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zu Barabas herüber, aber er wagte nicht, sich der Felsengrotte auch nur einen Schritt zu nähern. Trotzdem fuhr Barabas herum.

      „Los, du löst den Posten an der Einfahrt ab!“ brüllte er. Und als Pedro nicht sofort verschwand, sprang er über das Feuer, mitten durch die Flammen. Im nächsten Moment hatte er Pedro gepackt, und diesmal schlug er nicht nur mit der flachen Hand zu, sondern prügelte ihn den ganzen Strand hinunter. Anschließend warf er ihn in die Bucht.

      „Du kommst erst wieder, wenn ich dich holen lasse!“ brüllte Barabas. „Wenn du dich eher hier sehen läßt, ersäufe ich dich wie eine Ratte!“

      Barabas drehte sich um und kehrte zur Grotte zurück. Am Eingang blieb er stehen und funkelte die Männer an.

      „Wie ich es anstelle, die Rote Korsarin in unsere Gewalt zu bringen, das überlaßt gefälligst mir. Vielleicht schaffe ich das nicht beim ersten Versuch. Aber ich kriege sie, so, wie wir die Schätze des Seewolfs, des verfluchten Wikingers und dieser verdammten Katze kriegen werden!“

      Er wandte sich an Miguel.

      „Wir müssen alles noch genau durchdenken. Fehler können wir uns bei einer Gegnerin wie der Roten Korsarin nicht leisten. Aber sie wird nicht damit rechnen, daß wir sie von ihrer verfluchten Schlangeninsel herunterholen. Das ist unsere Chance. Und jetzt holt die Weiber und ein Faß Rum. Heute wird gefeiert, und in zwei Tagen segeln wir …“

      Wüstes Gegröle aus der Grotte antwortete ihm. Das war ein Vorschlag nach dem Geschmack seiner Spießgesellen. Ein paar von ihnen rannten los. Barabas jedoch zog Miguel auf die Seite.

      „Du beginnst morgen damit, die Schaluppe mit allem Nötigen auszurüsten. Ich suche die Männer aus, die dich und mich zur Schlangeninsel begleiten. Wenn es uns gelingt, die Rote Korsarin zu packen und hierher zu bringen, dann wird sie singen, verlaß dich drauf, Miguel!“

      Der Gelbe grinste. Wie in einer Reflexbewegung zog er sein Enterbeil aus der Schlinge an seinem Gürtel.

      „Sie wird reden, Barabas. Sie wird uns sogar anflehen, reden zu dürfen. Ich kenne mich in solchen Dingen aus, es wäre nicht das erste Mal, daß ich jemand zum Reden bringe. Aber sie darf nicht sterben dabei. Wir werden sie brauchen, denn ohne sie werden wir an den Schatz nicht herankommen …“

      Zwei Stunden später ging es in der Felsengrotte hoch her. Das Gegröle der Piraten, das Gekreische der Weiber und das Donnern blindlings abgefeuerter Musketen drang weit über das Wasser in die Bucht hinaus.

      Auch Pedro, der den Wächter an der Einfahrt zur Bucht abgelöst hatte, hörte das.

      Verbittert fluchte er vor sich hin. Sein scharfes Gesicht verzog sich dabei, als sei eben ein großes Geschwür in seinem Magen aufgebrochen.

      „Du wirst mir das noch büßen, Barabas, du Hund!“ murmelte er. „Du willst die Rote Korsarin fangen. Ha – ich kenne diese Wildkatze, besser als du. An der wirst du dir deine dreckigen Pfoten verbrennen, und ich, Pedro, werde dabei etwas nachhelfen!“

      Aber außer Pedro hörte das niemand. Und das war auch besser für ihn.

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