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oder auch im Wachzustand kurz nach dem Erwachen. Du weißt dann, dass es so ist. Denn oftmals ist beim Wahrtraum zugleich die Erkenntnis für dich dabei.

      Wahrträume nennen wir auch Wach- oder Klarträume. Sie zeigen dir u.a. auch, auf welcher Sprosse der Leiter zum Bewusstsein Gottes die Seele steht oder woran die Seele an sich selbst arbeitet, was dem Menschen noch verborgen ist.

      Die Einspiegelungen der Seele sind Symbole, also Bilder, denn die Sprache der Seele ist eine bildhafte Sprache – es ist die Bewusstseinssprache. Deshalb kannst du in der Symbolik eines Wahrtraumes erkennen, auf welchem Bewusstseinsstand du stehst. Die Seele spiegelt auch ihre innere Befreiung oder ihre noch bestehenden Bindungen an äußere Dinge und Menschen in dich ein.

      Es lohnt sich, die Gesetze Gottes zu beachten und zu erfüllen und den Tag dankbar anzunehmen. Seine Energie ist der Inspirator, der dich erkennen lässt, was du in deinem irdischen Leben heute zu bereinigen hast. Die Tagesenergie ist auch der Transformator für die Mahnungen des Göttlichen und des Schutzgeistes.

      Der Tag ist also dein guter Freund. Einerlei, was er dir bringt – ob es deine Erinnerungen sind, damit du deinem Nächsten gesetzmäßig beistehen kannst, oder deine Entsprechungen, damit du heute bereinigst, was ansteht –, Christus, dein Erlöser, steht dir bei!

      Das Leben schenkt dem Menschen viele Erfahrungen und macht ihn im Inneren reich, wenn er die Tagesimpulse aufnimmt und danach lebt.

      Liebe Schwester, lieber Bruder, schon viele gehen den Weg zu Gott. Möchtest du dabeisein? Dann mache mit: Nimm diese Erklärungen an, und erprobe sie zuerst – denn wer selbst Erfahrungen gemacht hat, der geht freudig den Inneren Weg. Viele Menschen können die Gaben Gottes aus dem Gesetz der Liebe erst dann annehmen, wenn sie eigene Erfahrungen gemacht haben. Gott, unser himmlischer Vater, hilft auch denen, die zuerst eigene Erfahrungen brauchen, um dann bewusster und zielstrebiger den Weg zu Ihm zu gehen.

      Erprobe und erfahre an dir selbst, was ich dir nun erklären werde. – Zuerst bespreche ich einen Tagesablauf, wie ihn viele Menschen erleben:

      Viele nehmen die Zügel für ihr Denken und Handeln nicht in die Hand und vergeuden dadurch die Tage. Sie lassen die Tage kommen und wieder gehen – ohne darauf zu achten, was sie ihnen mitbrachten, sagen wollten und sagen wollen. Sie nehmen die Tage als selbstverständlich hin: Sie erwachen, stehen auf und denken, denken – unkontrolliert.

      Während der Mensch seinen Körper reinigt und sich ankleidet, denkt, denkt und denkt er über alles Mögliche nach, was ihm gerade in den Sinn kommt. Er wälzt wesentliche und unwesentliche Gedanken. So gerät er schon am Morgen in ein Gedankenkarussell. Es dreht und bewegt sich alles mögliche, und er ist sich dessen oft gar nicht bewusst. Er lässt sich von vielerlei Gedanken und Wünschen steuern.

      Beim Frühstück redet und redet er sodann mit seiner Familie oder mit denen, die mit am Tisch sitzen. Er beachtet nicht, dass seine Nächsten eventuell einen ganz anderen Tagesrhythmus haben als er. Er möchte sich immer im Mittelpunkt sehen und redet, was ihm gerade in den Sinn kommt und auf der Zunge liegt. Er ärgert oder freut sich, je nachdem, was er dachte oder an wen er dachte.

      Wer sein Leben so verbringt, dessen Unter- und Oberbewusstsein ist angefüllt mit unkontrolliertem Denken und Reden.

      Auf dem Weg zur Schule oder zum Arbeitsplatz läuft das Gedankenkarussell weiter. Geht er zu Schul- oder Arbeitskollegen, dann redet, redet und redet er – ohne sich darüber Gedanken zu machen, ob das, was er sagt, wesentlich oder unwesentlich ist, ob es seinen Nächsten interessiert oder nicht. Er redet nur aus seinem Ich.

      Wer sich so verhält, dessen Ober- und Unterbewusstsein ist vollgestopft mit allen möglichen Dingen, Gedanken oder Wünschen – und verstopft für gute und gesetzmäßige Eingaben, für die Impulse aus dem Tag. Aus ihm fließt nur sein Ich heraus. Deshalb kann er auch von den göttlichen Impulsen und dem Schutzgeist kaum geführt werden, und es wird ihm wenig aus dem Tagespensum bewusst, das er heute umsetzen sollte. Er redet nur aus dem, was er sich selbst eingegeben hat, aus seinem Ich.

      Die Folge ist, dass er sowohl in der Schule als auch am Arbeitsplatz an dem weiterdenkt, was sich im Ober- und Unterbewusstsein bewegt. Er kann deshalb das Arbeitspensum in Schule oder Beruf nicht so erfassen und umsetzen, wie es sein sollte, denn sein Ober- und Unterbewusstsein und seine Seelenhüllen sind gefüllt mit seinen eigenen Denkschablonen, Wünschen und Vorstellungen.

      Schon am Vormittag sieht er die Sonne nicht mehr vor lauter ichbezogenen Wolken. Das heißt: Er empfängt nicht, was der Tag ihm sagen möchte. Er denkt an die Vergangenheit; er denkt an die Zukunft; er denkt über seine Probleme nach und über den Ärger mit dem Partner oder der Partnerin, mit den Kindern oder den Großeltern, den Schul- oder Arbeitskollegen. Nebenbei verrichtet er so recht und schlecht seine Arbeit, die ihn letztlich wenig interessiert, weil er ja beständig über sich selbst nachdenken muss oder darüber, was dieser oder jener ihm angetan hat oder antun könnte.

      Das Mittagessen verläuft dann ähnlich wie das Frühstück: Er denkt und denkt; er redet und redet. Ähnliches geschieht auch in den Abendstunden: Er denkt, denkt, redet, redet – und schließlich bringt ihn dann eine Fernsehsendung auf andere Gedanken.

      Was hat ein solcher Mensch wohl erlebt? Nur sich selbst! Doch das ist ihm meist gar nicht bewusst. Was hat er erkannt und bereinigt? Wenig oder gar nichts. Er hat also den Tag nicht genützt. So können wir sagen: Die Vergangenheit sowie seine Wünsche und Vorstellungen haben ihn gelebt. Er hat seine Entsprechungen durch sich leben lassen – und diese zugleich noch verstärkt, weil er nur über seine Angelegenheiten nachdachte und redete. Gedanken und Worte sind Kräfte. Er hat mit ihnen seine menschlichen Programme und Belastungen weiter aufgebaut und somit verstärkt. Deshalb hat er auch sein Arbeitspensum nicht in dem Maß erfüllt, wie er es hätte tun können, wenn er seine Gedanken gezügelt und bei der Arbeit gehabt hätte, anstatt seine Probleme zu wälzen.

      Er hat also wenig oder gar nichts erkannt im Vergleich zu einem Menschen, der wach ist für die Tagesimpulse und der bereinigt, was ansteht. Mit einem solchen Menschen ist weder der Lehrer noch der Arbeitgeber zufrieden – gleich, welchen Beruf er ausführt, ob er Schüler, Angestellter, Arbeiter, Arzt, Ingenieur oder Handwerker ist. Solche Menschen, die wegen ihres eingeengten Bewusstseins nur über sich selbst nachdenken, sind in der Schule und in den Betrieben, gleich, an welchem Platz sie stehen, oftmals die schwarzen Schafe, die viel reden, doch wenig vollbringen.

      Lieber Bruder, liebe Schwester, überprüfe du am Abend, ob dein Tag ähnlich wie geschildert verlaufen ist. Deine Empfindungen und dein Gewissen sagen es dir!

      Jeder Tag ist interessant, wenn sich der Mensch für ihn interessiert, wenn er ihn nützt, ihn beachtet, ihn am Morgen schon als einen guten Freund annimmt und Gott dankt, dass der neue Tag wieder zu ihm kommt.

      Zu jedem Menschen, der am Morgen erwacht, kommt der Tag zuerst als verhüllte Gestalt. Unter seiner Verhüllung birgt er das, was jeder Mensch heute erledigen und bereinigen sollte, ob im privaten Leben, in der Schule oder am Arbeitsplatz. Der Freund hilft auch, das Tagespensum zu erfüllen, und gibt gute, ja sehr gute Denkanstöße.

      Du weißt inzwischen: Es gibt keine Zufälle. Alles ist vorgegeben und gesteuert durch die mittelbar oder unmittelbar wirkende Energie – durch deine Saat, die ebenfalls Energie ist, oder die unmittelbare Gottesenergie. Die unmittelbare Gottesenergie führt Seele und Mensch, die mittelbare Energie, deine Saat, steuert sie.

      Jeder Mensch wird entweder mittelbar durch das Gesetz von Saat und Ernte gesteuert, nämlich von den Programmen oder der Saat, die er selbst in seine Seele eingebracht hat – oder er wird unmittelbar geführt von Gott, dem Inneren Leben, ohne Zwischenschaltung des Gesetzes von Saat und Ernte.

      Du hast schon gelesen und in dich aufgenommen, dass die unmittelbare Führung nur dann möglich ist, wenn du das Gesetz von Saat und Ernte verlassen hast und deine Seele die lichte Gottesenergie aufzunehmen vermag. Die mittelbare Führung oder auch Steuerung geschieht über die Saat, über deine selbstgeschaffenen Ursachen, die als Programme in deiner Seele sind.

      Sei wachsam für die Impulse des Tages! Erlebe und erfahre dich in ihnen – und du wirst dich selbst erkennen.

      Liebe Schwester,

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