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offen fragen, ob wir mit ihnen beten dürfen. Sie freuen sich über Segen, auch von unserem »Christengott«. Gerne danken wir Gott für gutes Gelingen, wir preisen ihn für ein leckeres gemeinsames Mittagessen, für Erfolge ihrer drei Kinder in der Schule, oder wir befehlen im Gebet ihre Nöte im Sprachkurs und in der Schule Gottes Liebe an. Und Gott schenkt danach oft sichtbar seinen Segen. Seit unserer ersten Begegnung treffen wir uns regelmäßig mit der syrischen Familie, sie haben einen großen Wissensdurst, sodass wir mit Offenheit von unserem Glauben erzählen können. Immer wieder beginnt Amir mit den Worten: »Aber ich hab da noch eine Frage, wie ist es bei euch Christen, wenn …?« Oder: »Was hat Jesus darüber gesagt, dass …?« Seine Neugier ist genial, denn ich lerne meinen Glauben aus seinem Blickwinkel zu sehen und begegne dabei Jesus selbst auf eine ganz neue Weise. Es macht Freude, mit Muslimen über Glaubensfragen zu reden. Natürlich halten viele an ihren islamischen Wurzeln fest. Noch immer fasten sie in aller Treue während des Ramadans und verrichten ihre Gebete. Doch da ist keinerlei Aversion gegenüber unseren christlichen Überzeugungen. Im Gegenteil, sie schätzen uns, wenn wir offen unseren Glauben leben und artikulieren!

      Wir treffen uns regelmäßig zum Al-Massira-Glaubensgrundkurs, in dem in arabischer Sprache mit deutschen Untertiteln in groben Zügen die Botschaft der Bibel erklärt wird. Al-Massira bedeutet »Reise«. Jeder dieser Abende ist von vielen guten offenen Fragen unserer Freunde geprägt. Amir sagte vergangene Woche, nachdem wir im Kurs miteinander über Kreuzigung und Auferstehung nachgedacht hatten, dass er Jesus Christus liebe. Es erstaunt mich, wie die Botschaft von Jesus für sich selbst spricht – wichtig ist nur, dass sie einen Weg zu den Geflüchteten findet. Und dazu ist es manchmal nötig, dass wir Christen auch unseren Mund auftun.

      Wir beten weiter, denken gemeinsam mit ihnen über Gottes Wort nach und üben im Alltag praktische Nächstenliebe, damit diese Familie das Evangelium kennenlernen kann. Es freut uns, dass wir dabei Botschafter von Jesus sein dürfen und durch die Beziehung zu diesen wirklich sehr lieben Menschen auch noch zutiefst beschenkt werden. Mittlerweile waren sie einmal mit uns im Gottesdienst, die Teenager gehen mit unseren Töchtern in den Teenkreis der Gemeinde. Und wir hoffen, dass die ganze Familie einmal in Christus ihren Heiland und Erlöser findet. Unsere Freundschaft begleitet sie auf allen Schritten, die sie tun.

      Wir lassen uns weder von negativen Schlagzeilen beeinflussen noch von Menschen, die sich skeptisch über die Integration dieser Menschen oder über unseren eigenen Glauben äußern. Natürlich gibt es unter den Flüchtlingen auch schwarze Schafe, davor verschließen wir die Augen nicht. Aus unserer Integrationsarbeit könnten wir auch manches Negative erzählen. Doch wir sehen diese Offenheit und Möglichkeiten, unseren Glauben weiterzugeben, darüber sind wir unendlich dankbar. Wir beten für Amir, Nuria und ihre Kinder, dass sie in Christus ewiges Leben finden. Ihn preisen wir für die geniale Möglichkeit, Menschen wie sie in unserer Nachbarschaft mit Gottes Liebe zu beschenken.

      Sie hörten die Botschaft Gottes mit Interesse an.

      Apostelgeschichte 17,11

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