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Der Mut der Undankbaren

       Alles oder nichts

       Die Lehrer meines Lebens

       Das tote Kind

       Zusammen Schlafen

       Das geheime, dunkle Leben

       Tisch und Bett

       Zwischengang: Küssen

       Die kleine Wahlfälschung

       Ein Gesicht in Schwarz-Weiß

       Liegen ohne Sex

       Die schwarze Haut

       Beim Ausverkauf der Beziehung

       Betreff: Abwesend, da in Tokio

       Wenn der Kopfsalat noch lebt

       Plötzlich zu zweit daheim

       WINTER

       Ich gehe mit Fritz ins Bett

       Was uns nachts aufbleiben lässt

       Die Männer meines Lebens

       Dir gewidmet und keinem anderen

       Noch einmal davongekommen

       Alle Männer sind krank

       Das schöne Leiden

       Das ungemachte Bett

       Er schaut ihr nach. Das ist okay

       Schau mich an

       Nachtflug auf Sitz 35C

       Briefe tragen

       Das Bermudadreieck der Frauen

       Käufliche Liebe

       Und plötzlich wieder Kind

       David, der du bist im Himmel

       Glück ist ein Mangel an Fantasie

       Besser lieben

       Das vertikale Vorspiel

       Die Ersatzkolumne

      ANHANG

       Namensregister

       Biografie

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      WIE ALLES

       BEGANN

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      Viele Kinder, die heute geboren werden, dürften später die immer selben Geschichten hören, wenn sie ihre Eltern fragen, wo die sich kennengelernt haben.

      Im Internet.

      Im Internet.

      Im Internet.

      Vielleicht überspringen die Eltern den ersten Kontakt via Dating-App und sagen:

      In der Bar.

      In der Bar.

      In der Bar.

      Doch auch wenn dem so wäre – kein Algorithmus nimmt einem das Kennenlernen ab. Es geschah bei einem Spaziergang, an einer Party, beim Schwimmen im See, kann man auf die beliebte Frage von Kindern immer noch sagen, ohne zu lügen. Wobei man sich für die Partnersuche mit klar berechnetem Profil ja längst nicht mehr schämt. Das Gegenteil scheint bald fahrlässig. »Sie haben etwas so Wichtiges dem Zufall überlassen?«, hat ein Bekannter, ein Soziologe, gesagt, als ich ihm vom ersten Blick an der Tramhaltestelle erzählte, der zwanzig Jahre nach sich zog.

      Die Geschichten, die heute über Tinder und andere Datingportale beginnen, mögen sich gleichen – doch wir hängen weiter an den Anfängen und wollen sie erzählt bekommen. Den Anfang einer Liebesbeziehung umgibt etwas Gutes, da werden selbst Zyniker still. Wir romantisieren sogar die Erzählungen unserer Großeltern, denen die Ehefrau empfohlen wurde oder der Gatte zugeteilt; die nicht frei wählen konnten. Und doch entstand nicht selten eine Liebe daraus.

      Am erstaunlichsten bleiben dennoch die Erzählungen, bei denen der Zufall spielte. Deshalb sammeln auch Medien und soziale Netzwerke die Geschichten vom Anfang so gern, als müssten sie der eintönigen Internetliebe etwas entgegensetzen. Auf Instagram ist der Account »The Way We Met« äußerst beliebt. Und als die »New York Times« zehn Paare die »unerwartete« Geschichte ihres Kennenlernens erzählen ließ, machten es ihnen Hunderte auf Facebook nach. Sie fanden einander im Kindergarten, bei »World of Warcraft«, während eines Mordprozesses, dank Airbnb.

      Doch auch diese Geschichten tönen oftmals ähnlich, weil sie alle in einem Ton erzählt werden, der staunend und überwältigt ist: Man war zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Ist das nicht unglaublich? Wie leicht hätte man sich verpassen können! Ein Zug, der sich verspätet. Ein früherer Abendkurs. Kleine Entscheide stellen die Weichen, die dem Leben eine Richtung geben.

      Nicht

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