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brach zusammen und begrub die Queen mit prasselndem Getöse. Die restlichen Kisten polterten auf die Pier, dann herrschte für Augenblicke tiefe Stille.

      Inzwischen hatten sich auch ein paar Gaffer eingefunden, die mit aufgesperrten Mäulern zusahen, was da passierte.

      Der Bootsmann räusperte sich, sah auf den zusammengestürzten Kistenstapel und wollte wieder an Bord gehen. Den hüpfenden Kerl mit dem baumelnden Ohrring übersah er großzügig.

      Caligula, der so ganz nebenbei eine schwere und äußerst schmerzhafte Schlappe eingesteckt hatte, sah nur noch rot. Sein jäh aufflammender Jähzorn ließ ihn den rasenden Schmerz vergessen. Jetzt lief er Amok, außer sich vor Wut. In seinen Augen funkelte blanke Mordlust. Dieser Blondbart hatte ihn zur lächerlichen Figur degradiert, und jetzt lachten sie mehr oder minder versteckt über ihn. Er fühlte sich gedemütigt und verächtlich behandelt, und wenn so etwas passierte, dann wurde er tückisch.

      „Bastard!“ schrie er heiser. Ein Griff zum Gürtel, und er hielt sein Messer in der Hand.

      „Ich glaube, der Kaffer will was von dir, Stöpselchen“, sagte der Kapitän gelassen. „Vielleicht will er aber auch nur sein Messer an den Katzenköpfen wetzen. Sieh doch mal hin.“

      Petit Bouchon sah hin. Er sah einen schwarzen Kerl mit gebleckten Zähnen und wild rollenden Augen. Das Weiße in den Augen war jetzt rot, und in der Faust hielt der Kaffer ein ganz beachtliches Messer.

      „Sieht so aus, als hätte er es schon gewetzt“, meinte der Bootsmann, „ich kann ihn ja mal fragen.“

      Caligula raste. Vor seinen Augen tanzten rote Ringe. Er packte das Messer fester und begann, um den Riesen zu kreisen. Mal sprang er blitzschnell vor, dann wieder zurück. Es ärgerte ihn bis zur Weißglut, daß ihn dieser Kerl nicht für voll nahm, ja, daß er sich sogar noch grinsend mit den anderen unterhielt.

      Das war Caligula noch nie passiert. Er verstand zwar nicht, was sie sagten, aber er wußte, daß sie über ihn grinsten, über ihn und die Black Queen, die dieser Bärtige mit einem Schlag seiner Pranke von der Pier gefegt hatte.

      Ein Schritt seiner langen Beine brachte Petit Bouchon näher, so daß er dicht vor dem Schwarzen stand. Der holte jetzt mit dem Messer zum tödlichen Stich aus. Da hörte auch der Bootsmann auf zu grinsen, denn er sah Mordlust in den Augen des Schwarzen funkeln.

      Klar, der wollte sein Messerchen wetzen, aber nicht an den Katzenköpfen, sondern an ihm selbst. Vielleicht wollte er mal nachsehen, wie das Innenleben des Bootsmanns aussah.

      Die mächtige Pranke schoß in dem Augenblick vor, als der rasende Caligula zustoßen wollte. Diese Pranke schlug ihm so hart auf die Finger, daß die Messerhand wie gelähmt war. Er spürte sie überhaupt nicht mehr. Sein Arm war bis zum Schultergelenk schlagartig taub. Das Messer fiel zu Caligulas Entsetzen klirrend auf die Katzenköpfe.

      Verdammt, und dabei war er doch so höllisch schnell gewesen!

      Der hünenhafte Bootsmann grinste verächtlich, trat noch einen Schritt seitwärts und stand dann neben dem Messer. Er sah den wilden Schwarzen kalt an, holte mit dem rechten Fuß aus und trat zu. Das Messer schoß über die Pier, sauste ins Hafenwasser und versank mit leisem Klatschen.

      „Du Bastard!“ brüllte Caligula heiser. „Du verdammter, lausiger Bastard!“

      Brüllend hob er die Fäuste und schlug in wilder Wut zu.

      „Der Kaffer hat dich Bastard genannt, Stöpselchen“, sagte der Kapitän. „Offenbar spricht er Französisch.“

      Die Kerle an Deck grinsten wieder, denn sie kannten ihren Bootsmann und auch ihren Kapitän, der immer gern alles kommentierte, dabei aber gelassen zusah. Er nahm die Schlägerei offenbar gar nicht so ernst, weil er wußte, wieviel Dampf in den Fäusten des „Stöpselchens“ steckte.

      Der erste harte Schlag Caligulas traf den mächtigen Unterarm des Bootsmanns mit granitharter Wucht. Aber auch dieser wilde Schlag ging wieder in eine Ziegelmauer, denn er zeigte nicht die geringste Wirkung. Ein Moskitostich hätte bei Petit Bouchon wesentlich mehr Reaktionen hervorgerufen. So aber sah er den tobenden Schwarzen nur kopfschüttelnd an. Er wußte nicht, daß dieser Kerl mit bloßen Händen schon etliche Leute umgebracht hatte.

      Caligula drosch ihm eine brettharte Rechte vor die Brust. Die Faust stand dem Bootsmann noch auf den Rippen, da griff er zu. Er packte das Handgelenk des Schwarzen und drückte es zusammen.

      Diesmal schlug er richtig zu, knüppelhart und ohne Erbarmen. Bei diesem Kerl brauchte er nicht so zimperlich zu sein. Seine bratpfannenähnliche Pranke schloß sich zur Faust und wurde damit zu einer Eisenkugel, die einem Siebzehn-Pfünder in nichts nachstand.

      „So ist’s recht“, kommentierte der Kapitän zufrieden. „Und nun setz dem Kerl mal die Segel.“

      Dieser Worte hätte es zwar nicht bedurft, aber Bayeux war schließlich der Kapitän, der die Kommandos gab. Und es freute ihn außerordentlich, daß dieser „Kaffernlümmel“ sein aufdringliches Gehabe endlich ablegte, wenn der Bootsmann ihm die Segel setzte.

      Petit Bouchon packte in diesen Schlag alles rein, was er drin hatte. Die Faust donnerte Caligula unters Kinn, daß es eine Pracht war.

      Die Queen war ziemlich schnell davongesegelt, doch Caligula übertraf sie an Geschwindigkeit mühelos.

      Als der Bootsmann zuschlug, ließ er gleichzeitig Caligulas Handgelenk los. Die Wucht dieses Schlages war mehr als erstaunlich.

      Caligula flog zurück, als hätte man ihn aus einer Culverine abgefeuert. Er sauste über die Katzenköpfe, überschlug sich immer wieder, rollte weiter, überschlug sich erneut und erweckte den Anschein, als wolle er den Rest seines Lebens nur noch mit Überschlägen verbringen.

      Bayeux nickte sachverständig Beifall und sah interessiert zu, wie der Schwarze über die Pier schoß, sich überkugelte und auf die Faktorei zuraste. Er prallte an die Stufen, die zu einer Haustür hochführten, stieß hart dagegen und überschlug sich ein letztes Mal. Mit einer müden Drehung fiel er auf den Rücken und blieb reglos liegen.

      Bayeux nickte wieder und sah zu, wie sein Bootsmann über die Pier ging. Er hatte es nicht sonderlich eilig, aber sein Gesicht wirkte jetzt verbiestert.

      „Jaja“, sagte er seufzend. „Jetzt wird er ihn aufsammeln und auswringen. Ich kenne das. Sobald man ihn mit dem Messer bedroht, verliert er seine gute Laune. Er versteht eben keinen Spaß, dieses Stöpselchen. Er nimmt das Leben zu ernst.“

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