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an.“

      „Ich werde sie ihm breitschlagen“, sagte Grand Couteau. Er war ein kleiner Mann, aber schnell und wendig. Und er war ein Meister im Umgang mit dem Messer, daher sein Name, der seinen Kameraden als der einzig richtige geläufig war.

      „Das spitze Kinn und die eng zusammenstehenden Augen“, sagte Roger. „Das sind Details, die man sich leicht merkt und an denen man ihn erkennt.“

      Jan Ranse trat zu ihnen. „He, ihr beiden! Was habt ihr zu bereden? Ist das ein Geheimnis?“

      „Eigentlich nicht“, erwiderte Roger und zeigte ihm die Zeichnung. Dann berichtete er, was er gerade seinem Freund erzählt hatte.

      Jan Ranse hörte sich alles schweigend an. Er konnte Roger Lutz gut leiden und verstand, was ihn bewegte. Überhaupt, Roger war ein feiner Kerl und guter Kamerad, mit dem man durch dick und dünn ging und der für jeden seinen Kopf gegeben hätte.

      Deshalb hatten die Männer der „San Lorenzo“ – auch Jan – ebenfalls beide Augen zugedrückt, was das Liebesabenteuer ihres Franzosen betraf, sehr wohlwollend sogar, denn jeder konnte bestätigen, daß Roger wirklich wie ein Kesselflicker im Tal gearbeitet hatte.

      Und ein bißchen hatten sie auch an sein mißlungenes Liebesabenteuer mit der Dame Juana gedacht, bei dem beide im Wasser gelandet waren, als man auf dem Weg nach Arica der Galeone der Komödianten begegnet war. Anschließend hatten die Mannen ihren armen Roger verdroschen.

      Nicht, daß sie deswegen so etwas wie Reue empfanden, aber Roger Lutz war eben Roger Lutz. Ein prächtiger Kerl, ein richtiger Draufgänger, und die Frauen flogen ihm zu. Man durfte das alles eben nicht so eng sehen, wie Jan zu sagen pflegte.

      Ben Brighton hatte auch nur still gelächelt, als ihm gemeldet worden war, Roger hätte oben, im Tal, noch zu tun und brauche nicht abgelöst zu werden. Jetzt aber war es unvermeidlich gewesen: Die Arbeit war getan, und alle waren an Bord zurückbeordert worden.

      Ben trat an die Schmuckbalustrade des Achterdecks der „Estrella“ und sagte: „Männer, ich möchte mich jetzt dem Problem Arica zuwenden. Wir hatten bereits darüber gesprochen, daß es nur richtig sei, die Dons mit einem Besuch zu beehren. Wir können auf diese Weise einen guten Treffer landen und Hasard und dem Potosi-Trupp den Rücken freihalten, falls die Dons in Arica jemals auf die Idee verfallen sollten, nach Potosi zu marschieren, beispielsweise mit einem Trupp Sklaven und Soldaten.“

      „Oder falls sie aus Potosi alarmiert werden, wenn dort etwas schiefläuft“, sagte Big Old Shane. „Das sollten wir auch nicht vergessen.“

      „Ich melde mich freiwillig für das Unternehmen Arica!“ rief Roger Lutz.

      „Ich auch!“ fügte Grand Couteau mit lauter Stimme hinzu.

      Ben hob beide Hände. „Langsam, langsam. Als erstes sollten wir besprechen, wie wir die Stadt und den Hafen am besten in Angriff nehmen.“

      „Ja“, sagte Jan Ranse, dann, etwas leiser und zu Roger gewandt: „Dir spukt wohl nur noch der miese Sargento im Kopf herum, was?“

      „Genau das. Und weißt du auch warum?“

      „Weil er Anacoanas Mann geschlagen und verschleppt hat.“

      „Und warum hat er ihn deiner Meinung nach geschlagen?“ fragte Roger. „Warum ging der arme Teufel auf diesen Hund los?“ Seine Augen wurden etwas schmaler. „Ich will es dir verraten. Pater Franciscus hat es mir berichtet, ein wenig verklausuliert zwar, aber doch deutlich genug. Anacoanas Mann hat den Sargento angesprungen, weil der im Begriff gewesen war, ihr Gewalt anzutun.“

      „So ein Schwein“, sagte Grand Couteau.

      „Für mich gibt es kein größeres Verbrechen“, sagte Roger. „Kerle, die mit Gewalt Liebe erzwingen wollen, sind für mich der letzte Dreck. Er wird das noch schwer bereuen, der Señor Sargento, wenn ich ihn erwischen sollte.“

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