Скачать книгу

Ort unterrichten mussten. Seit 1938 führt jedoch eine Fahrstraße ins Tal. Die Dorfschule musste trotzdem schließen, denn wie in anderen Bergregionen wanderten die Menschen in die Ballungsgebiete ab.

      Der Weiler Fäld scheint fernab von der Hektik des Alltags zu sein. Er suggeriert ein Stück heile Welt. Steht man im Zentrum, verliert man beinahe das Zeitgefühl. Eine innere Ruhe breitet sich aus. Am kleinsten Dorfplatz der Schweiz plätschert ein Brunnen. Alltagsgeräusche hört man kaum. Das Restaurant Bärgkristall grenzt an den Platz. Das heimelige Gasthaus bietet Spezialitäten aus der Region an.

      Im Fäld hat André Gorsatt ein Mineralienmuseum eingerichtet. Die Sammlung von einheimischen Mineralien ist einzigartig.

008_WilerFaeld_01.jpg

      8

      Weiler Fäld

      Gemeinde Binn

      Dorfstrasse 11

      CH-3996 Binn

      +41 (0)27 9714620

       www.binn.ch

      Mineralienmuseum

      Besuche und Besichtigungen nach Absprache mit André Gorsatt

      CH-3996 Binn

      +41 (0)79 4366577

       www.andre-gorsatt.ch

      Ernen: BerglandHof

      Einen einzelnen Begriff zu finden, der den BerglandHof treffend beschreibt, fällt schwer. Generationenhaus, Restaurant, Hotel, Landwirtschaftsbetrieb, Laden mit lokalen Produkten, Kulturort – alle diese Leistungen sind unter einem Dach vereint.

      In dem großen, dreistöckigen Holzgebäude am Dorfrand von Ernen sind im Untergeschoss Verarbeitungs-, Kühl- und Lagerräume sowie eine Trocknungsanlage für Kräuter und Gemüse entstanden. Darüber liegen das Restaurant ErnerGarten mit Gartenterrasse, Gästezimmer sowie Wohnungen und Funktionsräume.

      Das Außergewöhnliche ist die Vielseitigkeit des BerglandHof-Projekts. Das Haus bietet Menschen verschiedener Generationen, inklusive den Mitarbeitern und Betreibern, Wohnraum an. Gleichzeitig ist im Gebäude ein Hotel integriert. Feriengäste und Einheimische gehen hier ein und aus, das Restaurant steht allen offen. Bewohner können sich entsprechend ihrer individuellen Interessen und Fähigkeiten in einer Sparte des vielseitigen Betriebes einbringen, sofern sie das wollen. Im Zusammenspiel mit dem Landwirtschaftsbetrieb nutzt man Synergien. Im hauseigenen Restaurant werden die saisonalen Erzeugnisse zu Leckerbissen verarbeitet. Der Patron und sein Team bieten Gerichte auf hohem Niveau an. Im Laden können lokale Köstlichkeiten erworben werden.

      Die Architektur des Hauses fasziniert. Wie in der Natur auch, gibt es im Gebäude keine rechten Winkel. Ein Großteil der Bauteile ist aus Holz. Das vermittelt Wärme und ein natürliches Raumklima, zudem verleiht der Duft ein Gefühl von Wohlbefinden. Bei der Planung wurde darauf geachtet, dass höchste Umweltschutzstandards eingehalten wurden. Eine Fernwärme-Holzschnitzelheizung sorgt für die Warmwasseraufbereitung und die Heizung. Die Walliser Sonne speist die eigene Photovoltaikanlage, die den Strom liefert.

      Kosten Sie Neuinterpretationen von altbewährten Rezepturen und Zutaten. Ein Essen im Restaurant ErnerGarten kann zum sinnlichen Erlebnis erwachsen.

009_Berglandhof_01.jpg

      9

      BerglandHof Ernen

      Bieutistrasse 22

      CH-3995 Ernen

      +41 (0)27 5271000

      +41 (0)27 9711128 (ErnerGarten)

       www.berglandhof.ch

       www.ernergarten.ch

      Ernen: Dorfplatz

      1979 erhielt das Dorf Ernen den renommierten Wakkerpreis vom Schweizer Heimatschutz. Diese Anerkennung würdigt den Erhalt des baukulturellen Erbes und die verantwortungsbewusste Ortsplanung. Ein Prunkstück des Ortes ist der rechteckige Dorfplatz, um den sich zahlreiche historische Gebäude gruppieren.

      Das Haus St. Georg datiert aus dem Jahr 1535. Nebenan steht mit dem Tellenhaus das eindrücklichste Bauwerk. Es wurde 1576 erbaut und ist mit den ältesten Tellfresken der Schweiz versehen. Das aus Stein gebaute Zendenratshaus zur Straße hin besteht seit 1750. Nebst all den imposanten Bauten mit langen Geschichten geht der kleine Speicher beinah unter. Der prächtige Blumengarten, der davor steht, zieht jedoch das Augenmerk auf den gestelzten Blockbau. Zierelemente, wie der Fries aus Tropfenmotiven auf dem Fußbalken, weisen darauf hin, dass er aus dem 16. Jahrhundert stammt. Gebäude dieser Art finden sich meistens in geschlossenen Wohnsiedlungen. Darin bewahrten die Familien ihre Vorräte auf. Sie hängten das Fleisch zum Trocknen an die Balken. Auch versteckten sie die Wertsachen im Stadel, da die Brandgefahr geringer war als im Wohnhaus, in dem mit Holz geheizt wurde. Die Steinplatten zwischen den Stelzen und dem eigentlichen Speicherbau sollten die Mäuse und Nager davon abhalten, sich an den gelagerten Kostbarkeiten gütlich zu tun.

      Der Dorfplatz wird übrigens »Hengert« genannt. Das Verb »hengerte« bedeutet im Walliserdeutschen »plaudern«. Ein Zusammenhang ist nicht auszuschließen.

      Das schmucke Dorf hat sich auch einen Namen gemacht, weil es seit bald 50 Jahren jeden Sommer ein kulturelles Angebot bereithält, das seinesgleichen sucht. Den Zusatz »Musikdorf« trägt es zu Recht, hat es doch mit der Klavierwoche, den Barockmusikwochen sowie dem Festival der Zukunft Bekanntheit weit über die Landesgrenzen hinaus erreicht.

      Der Prospekt Dorfrundgang und Kulturgüter Ernen liefert weitergehende Informationen zu den geschichtsträchtigen Gebäuden. Er ist beim Tourismusbüro Ernen erhältlich.

010_StadelErnen_01.jpg

      10

      Dorfplatz

      Hengert

      CH-3995 Ernen

      Landschaftspark Binntal

      Tourismusbüro Ernen

      Hengert 17

      CH-3995 Ernen

      +41 (0)27 9715055

       www.landschaftspark-binntal.ch

      Mörel-Filet: Blick von der Moosfluh auf den Aletschgletscher

      Über Jahrtausende hat der Große Aletschgletscher die Landschaft geformt, Felsen abgeschliffen, Täler gebildet und Moränenflächen hinterlassen. Mit einer Fläche von etwa 86 Quadratkilometern und einer Länge von 22,75 Kilometern ist er der größte und längste Gletscher der Alpen. Der Ursprung liegt in der Jungfrau-Region auf rund 4.000 Metern. Fotos der Glaziologen aus früheren Jahren zeigen deutlich, dass die Erderwärmung und deren Folgen keine Erfindungen sind. 1860 war der Gletscher drei Kilometer länger als heute. Vergleicht man die Bilder von damals mit den aktuellen, ist klar zu erkennen, dass dieses Naturwunder schrumpft. Forscher sprechen von 50 Metern pro Jahr.

      Heute

Скачать книгу