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beobachten, müssen Sie gewahr sein, ja? In dem Moment also, in dem Ihr Geist abschaltete, waren Sie dessen gewahr, was wir das Nichts nennen. Doch Sie haben festgestellt, dass dieses Nichts nicht „leer“ ist: Das Nichts ist erfüllt von reiner Bewusstheit. Und damit haben Sie das Rätsel gelöst, wer Sie sind: Sie sind reine Bewusstheit!

      Reine Bewusstheit lässt sich nicht erfahren. Wir erkennen sie durch Nicht-Erfahren.

      Klingt das unmöglich? Diese Tatsache lässt sich nicht bestreiten. Ihre unmittelbare Wahrnehmung hat Ihnen gezeigt, dass Sie reine Bewusstheit, reines Gewahrsein sind. Ja, so ist das: Bevor das „Ich“ geboren und zu dem Bild zusammengebastelt wurde, in dem Sie sich selbst erkennen, war das alleinige, universelle Nichts reiner Bewusstheit. Halten Sie inne und denken Sie eine Weile über die Tiefgründigkeit dieser Erkenntnis nach. Ich warte so lange …

      Flößt Ihre eigene Unermesslichkeit Ihnen Ehrfurcht ein? Bekommen Sie ein Gespür für Ihr grenzenloses, allgegenwärtiges Sein? Befreiend, nicht?

      Lassen Sie uns darüber noch ein wenig nachdenken. Erinnern Sie sich an eine Zeit in Ihrer Kindheit. Halten Sie nun inne und betrachten Sie eine Zeit in Ihrer Jugend, dann eine in Ihrem jungen Erwachsenenalter und in der Gegenwart. In jeder Lebensphase hatten Sie andere Vorlieben, Wünsche und Ziele. Auch Ihr Körper, Ihr Geist und Ihre Emotionen haben sich verändert. Ja, „Nichts“ blieb gleich. Was ist von der Kindheit bis ins Erwachsenenalter unverändert geblieben? Ihre Bewusstheit. In jeder Lebensphase, nein, in jeder Sekunde Ihres Lebens stand die reine Bewusstheit wie ein stiller Wächter da, ein zeitloser Zeuge, während Ihr Körper und Ihr Geist damit beschäftigt waren, das zu werden, was sie heute sind.

      Durch die Übung „Die Gedanken anhalten“ konnten Sie sozusagen „nach innen“ gehen und Ihr Denken beobachten. Und während Sie dann warteten, „wie eine Katze vor einem Mauseloch“, haben Sie auf die Lücke zwischen den Gedanken geachtet. Sie haben erkannt, dass diese Lücke reine Bewusstheit ist und dass reine Bewusstheit Ihre grenzenlose Essenz ist; die Grundlage, auf der Ihr „Ich“-Anteil beruht. Wenn Sie, als reine Bewusstheit, wirklich grenzenlos sind, dann sind Sie nicht auf Ihren Geist, auf Ihr Denken beschränkt. Sie, als reine Bewusstheit, sollten überall und immer sein, oder nicht? Wie sich zeigt, sind Sie das auch und es gibt eine einfache Übung, die Sie durchführen können, um Ihrem „Ich“ das zu beweisen.

      Kapitel 5:

      Die 1-Minute-Meditation

      Nun, da Sie Ihre Gedanken anzuhalten wissen, können Sie diese neue Erkenntnis nutzen, um mehr Entspannung, Schwung und Freude in Ihr Leben zu bringen. Kurzum: Sie sind bereit für die 1-Minute-Meditation. Hier ist mein Vorschlag, wie Sie am besten vorgehen.

      Übung:

      Führen Sie die Übung „Die Gedanken anhalten“ aus Kapitel 4 durch und stellen Sie sich alle 15 Sekunden eine neue Frage. Verwenden Sie insgesamt vier Fragen, sodass die gesamte Meditationszeit bei einer Minute liegt. Die Fragen, die Sie sich stellen, können entweder die gleichen sein wie in Kapitel 4 oder Sie können eigene erfinden. Es geht nämlich nicht um die Frage selbst, sondern um das Gewahrsein. Stellen Sie Ihre Frage und warten Sie gespannt ab, was passiert. Das wird, natürlich, nichts sein.

      Sie können die 1-Minute-Meditation mit offenen oder geschlossenen Augen durchführen. Zu Beginn mag es angenehmer sein, die Augen zu schließen, aber Sie werden bald feststellen, dass Sie mit geöffneten Augen ebenso davon profitieren. Beide Möglichkeiten sind gleich gut.

      Setzen Sie die 1-Minute-Meditation im Verlauf des Tages ruhig öfter ein – am besten immer dann, wenn es Ihnen gerade wieder in den Sinn kommt. Viele Menschen suchen sich auch eine bestimmte Zeit aus, beispielsweise zu jeder vollen Stunde, und wenn es so weit ist, nehmen sie sich eine Minute Zeit für sich. So entsteht schnell eine gewisse Regelmäßigkeit und das führt meist zu den eindrucksvollsten Ergebnissen.

      Einige Menschen bringen auch Haftnotizen an verschiedenen Orten an, etwa am Badezimmerspiegel, am Kühlschrank oder am Armaturenbrett ihres Autos, um sich daran zu erinnern. Was schreiben Sie auf eine Haftnotiz, damit Sie daran denken, Ihre Gedanken anzuhalten? Nichts! Lassen Sie Ihre Haftnotizen „wortlos“ – genau wie Ihr Verstand während der Meditation „gedankenlos“ ist.

      Die 1-Minute-Meditation macht Spaß und ist wirkungsvoll, und zwar sowohl kurz- als auch langfristig. Bald schon werden Sie feststellen, dass Sie sie ganz automatisch machen und sich fragen, wie Sie jemals ohne sie ausgekommen sind.

      Kapitel 6:

      Die Tor-Technik

      Ich habe alle möglichen Reaktionen erlebt, als Menschen erkannten, dass sie reine Bewusstheit sind und nicht der Kram, mit dem ihr Verstand angefüllt ist. Gewöhnlich ist dieser Moment geprägt von freudiger Überraschung, verbunden mit einem Gefühl von Freiheit und Leichtigkeit. Diese Euphorie kann eine Weile anhalten, doch früher oder später will das Ego die Kontrolle über den Verstand zurückgewinnen. An diesem Punkt gewinnen Gedanken und Dinge wieder ihre übertriebene und überzogene Wichtigkeit. Das schwache Echo der Bewusstheit verklingt und ist rasch vergessen. Doch das muss nicht so sein. Wenn Sie beherzigen, was Sie in diesem Buch lesen, werden Sie das reine Gewahrsein mit ziemlicher Sicherheit festigen.

      Die Lücke zwischen den Gedanken war das Erfahren der Nicht-Erfahrung. Diese Nicht-Erfahrung war reine Bewusstheit.

      Der nächste Schritt auf dem Weg zu diesem Ziel besteht darin, die Nicht-Erfahrung des reinen Gewahrseins zu vertiefen und zu erweitern. Das erreichen wir, indem wir die Zeitspanne verlängern, der wir des reinen Gewahrseins gewahr sind. Dafür habe ich einen wunderbar einfachen und wirksamen Prozess entwickelt, der jedem und jeder schon beim ersten Mal gelingt. Ich nenne ihn die Tor-Technik, denn er öffnet das Tor zur reinen Bewusstheit so leicht, als hätte der Wächter des Tores es selbst geölt. Wir brauchen das Tor nur noch zu durchschreiten.

      Die Tor-Technik verändert die Art, wie wir unsere Welt sehen, sanft und dennoch tief greifend. Diese „Änderung“ mag anfangs kaum merkbar sein, doch sie beeinflusst unseren Körper und Verstand / Geist nachhaltig und überträgt sich auf alle anderen Lebensbereiche. Hat man die Tor-Technik erst einmal einige Wochen geübt, dann ist es nicht ungewöhnlich, wenn Freunde Bemerkungen machen über unsere entspannten Gesichtszüge oder das zarte Leuchten in unseren Augen.

      Es ist Zeit anzufangen, krempeln Sie also die Ärmel hoch und öffnen Sie das Tor zu Ihrem Selbst.

      Die Tor-Technik

      Sie können sich eine MP3-Datei der Tor-Technik in deutscher Sprache von der Internetseite www.quantenheilung.info herunterladen. Ich führe Sie Schritt für Schritt durch den Prozess. Auf der gleichen Seite finden Sie auch eine MP3-Version der Technik Reine Bewusstheit.

      Übung:

      Setzen Sie sich bequem auf einen Stuhl, wo Sie zehn bis zwanzig Minuten lang nicht gestört werden. Schließen Sie Ihre Augen und lassen Sie Ihre Gedanken zehn bis zwanzig Sekunden lang umherschweifen. Gehen Sie jetzt gedanklich eine Liste positiver Wörter durch. Sie können die Wörter innerlich sehen oder hören, das spielt keine Rolle. Diese Wörter könnten etwa sein: Ruhe, Stille, Gelassenheit, Frieden, Freude, Glückseligkeit oder Ekstase. Vielleicht sehen oder hören Sie andere Worte wie: Licht, Liebe, Mitgefühl, Raum, Unendlichkeit, reine Energie, Existenz oder Gnade. Haben Sie die Liste Ihrer Wörter Revue passieren lassen, dann gehen Sie sie noch einmal durch. Suchen Sie dann langsam ein Wort aus, das Ihre Aufmerksamkeit auf sich zieht. Und nun beobachten Sie einfach dieses Wort. Seien Sie einfach sehr wachsam und warten Sie, wie es wirkt.

      Ihr Wort wird sich schließlich auf irgendeine Art verändern, wenn Sie es unbeteiligt und ohne sich einzumischen beobachten. Vielleicht wird es größer oder heller oder lauter; es könnte auch zu pulsieren beginnen oder verblassen bzw. verklingen und ganz verschwinden. Es lässt sich nicht vorhersagen, wie es sich verhält, doch das macht nichts. Ihre Aufgabe besteht lediglich darin, es zu beobachten, ohne Kontrolle

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