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      Christian Blasge

      Der Mensch als Rohstoff

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      © 2021 Promedia Druck- und Verlagsgesellschaft m.b.H., Wien

      Coverfoto: Possessed Photography, unsplash.com

      ISBN: 978-3-85371-887-2

      (ISBN der gedruckten Ausgabe: 978-3-85371-485-0)

      Der Promedia Verlag im Internet: www.mediashop.at www.verlag-promedia.de

      Inhaltsverzeichnis

       Über den Autor

       Einleitung

       Was ist Philosophie und welche Aufgaben hat sie?

       1. Die Antiquiertheit des Menschen

       Günther Anders’ Ansichten über die Technik

       Schwenk zur Gegenwart

       Dave Eggers’ Roman »The Circle« – Eine Dystopie mit Realitätscharakter?

       Der echte Circle: Alphabet Inc.

       Die kalifornische Ideologie: Gegenkultur, Silicon Valley und Stanford

       2. Auf dem Weg zum Übermenschen?

       Friedrich Nietzsche und der Übermensch

       Ray Kurzweil – Technik als Religion und Transhumanismus

       Stand der Forschung: Gentechnik

       Stand der Forschung: Nanotechnik

       Stand der Forschung: Robotik

       3. Treibende Kräfte des Optimierungswillens

       Die Stilisierung des Menschen als Mängelwesen

       Der allgegenwärtige Wettbewerb

       Die Entwurzelung und Atomisierung des Menschen

       Konsumismus und der Absolutheitsanspruch des Marktes

       4. Die Selbstaufgabe des Menschen I: Künstliche Intelligenz

       »Her« – ein zukunftsweisender Film?

       Künstliche Intelligenz: Grundlagen, Anwendungsfelder und philosophische Probleme

       5. Die Selbstaufgabe des Menschen II: Enhancement, Trans- und Posthumanismus

       Jürgen Habermas’ Kritik an der liberalen Eugenik

       Michael Sandels Plädoyer gegen die Perfektion

       Bernward Gesangs Perfektionierung des Menschen und humaner Utilitarismus

       Allen Buchanans Beyond Humanity

       Savulescus und Perssons »Need for Moral Enhancement«

       Gedanken über Enhancement, Trans- sowie Posthumanismus

       Schlussbemerkungen

       Literaturverzeichnis

       Internetquellen (in chronologischer Reihenfolge)

      Über den Autor

      Christian Blasge, geboren 1988 in Klagenfurt, ist als Schullehrer sowie als Fachlehrer in den Bereichen Ethik, Bewegung und Sport an der Pädagogischen Hochschule Steiermark sowie an der Karl-Franzens-Universität Graz tätig.

      Einleitung

      Charles Dickens (1812−1870)

      Jedes Sehen ist ein perspektivisches Sehen und wir leben in einer Zeit voller Paradoxien. Während die Gegenwart dem einen als die beste aller Zeiten erscheint, kann sie für einen anderen die schlimmste bedeuten. Wer liegt näher an der Wahrheit? Es hängt von der Perspektive ab: Sinn und Unsinn, Besonnenheit oder Risikobereitschaft, Chancen und Gefahren – diese Begriffe lassen sich nicht voneinander trennen. Trotzdem neigen wir dazu, uns entweder für das eine oder das andere zu entscheiden. Unserem Verstand fällt es schwer, mehrere, einander womöglich widersprechende Realitäten auf ein und denselben Sachverhalt zu beziehen. Dabei hat kein Geringerer als Friedrich Nietzsche eindringlich darauf hingewiesen, dass sich im Guten stets etwas Böses, im Bösen stets etwas Gutes verberge.

      Dieses Buch soll gleichwohl nicht als ein Aufruf zur »Umwertung aller Werte« verstanden werden – im Gegenteil: In einer postfaktischen Welt müssen wir uns vielmehr als Einzelne und in der Gesellschaft immer wieder neu fragen, wie wir eigentlich leben wollen, welche Werte für uns als zentral gelten und was wir für gut und erstrebenswert erachten. Dies gilt insbesondere mit Blick auf die technischen Errungenschaften, die Achtsamkeit, analytischen Scharfsinn und interpretatorische Fähigkeiten verlangen. Technik schafft neue Welten, sie erzeugt neue und transzendiert alte Werte. Der nahezu alle Lebensbereiche

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