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und Tosen der Brecher hatte auf seltsame Weise zugenommen, was darauf schließen ließ, daß die Brandung, die gegen die Küste anlief, sich in unmittelbarer Nähe befinden mußte.

      So war es denn auch – unvermittelt gewahrte er voraus die Küste. Er streckte den Arm aus, deutete mit der Hand voraus und schrie: „Land! Wir steuern genau darauf zu! Macht die Anker klar zum Fallen!“

      Seine Männer zeigten entsetzte Gesichter, handelten aber sofort. „Aye, aye, Sir!“ brüllten sie, dann stürzten sie fast alle zu den Niedergängen der Back, enterten auf und kümmerten sich um die beiden Buganker. Höchste Gefahr drohte, es war nur noch eine Frage von wenigen Minuten, dann rauschte die „Isabella“ auf Grund.

      „Nach dem Fallen sofort Trosse stecken!“ schrie der Seewolf im Heulen des Windes.

      „Alles klar!“ rief Carberry, der mitten zwischen den Männern auf der Back stand.

      Hasards Befehl hatte seinen Grund, denn kurzstehende Trossen würden die Anker sofort aus dem Grund brechen. Und noch etwas war bei diesem Manöver von größter Wichtigkeit: Das Schiff mußte in den Sturmwind gedreht werden. Pete Ballie, Big Old Shane und Stenmark waren deshalb auf Hasards Befehl hin aufs Achterdeck geeilt und kurbelten gemeinsam am Ruderrad. Sie drehten die „Isabella“ nach Luv, in diesem Falle also nach Backbord, hoch. Einen Buganker konnte man nicht bei Fahrt voraus fallen lassen, sondern das Schiff mußte möglichst mit dem Bug im Wind liegen, wobei der günstigste Moment der war, in dem sich die Galeone kurz vor dem Achteraussacken befand.

      Dieser Augenblick war nun erreicht, und die Männer auf der Back ließen unter Carberrys mörderischem Gebrüll beide Stockanker ausrauschen. Die Trossen wurden gesteckt. Die Seewölfe standen wie auf Stützen, jeder rechnete damit, daß die Trossen trotz des Nachlassens des Sturmes brechen würden.

      Hasard und die Männer auf dem Achterdeck blickten im neuerlichen Aufzucken der Blitze zum Land, das auf beängstigende Weise näher rückte. Dann aber ruckte die Backbordtrosse ein und kurz darauf auch die Steuerbordtrosse. Die „Isabella“ verharrte, beide Anker hielten sie fest.

      Old O’Flynn stieß einen Seufzer der Erleichterung aus, Shane grinste ihm vom Ruderhaus aus zu, Stenmark und Pete Ballie stießen sich mit den Ellenbogen an. Hasard, Ben, Dan und Ferris atmeten ebenfalls auf, und von der Back und dem Hauptdeck her ertönte ein wüstes Gebrüll.

      „Arwenack!“ schrie Carberry. „Es lebe die Lissy!“

      „Ich möchte mal wissen, was die Königin mit dem Sturm zu tun hat“, sagte Smoky trocken. „Und überhaupt, sei du froh, daß sie deine Glatze nicht sehen kann, Mister Carberry. Der Schreck, den sie dabei erleiden würde, würde ihr nämlich ganz gewaltig in die Knochen fahren.“

      „Dies sollten wir berücksichtigen, wenn wir nach England zurückkehren“, fügte der Kutscher hinzu, der mit Mac Pellew zusammen ebenfalls die Back geentert hatte. „Ja, man sollte sogar überlegen, ob es nicht besser sei, gewissen kahlköpfigen Besatzungsmitgliedern den Landgang zu streichen.“

      Carberrys Hand pfiff bereits durch die Luft, sie mußten sich ducken, um ihr auszuweichen.

      „Ihr Kanalratten!“ brüllte der Profos. „Macht bloß das Schott dicht, sonst fliegt ihr noch der Vorbramrah hinterher!“

      Er wollte noch allerlei hinzufügen, doch die Stimme des Seewolfs, die vom Achterdeck zu ihnen schallte, brachte ihn vorläufig zum Schweigen.

      „Die Wassertiefe loten!“ rief Hasard.

      Bob Grey enterte auf Carberrys Befehl hin zur Galionsplattform ab, leinte sich an und ließ das Senkblei in die Fluten sinken. Kurz darauf stand die Tiefe fest.

      „Drei Faaaden!“ sang Bob aus, und der Profos gab das sofort an das Achterdeck weiter.

      Ben Brighton stieß einen Pfiff aus.

      „Da hol mich doch der Henker“, sagte er. „Wir haben wirklich ein Mordsglück gehabt.“

      In der Tat: Drei Faden entsprachen achtzehn englischen Fuß, also umgerechnet 5,49 Metern, denn ein Faden betrug sechs Fuß oder 1,83 Meter. Die „Isabella“ hatte einen Tiefgang von etwa vierzehn Fuß – Grund also für die Männer, noch einmal kräftig die Luft auszustoßen.

      „Bei allen Seejungfrauen“, sagte auch Ferris Tucker. „Da haben wir ja jetzt keinen einzigen Faden mehr unter dem Kiel.“

      „Eben“, sagte Shane, der zu ihnen getreten war. „Nur vier Fuß – oder einen äußerst knappen Dreiviertelfaden.“

      Old O’Flynn hatte sich gleichfalls zu ihnen gesellt und hob bedeutungsvoll den Blick zum Himmel.

      „Dieser Dreiviertelfaden könnte der Daumen vom großen Kapitän dort oben sein“, sinnierte er.

      Dieses Mal fuhr Big Old Shane ihn nicht an, er schwieg wie die anderen, die alle andächtig ins Wasser blickten.

      Jetzt schwächte der Sturm noch etwas ab. Hasard nahm wieder das Spektiv zur Hand und spähte zum Land achteraus, das in der zunehmenden Dunkelheit nur noch schwach zu erkennen war.

      „Die Entfernung dürfte nur noch miese fünfzig Yards betragen“, sagte er. „Ja, auch ich glaube, daß da jemand den Daumen dazwischengehalten hat, Donegal.“

      Wieder folgte Stille auf diese Feststellung, die erst wieder durch den Seewolf selbst gebrochen wurde. „Ihr fragt euch bestimmt, wo wir uns jetzt befinden!“ rief er seiner Crew zu. „Nach meiner Schätzung von der Richtung und der Stärke des Sturmes sowie der Drift nach Südosten müßten wir in der großen Bucht von Narwa unmittelbar vor der estländischen Küste gelandet sein!

      Wahrscheinlich ankern wir westlich des Narwa“, fügte er noch hinzu. „Das ist der Abfluß aus dem Peipussee.“

      „Narwa hin, Peipus her“, brummte der Profos. „Mir ist es scheißegal, wo wir festsitzen. Die Hauptsache ist, daß wir nicht aufgebrummt sind. Und das, o Hölle, wäre uns diesmal wirklich um ein Haar passiert.“

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