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      „Geht es um Tanja?“ wollte er wissen.

      „Gestatten Sie, mein Name ist Hauptkommissar Büchner. Stefan Büchner. Ich leite die Ermittlungen. Mich interessiert alles, was Sie beobachtet haben.“

      "Das ist schnell gesagt. Tanja hat laut im Keller rumgestöhnt. Das hat uns interessiert. Deshalb liefen wir runter, um ja nichts zu verpassen wenn sie kommt.“ Anführungszeichen

      „Ich weiß, ich weiß und sie kommt laut. "

      "Ja, richtig, sie kommt laut. Woher wissen Sie das? Ach, Sie haben wohl mit meiner Frau gesprochen.“ Patrick drückte seine Frau Josefine zärtlich an seine Brust.

      „Ich lief durch das große Gewölbe im Keller. Tanja saß in der Mitte des hintersten Raumes auf ihrem Lieblingsspielzeuge, dem Dildo-Sattel. Sie ritt, wie jedes Mal, wenn sie den Club besuchte. Sie brauchte es immer hart und lange. Und wenn sie kam, dann aber richtig. Der Elektromotor im Sattel brummte auch dieses Mal ziemlich laut. Ich sah noch, wie Sie den Regler auf volle Kraft drehte. In dem Augenblick passiert es auch schon. Entweder kam sie tatsächlich oder der elektrische Schlag hat es ausgelöst. Auf jeden Fall hat sie einen riesigen Strahl abgesondert und im Stöhnen laut aufgeschrien. Dann verkrampfte sich ihr Körper. Der Krampf wurde immer übler. Der Körper überdehnte sich. Und da merkte ich, dass mit ihr irgendetwas nicht stimmt. Als dann auch noch Rauch aus ihrer Mitte aufstieg dachte ich, oh Gott, die hat der Schlag getroffen. Kurt, der als Erster den Raum betreten hatte, wurde von der Kraft des Stromes in die Ecke geschleudert, als er Tanja berührte. Ich bin sofort losgerannt und habe nach dem Stecker geschaut. Üblicherweise ist das Kabel mit einer der Steckdosen an der Wand verbunden. War auch heute so. Ich bin als hin und hab den Stecker mit dem Fuß aus der Wand getreten, weil ich nicht wusste, ob der nicht auch unter Strom steht. Ich dachte mir, wenn ich schnell mit dem Fuß dagegen trete reicht die Bewegungsenergie, so dass ich nicht an den Leitungen kleben bleibe. Hab mir natürlich den Fuß verletzt.“ Dabei deutete er auf seinen Zeh, der in der Zwischenzeit blau unterlaufen und dick angeschwollen war.

      „Haben sie vorher oder nachher jemanden beobachtet, der sich in den Kellerräumen aufgehalten hat oder in der Nähe des Elektrokastens?“

      „Keine Ahnung, ich hab darauf heute Abend wahrlich nicht geachtet."

      Irgendwo klingelte es. Kurz darauf steckte einer der Polizisten den Kopf durch die Tür.

      „Die KTU ist da.“

      „Sie sollen sofort beginnen. Alles gründlich untersuchen. Und vor allem die Spuren an der Elektrik und an dem Sattel aufnehmen.“

      Büchner wandte sich wieder Patrick zu. „Was haben sie gemacht, als der Stecker aus der Wand getreten war?“

      „Ich sah, dass Kurt sich wieder aufrichtete. Also konnte es ihm nicht so schlecht gehen. Deshalb bin ich sofort zu Tanja hin und hab sie untersucht. Aber da war nichts mehr zu machen. Ich hab's mit Beatmung probiert und mit Herzmassage. Aber keine Reaktion. Irgendwie habe ich rumgebrüllt, man soll endlich den Notarzt holen. Kurt ist sofort nach oben gelaufen." Dabei deutete Patrick auf denselben Mann, auf den bereits Josie gedeutet hatte. „Ich glaube er hat den Notarzt geholt.“ Der Mann benötigte eine längere Pause. „Tanja war glühend heiß. Ihr Unterleib kochte. Den Geruch nach verbranntem Fleisch werde ich nie wieder vergessen.“ Patrick schüttelte sich. Büchner erkannte, dass der Mann an seiner Schmerzgrenze angelangt war.

       Mord im Swinger Club

       Teil 2 Heiße Ermittlungen

       Kurt Blessing und Eva

      Hauptkommissar Büchner wandte sich dem untersetzten Mann zu, der gemeinsam mit seiner Partnerin in einem Sessel saß und sich bemühte, die Augen offen zu halten.

      „Bitte verraten sie mir doch ihren Namen. Und dann erzählen sie bitte, was sie beobachten konnten", forderte Büchner den im Dunkeln sitzenden Mann auf. Dieser rückte sich in seinem Sessel zurecht. Dabei wurde seine Partnerin kurz wach. Sie blickte sich verloren um, schlang dann ihre Arme wieder um den Hals des opulenten Mannes und döste weiter.

      „Mein Name ist Kurt, Kurt Blessing. Sie haben es ja schon mehrfach gehört, Kommissar, wir waren hier oben an der Bar. Als wir aus dem Keller das laute Stöhnen von Tanja hörten rannten wir begeistert die Treppe runter. Sie sollten wissen, dass wir natürlich auf der einen Seite unseren voyeuristischen Gefühlen nachgegeben haben. Andererseits liebte es Tanja, sich vor anderen Leuten zu befriedigen. Sie hat sich oft einfach mitten in den Raum gestellt, ihren Slip beiseite gezogen und so lange an sich gerieben, bis sie kam. Und das, das kann ich ihnen sagen, war für uns alle ein Erlebnis.

      Also sind wir, ich sagte es schon, runter in das Kellergewölbe. Seit ihrem ersten Besuch bei uns in der Villa setzte sich Tanja mindestens einmal am Abend auf den Sattel-Vibrator und ließ es krachen. So war das auch heute. Glaubte ich zumindest.

      Als ich die Treppe hinter mich gebracht hatte lief ich schnurstracks durch das große Gewölbe hindurch. Und wie ich bei Tanja ankomme sehe ich, wie sie wie eine Verrückte auf ihrem Sattel reitet. Tanja ist, oder muss ich jetzt nicht besser sagen, Tanja war eine große Frau. Wenn sie im Sattel saß, dann stellte das ein optisches Erlebnis dar.

      In den ersten Sekunden, als ich bei ihr eintraf, wirkten ihre Gesichtszüge noch lustvoll. Sie hielt die Fernbedienung in einer Hand. Mit der anderen Hand drehte sie voll auf. In dem Moment verwandelte sich ihr Gesichtsausdruck zu einer grausigen Grimasse. Ihr Körper war plötzlich total überdehnt. Sie ritt den Dildo auch nicht mehr in einem erkennbaren Rhythmus sondern zitterte wie Espenlaub und schrie dabei wie am Spieß. Ich sah sofort, wie Qualm aus ihrer Muschi kam. Ich rannte zu ihr hin und wollte sie vom Sattel schubsen. Da hat es mich aber selbst erwischt. Es war ein so heftiger Schlag, dass ich das Gefühl hatte, von ihr weg ins Ecke geschleudert zu werden.“

      „Soweit wird das Ganze von ihren anderen beiden Mitstreitern schon bestätigt. Was haben sie denn dann gemacht?“

      "Ich lag erst mal benommen in der Ecke. Kam aber schnell wieder auf die Beine. In der Zeit hatte Hans bereits das Kabel aus der Wand gekickt. Wie Tanja aus dem Sattel kippte und auf dem Boden aufkam habe ich nicht mitbekommen. In der Zeit ging es mir selbst nicht gut. Als ich sah, dass Hans bereits mit Wiederbelebungsversuchen beschäftigt war, rannte ich die Treppe wieder hoch, um den Notarzt anzurufen. Schließlich war ich nur mit Hausschuhen und Unterwäsche bekleidet. Da hat man kein Handy dabei.

      Ich hab das Festnetzgerät von Bastian benutzt und die 110 gewählt. Ich war so außer Atem, dass meine Meldung zunächst nicht verstanden wurde. Ich musste das Ganze nochmals wiederholen.

      Als ich die Meldung abgesetzt hatte, rannte ich zusammen mit Klaus und Bastian wieder in das Kellergeschoss zurück. Wenn ich mich richtig erinnere, ist Bastian beim Anblick von Tanja sofort wieder nach oben gesaust und hat eine Decke geholt.

      Klaus kniete sich neben Tanja nieder und schrie sie an, sie solle doch endlich aufwachen. Er selbst konnte nichts mehr tun, da Hans bereits versuchte Tanja zu beatmen und ihr eine Herzmassage zu verabreichen. Klaus hat einen Heulkrampf bekommen und ist über Tanja zusammengebrochen."

      Büchner beobachtete die ganze Zeit über Hans, der in seinem Dämmerschlaf ab und an nickte und somit die Aussagen von Kurt bestätigte.

      „Es hat auch nicht lange gedauert, da war der Notarzt da. Der musste erst mal kurz Klaus beruhigen und ihn von Tanja wegzerren. Dann hat er sich sofort um Tanja gekümmert. Aber seine ganze Kunst hat nichts geholfen. Er erklärte, die Verletzungen wären so schwer gewesen, dass Tanja wahrscheinlich schon beim Herauskippen aus dem Sattel tot gewesen sei. Es würde nun auch nichts mehr nützen, sie mit ins Krankenhaus zu nehmen. Wir sollten uns alle mit der Tatsache abfinden, dass Tanja nun tot wäre.“

      Büchner blickte zu Kern. Er sah, dass Kern wieder beflissen mitgeschrieben hatte. So machte er sich, wie immer schreibfaul, in seinem Notizbuch nur ein paar Stichwortnotizen. Er blickte sich in der Runde um. Irgendjemand fehlte doch.

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