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mit Ihrem eigenen Wissen sowie Ihren Aufgaben und Fähigkeiten werden Sie spannende, erstaunliche und überzeugende Erfahrungen machen.

      Noch ein paar Worte zum wissenschaftlichen Anspruch dieses Buches: Eigentlich hat es keinen! Zumindest nicht im herkömmlichen Sinn. Ich habe lange mit mir gerungen, ob ich mich den konventionellen wissenschaftlichen Kriterien unterordnen solle, aber da sie für mich (wie auch für viele Wissenschaftler unserer Zeit) ohnehin überholungsbedürftig sind, mochte ich mich nicht in brüchige Formen fügen, zumal die dargestellten Beobachtungen deren Rahmen sprengen. Da ich andererseits eine entschiedene Verfechterin logischer Argumentation bin, werde ich den Pfad des Nachvollziehbaren nicht verlassen; und wo mir wissenschaftliche Erklärungen und Begründungen zugänglich sind, werde ich Sie Ihnen nicht vorenthalten.

      Kybernetik und Regeltechnik, Elektronik und weltweite Vernetzung bestimmen heute unser Leben. Unser wissenschaftliches Denken, besonders in der Medizin, hält aber immer noch an den starren materiellen newtonschen Kriterien fest, die selbst in der Physik längst als überholt gelten. Die Physik kennt schon lange das Sowohl-als-auch in der Natur von Schwingung und Materie – nur die Medizin hält rigider als jeder andere Forschungszweig an den alten Denkstrukturen fest. Sie klammert sich ängstlich bis überheblich an ein längst überholtes Weltbild und erschwert damit die Synthese aus anerkennenswerter Objektivität und notwendiger Subjektivität, die beide zum Leben und besonders zur Heilung gehören.

      Verhält sich unsere Wissenschaft „wissenschaftlich“, wenn sie bestimmte Erscheinungen aus den Untersuchungen ausklammert, nur weil sie ihr „nicht objektivierbar“ erscheinen? Und wenn sie nach dem Motto entscheidet, „dass nicht sein kann, was nicht sein darf“, weil sonst etablierte Paradigmen infrage gestellt würden?

      Dürfen wir bei gewissenhafter medizinischer Forschung sogenannte Spontanheilungen lebensbedrohlicher Erkrankungen ebenso ignorieren wie die Kraft der Suggestion, die üblicherweise als Störfaktor wissenschaftlicher Versuchsanordnungen abgetan wird? Wenn die Suggestion doch so gut funktioniert, dass sie Versuchsergebnisse „verfälschen“ kann, gehören dann nicht Scheuklappen im Großformat dazu, ihre Wirkung und ihren Stellenwert zu ignorieren? Wie viel ergiebiger und ökonomischer könnte es sein, den Charakter dieser Phänomene zu studieren, anstatt sie zu eliminieren und für unwissenschaftlich zu erklären!

      Dieser Kategorie wissenschaftlicher Ansprüche, die mit Doppelblindversuchen arbeitet, die sich bemüht, die Einzelteile in immer weitere Einzelteile zu zerlegen, und dabei das Zusammenspiel des Ganzen völlig aus den Augen verliert, werde und will ich in diesem Buch nicht entsprechen. Allein die Logik (und die Neugier) gebietet mir, mit dem „Warum“ nicht auf halber Strecke stehen zu bleiben und das Cholesterin für Herzinfarkte oder Helicobacter-Bakterien für Magengeschwüre verantwortlich zu machen. Viren, Bakterien, Hormone, Enzyme, Transmitter, Stoffwechselprodukte sind zweifellos erkennbare Mediatoren im Krankheitsgeschehen – aber sind sie wirklich „Ursachen“? Zum Vergleich: Ist das anhaltende Aufleuchten der Ölkontrollleuchte am Armaturenbrett meines Autos etwa die „Ursache“ für den „Kolbenfresser“?

      Für mich wirft das Bestimmen immer neuer „Feinde“ im Organismus mehr Fragen auf, als dass es Antworten gibt. Und so würde es mich freuen, wenn es mir gelänge, in Ihnen mit meinen Beobachtungen ebenfalls Fragen zu wecken, Denkwürdiges anzuregen.

      Ich verspreche Ihnen, gewissenhaft, ehrlich und logisch zu sein. Ich beschreibe meine Erfahrungen, biete Ihnen Hypothesen an, bemühe mich um gesunden Menschenverstand. Die Wahrheit – Ihre Wahrheit – zu finden, das sollte dann Ihr Vergnügen sein, Ihr Schatz, zu dem Sie dieses Buch vielleicht wie eine Art Brücke führen darf. Lassen Sie sich überraschen und freuen Sie sich auf eine spannende Reise!

      Sofern Sie den Muskeltest bereits technisch erlernt haben oder ihn sich als Naturtalent autodidaktisch erarbeiten oder parallel zum Buch praktisch vermittelt bekommen, werden Sie als Therapeut nach der Lektüre in der Lage sein, …

      • mit dem Test Gesundheitsstörungen manifester und latenter Natur zu erfassen und konkreten Ursachen zuzuordnen,

      • mit einfachen Mitteln für jeden Kranken ein individuell optimiertes Therapieschema zu erstellen.

      Als medizinisch interessierter (wenn auch nicht medizinisch ausgebildeter) Muskeltestanwender werden Sie …

      • differenzieren können, was Ihnen gesundheitlich gut tut oder abträglich ist, und

      • selbstbewusster auf die Suche nach Therapeuten gehen, die nicht nur Symptome bekämpfen wollen, sondern heilen helfen.

      Im Zentrum dieses Buches steht ein speziell strukturierter Einsatz des Muskeltests, nämlich die konkrete Analyse von Krankheitsbildern. Deshalb möchte ich diesen Test hier als den analytischen Muskeltest bezeichnen. Das Verfahren als solches ist keine eigene Therapiemethode, es kann offen zu jeder anderen Therapieform hinleiten. Es ist ein äußerst ökonomisches Werkzeug zur Therapieoptimierung und steht nicht in Konkurrenz zu irgendeinem anderen (medizinischen) Fachgebiet – im Gegenteil: Dieses Instrument verschafft Ihnen Zugang zu anderen „Schatzkisten“, gefüllt mit konventionellen und außergewöhnlichen Therapieangeboten.

      Nehmen Sie dieses Buch als Anregung oder als konkrete Arbeitsanleitung; denken Sie aber daran: Es ist wie beim Autofahren, Segeln, Schwimmen oder Maschinenschreiben – ohne die direkte persönliche Anleitung durch erfahrene Anwender werden nur wenige Naturtalente autodidaktisch in den Genuss schneller Erfolge gelangen. Gerade eine Methode, die über ein Element der Bewegung zwischen Bewusstem und Unbewusstem vermittelt, benötigt auch die Bewegung, das heißt die praktische Demonstration und Übung, als Erfahrung.

      Noch eine Anmerkung zum Sprachgebrauch: Liebe „Mit-Frauen“, hinsichtlich der Gleichbehandlung in der Sprache möchte ich Sie um Nachsicht bitten. Es erschwert mir den Sprachfluss, immer wieder „den/die TesterIn“ zu berücksichtigen und auf „den/die

      PatientIn“ und „den/die TherapeutIn“ einzugehen. Wenn ich in der männlichen Form schreibe, ist dies weder als Bevorzugung noch als Ignoranz zu verstehen, sondern als besser lesbare Vereinfachung, die man mir nachsehen möge. Bislang ist mir noch keine wirklich elegante „gleichberechtigte“ Formulierung begegnet.

      Wenn ich von „wir“ und „unser“ spreche, so möchte ich damit anerkennen, dass Lernen und Arbeiten mit der Kinesiologie für mich kein exklusiver Alleingang war, sondern dass die Höhenflüge einiger fantastischer Erfolge allein durch gemeinsames Forschen, Denken, Spielen und Arbeiten möglich wurden, zusammen mit Kollegen, Freunden, Patienten, Kursteilnehmern – und insbesondere mit meinem Mann.

      Von Jugend an hat mich mein Traum begleitet, einen Beitrag zu leisten zu einer lebenswerteren Welt. Jeder mag ja so seinen Spleen haben – für mich war dies immer wieder ein Motor für Veränderung und Arbeit an mir selbst. Natürlich sah ich – wie viele andere Idealisten – in der Medizin die Chance, diesen Traum zu verwirklichen. Dabei war schon der Einstieg in die „Traumkarriere“ von beruflichen Umwegen gekennzeichnet und mit den Steinen des „zweiten Bildungswegs“ gepflastert, bis ich mich endlich mit hohen Erwartungen in das ersehnte Studium stürzen konnte.

      Aus dem Traum von einer Medizin als Segen der Menschheit wurde ich sehr schnell und abrupt wach gerüttelt. Kommilitonen waren zu Konkurrenten mutiert, deren Zensurendurchschnitt von 1,0 und besser sie eigentlich zu „Höherem“ berief als nur zu einem Medizinstudienplatz, aber etwas Angeseheneres gab es eben zu diesem Zeitpunkt nicht. Eine erste Enttäuschung, aber sie war zu verschmerzen.

      Ganze Glaubensgebäude stürzten allerdings ein, als ich kurz nach dem Physikum mit den Untersuchungen für meine Doktorarbeit zur Verhaltensphysiologie begann. Hier lernte ich das „Sowohl-als-auch“ der Wissenschaft kennen, aber etwas anders als Einstein, Heisenberg und Bohr: sowohl den Wunsch nach eigener Profilierung, womit auch immer diese „gestrickt“ werden musste, als auch die sogenannten „Sachzwänge“ in Form von Forschungsgeldern und Sponsoren. Parallele Vorlesungen über die Geschichte der Medizin mit Hinweisen auf

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