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kicherten vergnügt.

      Zwischen ihnen und der Höhle lag nur noch der steile Hang, auf dem Gebüsch und Dornenranken zwischen verstreuten Felsblöcken wucherten. Im fahlen Mondlicht konnten sie genug sehen, um nicht zu stolpern oder allzuviel Lärm zu veranstalten. Hasard übernahm die Spitze, und Dan O’Flynn blieb zurück, um mit seinen scharfen Augen die Steinbarriere zu beobachten, die das Lager vom Strand trennte.

      Immer noch dröhnte dumpf der Kanonendonner.

      Der Seewolf begriff durchaus den Zweck dieser mörderischen Ballerei. Der Führer des spanischen Verbandes war offenbar entschlossen, das Unternehmen ohne größere Verluste durchzuziehen.

      Die beiden Galeonen zwangen mit ihrem Beschuß die Meuterer, sich ins Innere der Insel zurückzuziehen, auf das Hochplateau. Mindestens drei Dutzend Spanier waren mit ihren Booten bereits in der Bucht jenseits der Felsenbarrieren gelandet. Sobald die Kanonade aufhörte, würden sie sich verteilen, ihre Opfer einkreisen, zusammentreiben und dann entweder gefangennehmen oder sofort massakrieren.

      Die Meuterer hatten nicht die Spur einer Chance.

      Sie kämpften mit dem Mut der Verzweiflung, kämpften weil sie gar keine andere Wahl hatten. Wenn sie sich ergaben, wartete der Galgen auf sie. Ein paar mochten auf die naheliegende Idee verfallen, sich in der Höhle zu verbergen, aber auch dort würde eine böse Überraschung auf sie warten.

      Hasard blieb neben dem Loch im Felsen stehen, während seine Männer durch den Rankenvorhang schlüpften. Ben Brighton stützte die zitternde, zu Tode erschöpfte Luana. Dan O’Flynn bildete den Schluß. Nach einem letzten Blick über die Ansammlung primitiver Hütten zog sich auch der Seewolf in die Dunkelheit der Grotte zurück.

      Sorgfältig ordnete er den Rankenvorhang wieder so, daß er das Loch im Felsen völlig verdeckte.

      Dabei spähte er nach draußen, zu der Steinbarriere hinüber – und lächelte matt, als er die beiden Gestalten bemerkte, die dort drüben fast die Felsen hinunterrollten.

      „Wir erhalten Besuch“, sagte er trocken. „Verteilt euch ein bißchen an den Wänden, damit die Kerle uns nicht auf den ersten Blick entdekken.“

      Die Männer gehorchten.

      Viel war in dem schwachen Lichtschimmer, der durch die Ranken fiel, ohnehin nicht zu sehen. Immer noch rollte Kanonendonner, aber jetzt klang er fern und gedämpft. Draußen polterten Steine und hörten sie das Knacken von Zweigen, als die beiden fliehenden Spanier durch das Gebüsch brachen. Ihr Keuchen war fast noch lauter als das Geräusch ihrer Schritte. Helles Entsetzen hielt sie in den Klauen. Sie fegten ohne jede Vorsicht die herabhängenden Ranken zur Seite.

      Der erste Mann stolperte einfach in die Höhle und ließ sich völlig ausgepumpt auf den Bauch fallen.

      Der zweite fiel ebenfalls, aber nicht freiwillig, sondern unter der Wirkung des Nackenschlags, mit dem ihn Ferris Tucker bediente.

      „Krrrch“, gurgelte der Bursche.

      Sein Kumpan hob den Kopf und riß entsetzt die Augen auf, als eine Faust vom Format einer Ankerklüse auf ihn zuflog.

      Seine Zähne klickten aufeinander, die aufgerissenen Augen verdrehten sich. Der Mann klatschte auf den Bauch zurück, und Pete Ballie blies sich grinsend über die Knöchel.

      „Raus mit ihnen“, sagte Hasard knapp.

      Big Old Shane war es, der die beiden Kerle am Kragen packte, aus der Höhle schleifte und den Hang hinunterbeförderte.

      Dort fielen sie einem ihrer Kumpane vor die Füße. Der Bursche stieß einen schrillen Schrei aus, warf sich herum und setzte seine Flucht in eine andere Richtung fort.

      Big Old Shane kroch in die Höhle zurück und brachte hinter sich den Rankenvorhang in Ordnung.

      „So“, brummte er. „Und nun? Wollen wir in diesem Mauseloch bleiben, bis wir schwarz werden?“

      Hasard schüttelte den Kopf. „Bestimmt nicht! Wir müssen zur ‚Isabella‘ zurück. Und zwar schleunigst, bevor Old O‘Flynn und die anderen auf den Gedanken verfallen, irgend etwas auf eigene Faust zu unternehmen.“

      „Also zu den Booten“, sagte Carberry. „Das hätten wir auch gleich tun können, ohne uns erst hier zu verkriechen.“

      Der Seewolf grinste. „Hätten wir nicht! Weil wir nämlich den Teufel tun werden und quer über die Insel marschieren. Die Spanier sollen sich getrost in aller Ruhe gegenseitig die Köpfe einschlagen. Wir benutzen die Höhlen. Von dem verdammten Labyrinth ist höchstens ein kleiner Teil eingestürzt. Wir werden versuchen, einen anderen Ausgang zu finden, einen, der so nah wie möglich an der Stelle liegt, wo wir die Boote zurückgelassen haben.“

      „Hm“, brummte Carberry.

      Man sah ihm an, wie wenig ihm der Gedanke behagte, in dem Gewirr der unterirdischen Gänge herumkriechen zu müssen. Aber er kam nicht dazu, seine Bedenken in Worte zu fassen. Denn im selben Augenblick polterten draußen in der Senke schon wieder eilige Schritte.

      Diesmal war es ein ganzer Trupp von Meuterern, der in panischem Entsetzen durch das Lager floh und der Höhle zustrebte.

      Es waren fünf oder sechs Männer. Sie keuchten, bewegten sich unsicher und stolperten immer wieder. Einer von ihnen wimmerte vor sich hin, er war offenbar verletzt. Hasard schob sich zum Höhleneingang hinüber und spähte vorsichtig durch eine Lücke im Rankenvorhang.

      Fast taten ihm die Kerle leid, die sich da keuchend und mit schweißbedeckten Gesichtern wie gejagte Tiere den Hang heraufkämpften.

      Hinter ihnen, jenseits der Felsenbarriere, peitschten jetzt Musketenschüsse. Nur noch auf der anderen Seite der Insel krachten in Abständen die schweren Geschütze der Galeonen. Der Führer des Verbands hatte offenbar zum Halali geblasen. Nach allem, was bereits über Carlos Ingarra und seine Leute hereingebrochen war, konnte es nicht mehr schwer sein, den entnervten Rest zusammenzutreiben.

      Der erste Spanier hatte es so eilig, in der Höhle unterzutauchen, daß er sich in dem Rankenvorhang verhedderte.

      Er fluchte, zerrte und dabei erkannte er im schwachen Widerschein des Mondlichts, daß die Grotte schon besetzt war. Ein gurgelnder Laut drang über seine Lippen. Seine Augen wurden weit und verdrehten sich in der nächsten Sekunde, als Hasards Rechte punktgenau unter sein Kinn krachte.

      „Diablo!“ kreischte einer der Spanier draußen, packte seinen bewußtlosen Kumpan am Kragen und zerrte ihn kurzerhand zurück.

      Daß der Bursche ohnmächtig war, schienen die anderen nicht zu bemerken. Immerhin gingen sie jetzt systematisch vor. Einer hielt die Dornenranken zur Seite, die anderen drängten keuchend und fluchend durch den engen Höhleneingang.

      Zweimal hintereinander klatschte es dumpf.

      Der dritte Mann sah seine Kumpane zusammenbrechen, und er sah auch die dunklen Gestalten, die dafür verantwortlich waren. Vielleicht dachte er, der Geist des toten Kapitäns habe inzwischen Junge gekriegt. Jedenfalls schrie er gellend auf, zuckte zurück und prallte gegen den Burschen, der von hinten nachdrängte.

      Genau eine Sekunde lang glichen Druck und Gegendruck sich aus.

      Die beiden Spanier standen da wie ein Ringerdenkmal. Dann gewann der Bursche, der nach draußen drängte, die Oberhand. Nicht weil er stärker war als sein. Kumpan, sondern weil der rothaarige Ferris Tukker mit einem wuchtigen Fausthieb nachhalf.

      Die beiden Kerle wurden nach draußen katapultiert und überschlugen sich am Boden.

      Der letzte Spanier ließ die Dornenranken fahren und wandte sich zur Flucht. Die beiden anderen rappelten sich stöhnend auf. Auch sie dachten nur noch daran, so schnell wie möglich zu verschwinden. Im nächsten Augenblick erhielten sie unerwartete Starthilfe.

      Zwei Schatten wuchsen hinter ihnen hoch. Ed Carberry und Ferris Tucker.

      Sie wechselten einen Blick, grinsten sich an und hoben wie auf Kommando die Füße.

      Die beiden Spanier lernten das Fliegen.

      Je

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