierungsrahmen) ihres Bundeslandes nachzulesen. Fragen, die zu Gesprächen einladen, können sein:

       Kinder sind Akteure ihrer Entwicklung und kompetent, auch in ihrer Trauer – was bedeutet dies für den Erwachsenen?

       Kinder teilen sich auf vielfältige Weise mit ihren Trauergefühlen mit – was heißt das für den Erwachsenen?

       Kinder sind Trauerpersönlichkeiten – was müssen Erwachsene beachten?

       Welche Vorstellungen haben Kinder vom Tod? Wie trauern und was brauchen trauernde Kinder?

      Weitere Impulsfragen können zudem sein:

       Wie gehen wir mit den Ängsten und Fragen der Kinder um? Wie sprechen wir mit Kindern über den Tod und die Trauer? In welcher Weise beteiligen wir Kinder? Wie begleiten wir ein trauerndes Kind in unserer Einrichtung und Schule? Welche Vorbilder für Kinder sind wir im Team und Kollegium für den Umgang mit Krisen, Abschieden und Trauer? (Karte 33)

      Die Rechte von trauernden Kindern

      Trauernde Kinder haben das Recht …

      … informiert und beteiligt zu werden.

      … auf Vertrauen

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