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Räucherzwerge für deinen Herzenswunsch

       Räucherstäbchen – Tempeltore und Zeitmesser

       Kräuterbüschel – Tradition und Natur pur

       Räucherstövchen – den Geist der Pflanze befreien

       Richtig räuchern auf der Kohle

       Richtig und achtsam räuchern

       Richtig räuchern für den Menschen – für dich!

       Richtig räuchern in Räumen

       Richtig räuchern für Tiere

       Rituale für mehr Harmonie

       Feste und heilige Zeiten

       Der richtige Zeitpunkt

       Dein heilender und heiliger Raum

       Der Ablauf eines Rituals

       Pflanzen als Wegbegleiter der Seele

       Eine Schatzkiste voll mit Räucherpflanzen

       Was dir der Pflanzensteckbrief verrät

       Heimische Pflanzen aus Wald, Wiese und Garten

       Die Kraft der Bäume

       Aromatisches aus dem Küchenschrank

       Harze aus aller Welt

       In voller Blüte

       Die wichtigsten Fragen auf einen Blick

       Anhang

       Literaturverzeichnis

       Interessante Internetseiten und Bezugsquellen

       Register der Pflanzen und Harze

       Es riecht nach Leben

      Die Sonne blinzelt ins Zimmer und kitzelt mein inneres Kind an der Nase. Schnell angezogen, und schon renne ich barfuß aus dem Haus. Auf dem schmalen Pfad zwischen den Bäumen atme ich den würzigen Duft des Waldbodens tief ein. Jeder Schritt ist ein Luftsprung, und mit einem Satz über die Böschung lande ich im weichen Sand und im frischen Atem des Flusses. Es riecht nach Leben!

      Wiese und Wald, Fluss und Berge waren mein Kindergarten. Auf den Feldern, Bauernhöfen und in den Obstgärten meines Heimatdorfes Strettweg und im Küchengarten meiner Mutter lernte ich, dass unser Leben ein Säen und Ernten ist. Ganz einfach im Dabeisein und Mithelfen. Der Geruch des Stalls war mir ebenso Heimat wie der Duft frisch gepflückter Äpfel oder des Heus, das in der Sonne trocknete. Mit meinem Vater durchstreifte ich die Wälder und lernte die wichtigsten Pflanzen und ihre nützlichen Eigenschaften kennen. Nie kamen wir mit leeren Händen heim. Wir verarbeiteten unsere Schätze zu köstlichen Gerichten: Löwenzahn- und Bachkresse für den Salat, Himbeeren und Heidelbeeren wurden eingekocht, Haselnüsse und Pilze für den Winter getrocknet. Die selbst gebundenen Kräutersträuße zu Ostern und zu Johanni, das Schnitzen des Weiden-Maipfeiferls oder das Ausräuchern zu Weihnachten ließen mein Jahr im Rhythmus der Natur dahinfließen. Im Feiern der Jahresfeste lehrte mein Vater mich die Verbindung zwischen den Pflanzen, dem uralten Brauchtum unserer Vorfahren und den Traditionen christlicher Feste. Alltäglich war für uns sechs Kinder auch die Behandlung kleiner Wehwehchen mit Heilmitteln der Natur: Arnikaschnaps und Ringelblumensalbe für die aufgeschlagenen Knie, süßer Huflattichhonig bei Halsschmerzen und Lindenblütentee, um das Fieber rauszuschwitzen. Nicht zu vergessen, der Wiesenblumenstrauß, der bunt blühend um Vergebung für kleine Vergehen bat oder einfach sagte: Danke, Mutti, ich liebe dich!

      Beim Älterwerden trat diese Naturverbundenheit vorerst in den Hintergrund. Ich befand mich auf der Suche danach, wer ich war und wo ich hingehörte – bis ich Ende zwanzig an einem Tiefpunkt angekommen war: geschieden, beruflich unzufrieden und x-mal umgezogen. Bei einem Trommel- und Selbsterfahrungsseminar wurde auch geräuchert, und da gab es dieses Räucherwerk namens »Schutzengel«. Es war die Wiederbegegnung mit einem alten Freund – einem Duft meiner Kindheit und dem Gefühl, »zu Hause zu sein«! Ich lernte kurz darauf den Hersteller dieser Kostbarkeit kennen, Egon Pobuda, und ich verbrachte die nächsten Jahre damit, das Räucherhandwerk von der Pike auf zu erlernen.

      Ich begann, mich selbst darin völlig neu zu entdecken. Das Räuchern ist nun seit 1998 mein Beruf und meine Berufung. Ich staune täglich, wie es die Menschen und ihre Lebensräume bis ins tiefste Innere berührt. Beim Erforschen des Räucherns in den alten Ritualen, beim Erkunden der Pflanzenwelt, durch die professionelle Räucherarbeit im Team mit meinen Kollegen Egon und Regina, beim Austausch mit anderen Berufszweigen – mit Medizinern oder Therapeuten – und beim Räuchern für Menschen, Tiere und Räume zeigten sich unterschiedliche Methoden. Jede dieser Räuchertechniken hat ihre Berechtigung – es gilt, nicht zu werten oder zu urteilen, sondern das Individuelle an jeder Methode zu würdigen und das Gemeinsame, das Verbindende darin zu finden.

      Dieses Buch entstand, damit du den passenden Weg für dich entdecken kannst. Dem Herzen folgend – und immer der Nase nach!

      Seele ist ewig, sie ist pure Liebe, ein Funken göttlicher Kraft. DU BIST SEELE! Um auf dieser Welt leben und lernen zu können, braucht die Seele unterschiedlich schwingende »Hüllen«, wie den Körper, Gefühle und den Verstand. Jeder Ort, jeder Raum schwingt ebenfalls auf unterschiedlichen Ebenen und wirkt so auf uns ein. Räuchern für die Seele bedeutet, Energien in diesen Hüllen und Ebenen zu lösen, zu harmonisieren, sie wieder neu aufzubauen. So kann das Räuchern Nahrung für die Seele sein!

       ACHTSAMKEITSHINWEIS

      Ich habe dieses Buch nach bestem Wissen und Gewissen aufbauend auf meinen langjährigen Erfahrungen geschrieben. Dennoch darf das Räuchern, nach heutiger Definition, nicht als Heilweise bezeichnet werden. Es ersetzt keinesfalls eine medizinische Behandlung durch kompetente Ärzte oder professionelle Therapeuten, weder für Menschen noch für Tiere! Räuchern kann duftend zum Wohlbefinden beitragen und die mit der Heilung verbundenen seelischen Prozesse von innen heraus begleiten.

       Die Geschichte des Räucherns

      Nehmen wir gemeinsam die Duftspur des Räucherns auf: von den Ursprüngen an den Feuerstellen der Frühzeit bis hinein in unsere Wohn- und Arbeitsräume. Am Anfang war das Feuer – und gleich darauf folgte auch sein Duft. Das Räuchern begleitet die Geschichte der Menschheit von Anbeginn. Es ist überall auf der Welt beheimatet und – wie eine kostbare, duftende Schatzkiste – gefüllt mit dem Wissen der Völker über ihre Pflanzen und deren Wirk- und Heilkräfte, ihre Geschichte und Traditionen, ihre Spiritualität und ihre Auffassung vom Sinn des Lebens. Die tiefsten Geheimnisse eines Volkes wurden am Feuer überliefert, lange noch, bevor es schriftliche Aufzeichnungen gab: lebendig, in bildreichen Geschichten, alle Sinne berührend, bis jedem vor Staunen der Mund offen stand. Das war Lernen durch Erleben.

      Für Jahrmillionen waren alle Lebewesen einzig dem Rhythmus von Tag und Nacht unterworfen, von Hitze und Kälte, den Jahreszeiten. Vor etwa 1,5 bis 1 Millionen Jahren begann der Homo erectus, natürlich entstandenes Feuer für sein Überleben zu nutzen. Aber erst vor etwa 400.000 Jahren lernten die

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