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      ECKART ZUR NIEDEN

      VIELLEICHT

       BEGAB ES SICH ABER...

      Was neben den biblischen Geschichten

       noch passiert sein könnte

      Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

      Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

      ISBN 9783865066374

      © 2013 by Joh. Brendow & Sohn Verlag GmbH, Moers

      Einbandgestaltung: Brendow Verlag, Moers

      Titelgrafik: Christine Domajnko

      Satz: Brendow PrintMedien, Moers

      1. digitale Auflage: Zeilenwert GmbH 2014

       www.brendow-verlag.de

      INHALT

       Cover

       Titel

       Impressum

       ANFANG

       SCHICKSAL

       GEBET

       ZWEIFEL

       BEWAHRUNG

       SCHUTZ

       LOBLIED

       VERRAT

       NÄCHTE

       BEGEGNUNG

       DANK

       STELLVERTRETUNG

       RETTUNG

       GLOSSAR

       Zu 1. Mose 1,1 - 2,4

      Der alte Mann sass auf einem einfachen Schemel und war dabei, die letzte seiner vierundzwanzig Ziegen zu melken.

      »Onkel!«, wurde er gerufen. Die Stimme kam aus der einfachen Lehmhütte hinter ihm.

      »Hier bin ich, Tuka! Hinter dem Haus bei den Ziegen!«

      Sein Neffe trat ins Freie, ein stattlicher junger Mann. Er trug einen Beutel in der Hand. Sein Umhang war sauber und mit Stickereien verziert, nicht so schäbig wie der seines Onkels.

      »Ich grüße dich im Namen der Götter!«, rief der junge Mann und trat näher.

      »Und ich grüße dich im Namen des einen Gottes, des Höchsten.«

      »Zu dem du eine besondere Beziehung zu haben scheinst«, nickte der Besucher. »Darum bin ich gekommen.«

      »Ich bin mit Melken fertig. Komm, wir gehen ins Haus!«

      »Lass uns lieber ans Ufer des Euphrat hinuntergehen und uns dort ins Gras setzen, wenn es dir nichts ausmacht!«

      Sie gingen ein paar Schritte und ließen sich am Hang nieder. Die Blicke schweiften über den Fluss, auf dem ein paar Fischer in ihren runden Korbbooten mit ihren Netzen beschäftigt waren. Am gegenüberliegenden Ufer sah man Olivenbäume. Weiter links, flussaufwärts, waren die ersten Häuser der Stadt zu erkennen, darüber die oberen Stufen des großen Tempelturms.

      »Du bist gekommen, weil du meinst, ich habe eine besondere Beziehung zu Gott?«, begann der Alte das Gespräch.

      »Ja. Du weißt viel von Dingen, die anderen Menschen verborgen sind. Zum Beispiel hast du vom Angriff der Wüstennomaden gewusst, ehe die Späher des Königs die Gefahr gemeldet hatten. Und als meine Mutter, deine Schwester, schwer krank war, hast du deinen Gott angerufen, und sie wurde gesund. Und als …«

      »Er ist nicht nur mein Gott. Er ist der Gott aller Menschen, aller Welt.«

      »Mag sein, Onkel. Nur sind die meisten Menschen nicht davon überzeugt.«

      »Bist du davon überzeugt, Tuka?«

      »Nun, zumindest halte ich es für möglich. Und dass du mehr weißt über jenseitige Dinge, ist unbestritten. Keiner, den ich kenne, hat solche Einblicke in eine Welt, die dem normalen Auge verborgen ist, wie du.«

      »Und darum kommst du zu mir?«

      »Ja. Vielleicht kannst du mir helfen, Onkel. Ich bin ja nur ein untergeordneter Schreiber am Hof des Königs. Darum ist es eine besondere Ehre für mich, dass ich beauftragt bin, die Geschichte des Königshauses aufzuschreiben. Vater, Großvater, Urgroßvater und so weiter. Bis zum Anfang. Und wenn über einen der Vorfahren des Königs etwas Besonderes bekannt ist, zum Beispiel Kriege, Städtegründungen, Gesetze, dann soll das alles vermerkt werden.«

      »Wozu soll das gut sein?«

      »Es stärkt den Machtanspruch des Herrschers und vermehrt seinen Ruhm, wenn man nachlesen kann, wie lange seine Familie schon regiert. Und von welch edlem Blut er ist. Vielleicht kann ich sogar herausbekommen, dass der erste dieser Reihe am Beginn schon von den Göttern eingesetzt wurde.«

      »Und dazu soll ich dir helfen? Es tut mir leid, Tuka, aber das kann ich nicht. Darüber weiß ich nichts.«

      Tuka nickte. »Das habe ich auch nicht angenommen. Aber weißt du, wie die Welt angefangen hat? Es gibt da ja ganz unterschiedliche Vorstellungen. Die einen sprechen von einer riesigen Schlange, aus der die Erde wurde, andere von einem Adler, der die Erde aus Versehen fallen ließ, und durch die Erschütterung haben sich die Menschen gebildet, wieder andere sagen …«

      »Lass es gut sein! Ich kenne diese Legenden.«

      »Sie sind alle etwas … nun, seltsam. Außerdem haben sie den Nachteil, dass sie einander widersprechen. Niemand kann zuverlässig und glaubhaft Auskunft geben.«

      »Und nun denkst du, ich könnte das?«

      »Ja.« Tuka holte eine Tontafel und einen Griffel aus seinem Beutel. »Ich bin sicher, du kannst mir mehr dazu sagen als jeder andere.«

      »Dein Vertrauen ehrt mich, mein lieber Neffe, aber steck dein Schreibzeug mal wieder weg! Ich weiß nichts über den Anfang der Welt. Gott hat mir nichts darüber gesagt.«

      »Vielleicht

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