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wir eine Sache in Angriff nehmen.

      Die Lektüre dieses außergewöhnlichen Buches kann auch dazu führen, dass wir uns entmutigen lassen und uns selbst verurteilen, weil wir erkennen, dass wir glaubensmäßig noch weit vom Vorbild eines Rees Howells und seiner Familie entfernt sind. Dann ist es wichtig, uns in Erinnerung zu rufen, dass wir niemanden kopieren müssen, sondern täglich aus der Vergebung Gottes in Jesus Christus leben dürfen. Möge der heillose Krampf, der so manche Christen prägt, die die bedingungslose Vaterliebe Gottes aus den Augen verloren haben, der Freude an der Tatsache weichen, dass wir alle Lasten täglich Gott anvertrauen können und er uns wunderbar zur Seite steht!

       Die Kernbotschaft

      Die Kernbotschaft des vorliegenden Buches besteht darin, dass wir alle Last Gott ablegen dürfen im Vertrauen, dass Gott für uns sorgt. Wir müssen einfach in Gott bleiben, wie eine Rebe am Weinstock bleibt, um Frucht zu bringen. Das Resultat dieses Bleibens ist nicht zuletzt auch bei uns selber die Erfahrung von tiefem Frieden, ja von einer Freude, die uns oft überraschend ergreift. Diese überschäumende Freude leuchtet immer wieder auf in der Geschichte von Rees Howells und des Bible College of Wales. Dann wird uns bewusst: „Ich muss mich nicht länger sorgen, ein anderer sorgt für mich. Es ist nicht mehr länger meine Verantwortung.“ Die Geschichte rund um Rees Howells lehrt uns, dass Gott die Last der Verantwortung trägt, wenn wir ihm diese einmal anvertraut haben. Ist das nicht befreiend und ein Halleluja wert?

       Kein besseres Buch zum Thema „Fürbitte“

      Was das Thema Fürbitte anbetrifft, kenne ich kein besseres Buch. Der Titel des englischen Originals heißt „Rees Howells – Intercessor“. Der englische Begriff „Intercession“ stammt vom Lateinischen ab und meint Dazwischentreten. Der „Intercessor“ ist dementsprechend ein Dazwischentreter, ein in die Bresche Springender. Bei der Fürbitte im biblischen Sinne geht es um das Dazwischengehen für eine Sache, damit Gott sein Urteil nicht vollziehen muss. „Im ganzen Volk suchte ich nach jemandem, der in die Bresche springen und die Mauer um das Land wieder aufbauen würde, damit ich es nicht zerstören muss. Doch ich fand niemanden“ (Hes. 22,30). Rees Howells ist zusammen mit seiner Familie und seinen Studierenden vor Gott in die Bresche getreten, im Gebet, dass ganze Länder verschont bleiben vor Gottes Gericht und dass Gottes Heilsplan zum Durchbruch kommt. Oft ging es darum, dass sie sich mit den in Not befindlichen Menschen identifizieren mussten. Das war zum Teil mit großen Opfern verbunden, die im vorliegenden Buch im Detail beschrieben werden.

       Nicht Ideologien, sondern die Weltmission im Auge

      Ein großes Gebetsanliegen war für sie die Errichtung eines israelischen Staates in Palästina. Schon einige Jahre vor der Errichtung des Staates Israel schenkte Gott ihnen die Gewissheit, dass er ihre diesbezüglichen Gebete erhört hatte.

      Nachdem ihnen Gott auf eindrückliche Weise den Auftrag zur Weltevangelisation gegeben hatte, sahen sie zunehmend ihren Auftrag in der Fürbitte für Nationen. Sie erkannten in ihrer Bibelschule ein Gebetshaus für die Nationen und widmeten ihre Aufmerksamkeit nun fast ausschließlich der Fürbitte für einzelne Länder, insbesondere im Umfeld von kriegerischen Auseinandersetzungen. Es ging ihnen dabei nicht um die Bewertung von Ideologien an sich. Böse war für sie jede Aktivität, die der Evangeliumsverbreitung im Wege stand. Das konnten auch einmal die Briten und Amerikaner sein. So beteten sie gegen einen drohenden Atomschlag der Amerikaner. Vor allem aber sahen sie im Kommunismus und im Nationalsozialismus/Faschismus Gottes Feind am Wirken. Sie beteten gegen diese politischen Systeme und Mächte, weil sie erkannten, dass der Feind Gottes durch diese Regierungssysteme die freie Glaubensausübung und die Evangeliumsverkündigung zu verhindern suchte. Das konnten auch einmal Kirchen oder religiöse Systeme sein. So fühlten sie sich mehrmals geführt, gegen die römisch-katholische Kirche zu beten, mit der sie im Clinch waren, als es um die Erwerbung von einzelnen Liegenschaften ging. Sie waren der Überzeugung, dass die römische Kirche das Heil in Christus verdunkelte. Aus dem historischen Kontext der Kirchenkämpfe auf den Britischen Inseln kann man das besser einordnen. Auch heute noch steht die offizielle Kirche der evangelistischen Verkündigung oft im Weg, wie ich es im Umfeld der Christustage in vielen Ländern selber erlebte. Ich habe aber auch immer wieder erlebt, dass der Heilige Geist sein erweckliches Werk auch in alten Volkskirchen getan hat. Ich habe gerade im Umfeld von nationalen Christustagen zahlreiche Personen aus allen Kirchen kennengelernt, die Jesus Christus liebten und mit dem Heiligen Geist erfüllt, zu feurigen Evangelisten wurden.

      Selbst Rees Howells hat zu seiner großen Überraschung erlebt, dass aus einer vermeintlichen Niederlage in Äthiopien durch die Einnahme des katholischen Italiens eine Erweckungsbewegung resultierte.

       Wie kann das Buch uns zum Segen werden?

      Das Buch kann uns zum großen Segen werden, wenn wir uns einiger Dinge bewusst sind. Zum einen kann es unser Leben und unseren Dienst positiv revolutionieren, indem wir unser eigenes krampfhaftes Bemühen, Gott zu gefallen, aufgeben und täglich in Gottes Gegenwart verbleiben und dabei den Beistand des Heiligen Geistes erleben. Das Resultat des Bleibens in Gottes Gegenwart ist, dass wir immer mehr zu einem Werkzeug und Kanal von Gottes befreiendem Wirken werden. Dabei geben wir Gott die Ehre im Bewusstsein, dass alle bleibende geistliche Frucht sein Verdienst ist. Auch bin ich überzeugt, dass viele Leserinnen und Leser in ihrem Auftrag der Fürbitte gestärkt werden und Anleitung bekommen, wie sie ihren Dienst der Fürbitte noch segensreicher gestalten können.

       Wie ging es nach dem Tod von Rees Howells weiter?

      Rees und Elizabeth Howells haben die Leitung des Bible College und der damit verbundenen vielfältigen Dienste noch vor seinem Heimgang 1950 ihrem Sohn Samuel übertragen, der zuvor viele Jahre als Stellvertreter seines Vater gewirkt hatte. Bei diesem Entscheid wurden sie durch ihre Belegschaft gestützt. Bis zu seinem Tode 2003 ist Samuel Howells über 50 Jahre lang zusammen mit seinen Mitarbeitern und Studenten für Nationen und kriegerische Auseinandersetzungen fürbittend eingestanden. So geschah das im Rahmen der Kubakrise; beim Sechstage- und dem Yom Kippur-Krieg; im Eintreten für die Befreiung Osteuropas vom Kommunismus, in der Fürbitte für den Fall der Berliner Mauer; beim Kampf gegen das Apartheidsystem in Südafrika; im Umfeld des Golfkrieges und immer wieder im Gebet für Erweckung in China. Das alles ist im Detail beschrieben im Werk „Samuel Rees Howells – A Life of Intercession“ von Richard Maton, das leider nur auf Englisch vorliegt. Heute ist das Bible College in Swansea im Besitz der Cornerstone-Gemeinde, die ihre Basis in Singapur hat. Cornerstone möchte das Vermächtnis von Rees und Samuel Howells weiterführen, indem Fürbitter/innen für Nationen und Mitarbeiter/innen für die Weltmission ausgebildet werden.

      Hanspeter Nüesch

      CH-Boppelsen

       Vorwort

      Ich halte es für eines der größten Vorrechte meines Lebens, dass ich bei der Biografie von Rees Howells mit Hand anlegen durfte. Erstmals begegnete ich Rees im Jahre 1928. Ich war zu der Zeit Missionar auf Urlaub und verbrachte einige Tage mit ihm am Bible College of Wales, das damals noch in seinen Anfängen steckte. Meine Seele gewann so manch tiefe Erkenntnis, als er sich die Zeit nahm und mir erzählte, wie der Herr sich mit ihm beschäftigte und ihn Schritt für Schritt weitergeführt hatte. Es war eine der wesentlichsten Erfahrungen meines Lebens. Ich lernte Geheimnisse des Geistes kennen – des Geistes, der auf die Erde kam, um sein gewaltiges Werk durch menschliche Werkzeuge zu tun –, die meinen gesamten zukünftigen Dienst von Grund aus umgestalteten.

      In den Jahren, die darauf folgten, hatte ich mehrfach enge Gemeinschaft mit Rees Howells, auch wenn ich mich oft wunderte, wieso gerade ich dieses Vorrecht genoss. Bei vielen solchen Gelegenheiten drängte sich mir der Gedanke auf, wie schön es doch wäre, wenn diese Zeugnisse und besonderen Erkenntnisse, die Gott seinem Diener schenkte, und seine wunderbaren Erfahrungen mit dem Heiligen Geist

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